„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 20. November 2013

Lasst uns ihre Stimme sein

Lasst mich eure Stimme sein“ so der Titel des Buches der Nordkoreanerin Lee Soon-ok, die nach 6 Jahren Arbeitslager in Nordkorea nach Südkorea entkommen konnte und jetzt das Schicksal der Verfolgten in Nordkorea bekanntmachen möchte. Nicht alle haben diese Lobby.

Auch in diesem Blog wird regelmäßig auf die Not der verfolgten Gemeinde Jesu hingewiesen, immer mit dem Gedanken daran, wie froh jeder von uns wäre, würde unser Schicksal im Verfolgungsfall auch publik.

So war kürzlich von 300-400 ermordeten Christen pro Tag zu lesen. In Nordkorea endet für entdeckte und überlebende Christen die Fahrt im Arbeitslager, was oft einem Todesurteil innerhalb von Monaten gleichkommt.

Von dem unruhigen Ägypten wird berichtet, wie der 60jährige koptische Christ, Iskandar Toss,  erschossen, enthauptet, mit dem Traktor durch den Heimatort geschleift und dann aufgehängt wurde.

Keine Schlagzeilen in Presse und TV. Das Schicksal des im Iran inhaftierten (und hoffentlich noch lebenden*) Pastors, Saeed Abedini, hat es nicht in die deutschen Schlagzeilen geschafft.
Die 100-200 Millionen verfolgten Christen sind bestenfalls hier und da eine Randnotiz wert.

Am 1.11. 2013 schreibt die Wiener Zeitung:
„Gemessen am Umfang dieses Massenmordes ist die Reaktion der öffentlichen Meinung in Europa erstaunlich verhalten. Die gleiche Öffentlichkeit, die – völlig zu Recht – das Ertrinken von Flüchtlingen vor Lampedusa tagelang in allen Facetten erörterte, nimmt 300 Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat getötete Christen nur höchst marginal zur Kenntnis.“


Als Antwort auf die Frage, warum das so ist, antwortet der Artikel, dass die Kirche leichtfertig ihre Sympathien verspielt hat. Für Missbrauchsfälle, Prunk, Protz und Prass können zwar die verfolgten Christen nichts, aber sie baden den Sympathieverlust aus, den andere dem Glauben eingebrockt haben. Dazu kommt, dass man sich im allgemeinen scheut, sich in Glaubensangelegenheiten gegenüber dem Islam stark zu machen.

Aber nicht nur im Mittleren Osten leidet die Gemeinde Jesu. Unser Eintrag begann mit Nordkorea, einem andersreligiösen bzw. atheistischen Land. Hier werden nach Aussagen ehemaliger Häftlinge Nervengasexperimente mit gefangenen Familien durchgeführt. Ganz konkrete Anklagen kommen von dem US Amerikaner Robert Park, der selbst in einem Arbeitslager in Nordkorea inhaftiert war. Seine Beschreibungen sind entsetzlich. In Nordkorea steht auf dem Besitz einer Bibel die Todesstrafe.

Immer wieder geht mir die Frage durch den Kopf: Warum fürchten Regime diejenigen, die an einem Buch festhalten und einem Herrn folgen, der sie aufruft, ihre Feinde zu lieben, der Stadt Bestes zu suchen, der Regierung untertan zu sein und ehrlich, fleißig und froh durchs Leben zu gehen? Jede Regierung profitiert davon, möglichst viele Christen im Land zu haben, die ihren Glauben ernst nehmen und ausleben. Statt das zu fördern, wird es bekämpft. In vielen Ländern stark, bei uns langsam beginnend.

Lasst uns ihre Stimme sein! Lasst uns (heute) für Jesus leben. Lasst uns Ihn bekennen „... mit Herzen, Mund und Händen. Lasst uns die Zeit der Freiheit auskaufen, denn es ist kostbare Zeit. (Epheser 5:16) Lasst uns für unsere Geschwister in der Verfolgung beten und gleichzeitig dem Herrn danken für das erstaunliche, unverdiente Geschenk der Freiheit. Lasst uns eine Stimme für unsere verfolgten Geschwister sein. Vielleicht sind wir eines Tages dankbar für ihre Stimme.
* nach dem Einstellen des Blogs kam die Nachricht, dass Saeed (vor einigen Tagen) noch lebte und Familienbesuch erhielt. Siehe Klickbild im Seitenfenster)

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