Immer wieder mal liest man Berichte über Christen
verschiedener Schattierungen, die wegen Druck, Verfolgung oder Drohungen ihr
Hab und Gut zurücklassen, um ihr nacktes Leben zu retten. Dennoch hat der Vers
einen Klang, der über dramatische Flucht und Überlebenskampf hinausgeht. In der
letzten Ausgabe der Zeitschrift „Stimme der Märtyrer“ wird über Kazim
berichtet, dem es ähnlich erging wie denen, die in Hebräer 10 erwähnt werden.
Kazim war Feldarbeiter in Pakistan. 12 Stunden
schweißtreibende Arbeit in brütender Hitze. Nach Sonnenuntergang einen Bissen Brot
zu Hause, dann mit Bibel und Fahrrad als Evangelist ins nächste Dorf. Erst Drohungen,
dann die Entführung durch Radikale. 8 Nächte lang musste er Holz unter Prügel fällen.
Hätte er Jesus verleugnet, hätte er gehen können. Er verleugnete nicht und
schließlich lässt man ihn gehen. Kurze Zeit auf dem Weg zu einer Evangelisation
setzt man ihm die Pistole auf die Brust. „Verleugne
oder stirb!“ Kazim bleibt standhaft, wird falsch angeklagt und 2 Wochen
brutal misshandelt. Er war so erschöpft, dass er nicht mehr Reden konnte. Die
Augen durch die Misshandlungen so geschwollen, dass er nicht mehr lesen konnte.
Nach 4 brutalen Wochen kam er gegen Kaution los. Mit seiner Frau wollte er zu
seinem Haus zurück. Aber sein Ankläger war in sein Haus eingezogen, hatte
seinen Besitz übernommen und Kazims Vieh zu seinem Eigentum erklärt. Wegen
neuer Bedrohungen mussten Kazim und seine Frau alles zurücklassen. Ihre Freunde
nahmen sie aus Angst nicht bei sich auf. Gab Kazim auf? Hier seine Aussage: „Ich wusste, dass Gott sich um uns kümmern
würde. Ich wusste nur nicht, wie.“ – In einem anderen Dorf fanden sie Hilfe
und einen ersten Neuanfang.
Solche Berichte erinnern mich daran, dass es auch heute noch
solche gibt, wie in Hebräer 10: Menschen, die sich ausverkauft haben an Jesus.
Alles für ihren Herrn. Nach 12 Stunden Knochenarbeit bin ich nicht mehr gut
drauf, anschließend zu evangelisieren. Entführung, Gefängnis, Folter,
Schlafentzug – alles hätte geendet nach 3 Worten: „Ich gebe auf!“ Kazim und seine Frau gaben nicht auf. Sie gaben das
Letzte, das sie hatten: Haus, Hof, Vieh und Besitz. 3 Worte hätten das Leben
erleichtert. 3 Worte hätten zumindest den Abend freigehalten. 3 Worte hätten
die Gesundheit geschützt und die Ehe vereinfacht. 3 Worte, die Kazim nicht
bereit war, zu sagen: „Ich gehe auf!“
Kazim weigerte sich, diese Worte zu sagen oder danach zu
leben. Was gibt ihm die Kraft, die Freude dazu? Es ist die Gewissheit, ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln zu
besitzen.“
„Herr, gib mir die
Hingabe, die Freude und die Opferbereitschaft von Kazim. Lass mich heute einer
von denen sein, die in Hebräer 10 beschrieben werden. Mach ihn und seine Frau
stark, den Weg weiterhin so treu mit Dir zu gehen.“
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