Dieser Tage vergehen
keine Nachrichten, ohne, dass der Name von Michael Schumacher erwähnt wird. Man
fiebert fast mit, dass es ihm endlich besser geht und man ihn wieder unbeschwert lachen sieht. Die ganze Welt ist bestürzt und
wünscht ihm gute Besserung. Die halbe Welt betet für ihn, selbst solche, die
man nie mit Religion oder gar Gott in Verbindung bringen würde. Alles ein
Zeichen, wie geschockt die Menschen sind über Unheil und Leiden, dass selbst
die Prominenz überfällt.
Ich schätze den Anteil,
den Menschen nehmen am Schicksal ihrer Idole oder namhaften Mitbürger und
hoffe, dass die Anteilnahme echt und anhaltend ist. Was ist es aber, das mich
verwirrt sein lässt über meine eigenen Empfindungen?
Gestern, während in
allen Nachrichten die Klinik in Grenoble gezeigt wurde, in der Schumacher um
sein Leben kämpft, sah ich eine Reportage über „Weihnachten in Tacloban“ der Grosstadt
in den Philippinen, die vor kurzem durch den Taifun Haiyan zerstört wurde. Eine
Junge Frau wurde „interviewt“. Sie hatte 6 (!!!) Kinder verloren. Von dreien
hatte sie die Leichname gefunden. „Wo sie
denn schlafen würde?“ wurde sie gefragt. Sie zögerte verwirrt und zeigte
dann auf ein Gebiet, voll mit Geröll und stammelte: „Da … ja, da irgendwo!“
Eine weitere Person,
ein Kind (?), wurde gezeigt – T-shirt über den Kopf gezogen, weinend – Eltern
tot … niemand mehr da.
Während der ganzen
Welt das Leid der Bekannten und Populären zu Herzen geht (und zu Recht so), bleibt
soviel entsetzliches Leid ungezeigt, unbeweint und unbebetet. Dabei ist das
Leben aller Menschen vor ihrem Schöpfer gleich viel wert. Und die Trauer einer unbekannten Mutter, die 6
Kinder zu Grabe trägt ist nicht geringer als die Trauer einer Person des
öffentlichen Lebens, die um einen geliebten Menschen weint.
Ja, ich bete für
Michael Schumacher! Aber, um ehrlich zu sein, mein erstes Anliegen ist nicht,
dass die Welt ihren Formel 1 Helden nicht verliert. Den wird sie irgendwann nicht
halten können. Mein erstes Anliegen ist, dass Gott ihm eine weitere Chance der
Begegnung mit Jesus ermöglicht. Schumacher kommt rüber als netter,
liebevoller und verantwortungsvoller Mensch. Aber erst kürzlich sprach er von
seinem Glauben an „das Schicksal“. Das ist zu wenig für die Ewigkeit. Mein
Gebet ist, dass er gesund wird, damit sein Glauben an „das Schicksal“ zu einem „rettenden
Glauben an Jesus wird“. Jesus fragt in Matt. 16:26
„Was hilft es dem
Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
aber sein Leben verliert?“
Ob es Michael Schumacher ist, eine unbekannte Frau in
Tacloban oder ein verschütteter Bergmann in China – Beten ist immer gut,
wichtig und richtig. Aber für jeden von ihnen und alle anderen gilt: Hilfe, Rettung,
Genesung, Befreiung, Trost … was immer es ist – langfristig gesehen ist es zu
wenig. Was hilft es dem Menschen, wenn er eine oder mehrere dieser Segnungen erfährt,
aber am Ende seines Lebens ohne Jesus vor Gottes Thron erscheint? Vor IHM sind
alle Menschen gleich! Lasst uns beten, dass der Herr Not in der Welt lindert, und
lasst uns nicht vergessen, dass die Not einer Ewigkeit ohne Gott wesentlich
länger dauert und unabänderbar ist. Lasst uns auch in unseren Gebeten den Ewigkeitsfaktor
nicht vergessen.
Danke Wolfgang für die ermutigenden Worte. Wie immer erbauent, Mut machend und ehrlich. Ich werde die Andacht über mein Andachtsportal weiterreichen weil ich wieder mal viel zu tun habe. Gott segne und behüte dich. Dein Bruder in Christus
AntwortenLöschenRolf
erbauend :)
AntwortenLöschenDanke Rolf. Bin froh, wenn die Andachten ermutigen oder ermahnen oder sonstwie ein Segen sind. Dir ein gesegnetes 2014. Bis in 3 Wochen in SIegen.
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