„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Freitag, 11. Juli 2014

Wie aus dem Gesicht geschnitten

Wer vor wenigen Tagen die Lokalzeitung gelesen hat, kennt diesen Satz. Im Lokalteil ging es um einen Steinbildhauer, der in seiner freien Zeit für besondere Anlässe Hochzeitsfigürchen im Maßstab von 1:9 modelliert. Die Figuren sehen dem echten Hochzeitspaar ähnlich wie aus dem Gesicht geschnitten. In der Zeitung waren Beispiele abgedruckt: Bilder von einem Paar – zweifelsfrei Original und Nachbildung und auch vom Künstler selbst mit einer Nachbildung seiner selbst in der Hand.

Im Wort Gottes heißt es in 2 Korinther 3:18:

Wir alle aber schauen mit unverhülltem Angesicht
die Herrlichkeit des Herrn an und werden so umgestaltet
in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“

So, wie das Model in der Zeitung unverkennbar den Modellierer darstellt, so sollen Christen unverkennbar ihren Schöpfer darstellen. In Jesus sind wir eine neue Schöpfung. Römer 8:29 belehrt uns:

“Wen Gott nämlich auserwählt hat,
der ist nach seinem Willen auch dazu bestimmt,
seinem Sohn ähnlich zu werden ….“

Offensichtlich hat Gott uns erkannt und gewollt. Jetzt hat Er eine Bestimmung für unser Leben: Mehr und mehr wie Christus zu werden.

Ich  muss sagen: Das schaffe ich nicht! Nie! Und wenn ich heute alles aufgebe und vollzeitlich versuche, so zu werden wie Jesus. Ich werde es nie hinkriegen, auch nur in die Nähe zu kommen von dem, wie Er ist. Ich werde Ihm nicht mal so ähnlich werden, dass man erkennen kann: Er ist mein Schöpfer und ich bin Sein Model. Jesus ist Liebe in Person, Barmherzigkeit in Person, Geduld, Gerechtigkeit, Freude, Fürsorge. Jesus hat immer den Himmel im Sinn, immer das Reich Gottes, immer das Heil der Menschen, immer das Vollkommene. Ihm ähnlich zu werden schaffe ich selbst mit größter Anstrengung nicht.

Allerdings erwartet Er das auch gar nicht von mir! Preis dem Herrn! Doch noch Hoffnung?

Der Vers in 2 Korinther 3 gibt uns die Antwort nach dem „Wie?“
- mit unverhülltem Angesicht…
- die Herrlichkeit des Herrn anschauen…
- und SO (auf diese Weise) umgestaltet werden
- in Sein Bild,
- durch den Geist des Herrn.“

Wir nehmen erst mal alles weg, was uns den Blick auf Jesus versperrt. Vielleicht müssen wir ein paar Termine streichen, ein bisschen früher aufstehen (dazu ein bisschen früher ins Bett gehen), die Zeitung etwas später lesen, den Sonntagmorgen konsequent freihalten, einen weiteren Abend genauso konsequent freihalten usw. Vieles hängt davon ab, wie stark wir wirklich unserem „Modellierer“ ähneln wollen, wie viel Zeit wir Ihm geben, an uns zu arbeiten, und wie deutlich Sein Bild durch uns reflektiert werden soll. 

Wenn wir dann das, was uns den Blick für Jesus verschleiert, beiseite geräumt haben, dann schauen wir Ihn an. Das geschieht am Besten durch Lesen / Hören Seines Wortes, durch persönliches und gemeinsames Stillewerden vor Ihm, durch innige und herzliche Anbetung und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. So, auf diese Weise, werden wir umgestaltet in Sein Bild, ganz ohne eigene Anstrengung – einfach nur durch den Aufenthalt in Seiner Gegenwart. Und dann ist es Sein Geist, der Geist des Herrn, der es vollbringt.

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