‚Maryam’ war verschleiert und hatte sich über einen in Saudi
Arabien empfangbaren christlichen Fernsehsender zu ihrem Glauben geäußert. Ruhig
bekannte sie, wie Jesus ihr in einem Traum erschienen war – ein häufiges
Phänomen in der islamischen Welt – und sie aufgefordert hatte, die Dunkelheit
des strengen Wahhab Islam zu verlassen und sich dem Licht Jesu zu öffnen. Er
gab ihr den neuen Namen ‚Maryam’. Maryam ist die erste Saudi-arabische Frau,
die ihre Hinwendung zu Jesus öffentlich gemacht hat.
So etwas darf nicht sein in einem Land, in dem Hinkehr zu
einem anderen Glauben als dem Islam unter Todesstrafe verboten ist. Darum
versuchten die Medien in Saudi Arabien Maryams Zeugnis zu diskreditieren. ‚Niemand
in Saudi Arabien’ – so die Medien – "würde den Islam je verlassen. Sie sei von
zwei Kollegen, Mitarbeiter einer Versicherungsfirma, gezwungen und entführt worden." Diese beiden
Männer wurden im vergangenen Jahr verhaftet, nachdem Maryams Vater sie
angeklagt hatte, ihre Tochter beeinflusst zu haben. Ihr Vorgesetzter, ein
libanesischer Christ, wurde der „Aufforderung zum Verlassen des Islams“ angeklagt
und zur Auspeitschung mit 300 Hieben und 6 Jahren Gefängnis verurteilt. Der
andere Kollege ist saudischer Bürger und wurde wegen „Hilfe zur Landesflucht“ zu
200 Peitschenhieben verurteilt.
Maryam selbst ist nach Schweden geflohen, um der Todesstrafe
für “Abfall von der Religion des Islam” zu entgehen. Saudi Arabien lebt und
funktioniert nach der strengen Interpretation der Scharia, des islamischen
Gesetzes. Keine Religion außer dem Islam wird geduldet. Reisende und
Geschäftsleute dürfen keine Bibel mit ins Land hineinbringen. Gastarbeiter dürfen
keine andersreligiösen Treffen abhalten. Saudi Arabien zeichnet sich aus durch
fanatische Intoleranz.
Durch Zeugnisse wie solche lasse ich mich gerne in Frage
stellen. Zum einen durch diejenigen, die um ihrer Hinwendung zu Jesus willen,
die Todesstrafe auf sich nehmen. Wäre mir der Glaube an Jesus soviel wert,
dass ich ihn über Fernsehen propagieren würde, selbst wenn mich das zum Todeskandidaten
machen würde. Bin ich so überzeugt und begeistert von meinem Glauben an meinen
Retter, dass ich bereit bin, für Ihn zu sterben? Oder würde ich meinen Mund
halten und meinen Glauben im Stillen leben? Lebe ich meinen Glauben vielleicht
jetzt schon zu still?
Zum anderen lasse ich mich in Frage stellen durch solche,
die unter Todesgefahr andere zu Jesus führen wollen. Was motiviert solche
Menschen? Sicher nicht das Abenteuer. Es muss mehr sein – weit mehr! Unter
Einsatz ihres Lebens – vielleicht auch „nur“ ihrer Gesundheit, ihres Jobs oder
ihrer Familie bezeugen sie und laden sie ein zu Jesus. Und mir fällt es so
schwer, ohne Worte ein Traktat weiter zu geben.
Manchmal will ich aufgeben und sage mir:
»Ich will meinen Auftrag vergessen,
ich will nicht mehr im Namen des
Herrn reden!«
Dann aber brennt es in mir wie ein rasendes Feuer.
Und so sehr ich mich mühe, es zu ertragen:
Ich kann es einfach nicht!
(Jeremia 20:9)
„Herr, lass das Zeugnis Deiner Kinder
in der verfolgten Gemeinde
nicht umsonst sein.
Entzünde auch mein Herz,
dass mir Dein Heil so im Herzen brennt,
dass ich es nicht für mich behalten kann!“
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