„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 2. Oktober 2012

Wie konnte das passieren?

Gestern haben wir uns über den Vers aus Richter 2:7 Gedanken gemacht.

„Und das Volk diente dem Herrn, solange Josua lebte und solange die Ältesten da waren, die Josua überlebten, welche alle die großen Werke des Herrn gesehen hatten, die er an Israel getan hatte.“

Wir sind zu dem Schluss gekommen: Es gibt für echte Jünger Jesu keinen einzigen Grund, Ihm nicht mit aller Kraft zu dienen. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie konnte es passieren, dass eine ganze Generation ihren Gott in die Wüste schickte?  Richter 2:10 gibt uns die kristallklare Antwort:

„Als auch jene ganze Generation zu ihren Vätern versammelt war, kam eine andere Generation nach ihnen auf, die den Herrn nicht kannte noch die Werke, die er an Israel getan hatte.“

Sie dienten dem Herrn nicht mehr, weil sie Ihn nicht kannten. Eine ganze Generation, die IHN nicht mehr kannte. Ihre Eltern hatten den Herrn erlebt, Seine Wunder gesehen, das Manna gegessen, Ihm die Treue geschworen. Aber sie hatten übersehen, dass Gott keine Enkelkinder hat. Sie hatten es versäumt, ihren Kindern Gott vorzustellen, und sie hatten es versäumt, ihre Kinder „Gott vorzustellen“ – d.h., sie beständig vor Seinen Thron zu bringen, um ihre Seelen zu ringen, von Ihm zu reden, wenn sie aufstanden und von Ihm zu reden, wenn sie zu Bett gingen. Sein Wort zu lesen und als Hausdekoration zu verwenden – als ständige Erinnerung an den lebendigen Gott. (5 Mose 6:6-9) Sie hatten es versäumt, ihren Kindern das Leben mit und für Gott als oberste Priorität vorzustellen und vorzuleben. Sie hatten es versäumt! Jetzt kannten ihre Kinder, die nächste Generation, den Gott des Himmel nicht mehr, dienten Ihm nicht mehr und stürzten sich und ihre Nachkommen ins Unglück.

Die Parallele drängt sich auf. Wir, die wir den Herrn kennen, vergessen manchmal, dass Gott keine Enkelkinder hat. Wir vergessen, dass unsere Kinder kein neues Leben in sich tragen, auch wenn wir sie von klein auf zur Gemeinde tragen. Wir müssen ihnen von Gottes Werken und großen Taten erzählen. Wir müssen ihnen „Gott vorstellen“ – und sie wiederum beständig vor Seinen Thron bringen. Wir müssen um ihre Seelen ringen, von Jesus reden, wenn wir aufstehen und von Ihm reden, wenn wir zu Bett gehen. Wir müssen ihnen Sein Wort vorlesen und es als Dekoration verwenden – als ständige Erinnerung an den lebendigen Gott. Wenn wir es versäumen, unseren Kindern das Leben mit und für Gott als oberste Priorität vorzustellen, und wenn wir es versäumen, ihnen ein solches Leben vorzuleben, dann wird eine Generation aufwachsen, die den lebendigen Gott nicht mehr kennt. Das Schlimmste ist: unsere Kinder werden Teil dieser Generation sein und mit ihr im Strom ins Verderben schwimmen.

Krass? Absolut! Biblisch? Voll biblisch! Israel hatte genaue Anweisungen, wie sie ihre Kinder zu einer gottesfürchtigen Generation erziehen sollten. Sie versprachen: „Klar! Machen wir! Genau so!“ Aber sie taten es nicht und lebten es auch nicht vor. Sie ernteten, was sie säten.

Ein seltsamer Eintrag am heutigen Tag!  Aber wie bereits gestern erwähnt: Das Buch der Richter ist ein faszinierendes Buch der Bibel. Ein Buch das Schmerzen bereitet über die Nachlässigkeit der Nachfolge. Allerdings auch gleichzeitig ein Buch, das deutlich zeigt: Wann immer sich Israel demütigte, umkehrte und dem Herrn nachfolgte, änderte sich alles, denn der Herr will nicht unser Unglück und unsere Not. Er möchte segnen!

„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.(Jeremia 29:11)

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