Albert Collins, Blues Legende der 1970 und 80ger Jahre hatte einen Hit
mit dem Titel: „If you love me like you say why do you treat me like you
do?“ “Wenn du mich so liebst, wie du behauptest, warum behandelst du
mich dann so, wie du es tust?”
Das ist eine Frage, die ich von
meiner Frau lieber nicht hören möchte. Sie erinnert mich an eine
Begebenheit, von der ich kürzlich hörte.
Ein Mann, der mit dem
Glauben nichts am Hut hat, macht eine Beobachtung, die, seines
Erachtens, unchristlich war. Ohne lange zu zögern geht er auf den
Beteiligten zu und stellt ihm unverblümt die Frage: „Sind Sie Christ?“,
die der Angesprochene positiv, allerdings erstaunt beantwortet. „Nun,“
meint der Beobachter, wie Sie sich da gerade verhalten haben, das war
nicht gerade christlich.
Als mir diese Begebenheit erzählt wurde,
war ich doch ein wenig überrascht. Mir wurde neu bewusst, wie sehr wir
Christen beobachtet werden. Und recht so! Unser Leben (neben unseren
Worten) soll eine Herausforderung zum Glauben sein für Menschen, die
Jesus nicht kennen. Aber zu oft hat Albert Collins mit seiner Frage
recht: Wenn du das Eine sagst, warum tust du dann das Andere? Bereits im
19. Jahrhundert hat der Philosoph Friedrich Nietzsche gesagt: „Erlöster
müssten die Christen aussehen, wenn ich an ihren Erlöser glauben
sollte.“ So etwas hört man nicht gerne, aber haben solche Worte nicht
oft ihre Berechtigung?
Die Frage, die Collins in seinem Lied
verarbeitet, hat bereits der Prophet Maleachi als Anklage an die
Priester seiner Zeit gerichtet mit den tragischen Worten:
„Ihr seid schuld, dass viele im Gesetz zu Fall gekommen sind!“ (Maleachi 2:8)
Priester
hatten die Verantwortung, dass ihre Worte und Werke miteinander
harmonieren sollten. Das war bei den Angesprochenen nicht der Fall.
Allerdings zeigt der Prophet auch am positiven Beispiel vergangener
Priestergenerationen auf, wie es eigentlich hätte sein sollen und wie es
am Anfang des Priesterdienstes auch mal war:
„Viele brachte er (der Priester nach Gottes Herzen) zur Umkehr von der Missetat!“ (Maleachi 2:6)
Da
Priester Gottes im Neuen Testament keine Elite mehr sind wie im Alten
Testament, müssen sich alle Jesus-Jünger fragen: Zu welcher Kategorie
Priester gehöre ich eigentlich? Gehöre ich zu denen, die viel reden und
wenig tun, die in kraft- und geistloser Routine die Fassade aufrecht
erhalten – oder gehöre ich zu denen, die ihren Worten Taten folgen
lassen?
Maleachi 2:2 zeigt uns den Knackpunkt: Bei der ersten
Kategorie Priester ist Glaube, Nachfolge und Dienst zur lauwarmen
Gewohnheit geworden. Das Wort Gottes wird vernachlässigt und neu
interpretiert und alle Geistes – Kraft geht verloren. Die zweite
Kategorie Priester ist mit dem Herzen dabei. Leben, Frieden und Frucht
ist ihnen verheißen.
Mein Leben mit Jesus soll raus aus allen
festgefahrenen Furchen, hinein in geistgefüllte Hingabe und erfüllenden
Dienst. Das bringt bleibende Frucht für Jesus, Ehre für Ihn und Freude
für Ihn und für mich. Gemäß 1. Petrus 2:9 gehören Du und ich als Jünger
Jesu zu einem königlichen Priestertum, berufen und begabt, Ihn zu
verkündigen. Das zu erfahren wünsche ich Dir und mir in dieser Woche!
„Ihr
aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein
heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Herrlichkeiten
(Tugenden, Vollkommenheiten) dessen verkündet, der euch aus der
Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht.“ (1 Petrus 2:9)
Donnerstag, 19. Juli 2012
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