Zur Zeit Jesu besaß Gott ein Haus auf Erden. Dort „wohnte“ Er. Er bestimmte die Spielregeln in Seinem Haus, die Deko, wer sich wo aufhalten konnte, und „was ging und was nicht“. Dummerweise hatten sich die Israeliten so an Gottes Haus in ihrer Mitte gewöhnt, dass sie es wie ihr eigenes betrachteten und es für ihre Zwecke missbrauchten. In Matthäus 21:12-13 und Johannes 2:17 lesen wir:
„Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb heraus alle Verkäufer
und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände
der Taubenhändler und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus soll
ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus. Seine Jünger dachten aber daran, dass
geschrieben steht: »Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt«.“
Gott hatte sein Haus zu einem Haus bestimmt, in dem man Ihn
suchen und finden sollte, in dem man Ihm opfern – sich Ihm hingeben
(verschreiben) sollte; ein Haus in dem man Sünde bekennen und Vergebung finden
sollte. Ein Haus, in dem beständig ein Opfer des Lobes und der Wohlgeruch des
Gebets zu Ihm aufsteigen sollte. – Jetzt hatte man ein religiöses Geschäft daraus
gemacht. Man hatte es zu einem Ort werden lassen, in dem man sich selbst suchte
– nicht mehr Gott. Das Haus des Heiligen war zu einem Sündenpfuhl geworden.
Ich fürchte, viele Gotteshäuser sind heute auf dem Weg
dahin. Viele Moscheen sind offene Gebäude, in denen die Gläubigen jederzeit
ein- und ausgehen und beten können.
Viele katholische Kirchen sind offene Häuser, in denen Gläubige Ruhe suchen und
finden können. Bei evangelischen Kirchen wird es bereits schwieriger. Offene
freikirchliche Gemeindehäuser sind fast nicht zu finden (außer innerhalb der
Gebetshausbewegung).
Das ist nicht unbedingt schlimm. Gottes Wort fordert nicht
dazu auf, Gotteshäuser unverschlossen zu lassen! Aber Gottes Wort macht eines
deutlich: „Gottes Haus soll ein Bethaus
sein!“ Jesus war nicht daran interessiert, dass im Haus Gottes immer viel
los war, dass regelmäßig „die Post abging“, dass es summte und brummte mit
vielen Menschen, die lachten, arbeiteten, Opfer verkauften, damit andere
„anbeten oder opfern“ konnten. Das alles war Pseudoreligiös, fraglich oder
bestenfalls zweitrangig. Nein, alles nicht!
Jesus war an Gebet interessiert. Gebet in der Gegenwart der
Heiligkeit Gottes. Gebet an einem geweihten Platz (nicht nur dort, aber auch
dort). Jesus sagte nicht: Mein Haus soll ‚auch’ ein Bethaus sein. Er sagte:
Mein Haus soll ein Bethaus sein. Ein Gotteshaus, ob damals oder heute, in dem
kein Gebet (mehr) stattfindet, ist zweckentfremdet, sinnlos und außerhalb des
Planes Gottes. Vielleicht muss einiges andere ausgetrieben werden. Aber Gottes
Haus muss wieder zum Bethaus werden. Dafür eiferte Jesus!
Lasst uns doch die letzten 2 Wochen dieses Jahres beten und
den Herrn suchen, wie wir unsre Gemeindehäuser wieder zu Bethäusern machen
können. Lasst uns darüber austauschen. Vielleicht beginnt es damit, die
gestrichene Gebetsstunde wieder einzuführen – auch, wenn zunächst nur zwei, drei
Beter kommen. Vielleicht beginnt es damit, dass Du Dir vornimmst, ab dem neuen
Jahr die bestehende Gebetsstunde Deiner Gemeinde wieder neu und regelmäßig zu
besuchen. Es wird der Sache Jesu dienen und Seinen Segen auf dein Leben
bringen!
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