Es ist relativ leicht, von der „Macht der Liebe“ zu singen. Es ist schwerer, sie zu erfahren, noch schwerer, sie auszuleben und vielleicht am schwersten, sie zu praktizieren, wenn uns das Gegenteil entgegenschwappt.
Ich gebe zu: Auf die Idee wäre ich nie gekommen, und hätte es jemand anders vorgeschlagen, hätte ich starke Zweifel angemeldet. Hier ist die Geschichte, die ich vor ein paar Tagen las:
Patrick Greene war bekennender atheistischer Aktivist. Mit seiner Frau lebt er in San Antonio/ Texas. Im Dezember 2011 schimpfte er wie ein Rohrspatz gegen eine vor einem Gerichtsgebäude aufgestellte Weihnachtskrippe. Im Februar 2012 drohte er deswegen mit einer Klage. Allerdings hatte er massive andere Probleme. Ausstehende Steuerzahlungen und ernste Augenleiden brachten ihn in große Geldnot. Grüner Star, Grauer Star und die drohende Ablösung der Netzhaut zwangen ihn, seinen Job als Taxifahrer aufzugeben. In dieser Zeit erfuhr eine Christin von seinen Nöten und sammelte in ihrer Gemeinde Spenden für Greene und seine Frau, um Rechnungen, Steuern, Lebensmittel und andere Notwendigkeiten zu bezahlen. „Diese Tat der Barmherzigkeit, Großzügigkeit und Wärme,“ so bezeugt es der 63jährige, brachten ihn ins Nachdenken. Er nahm sich die Bibel vor, las sie vollständig, war fasziniert von den vielen Augenzeugen der Auferstehung und bekennt sich heute zu Jesus Christus. Sein Plan ist, sich zum Baptistenpastor ausbilden zu lassen.
Womit begann seine Hinwendung zu Jesus? Mit der „Macht der Liebe“! Mit der Idee einer Christin, jemandem im Namen Jesus Liebe zu erweisen, der im Normalfall ganz an Ende der Empfängerliste stehen würde.
Das erinnert mich an Jesus! Es war in der Tat die „Macht der Liebe“, die Er offenbart hat. Liebe zu Mördern, Liebe zu Hassern, Liebe zu Heuchlern, Liebe zu Uninteressierten und Gleichgültigen, Liebe zu denen, die Seine Liebe nicht wollten – Jesus liebte sie alle - und alle gleich. Jesus zahlte für alle den selben Preis – sogar für die, die ihn links liegen lassen würden. Aber die Macht Seiner Liebe zeigte Wirkung. Und sie zeigt Wirkung bis heute.
Als Jünger Jesu hast Du die „Macht der Liebe“ und daher die “Macht zu lieben“. In Römer 5:1 heißt es: „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist!“
Wie die Baptistin, die plötzlich den Gedanken hatte, im Namen Jesu und in der Tat zu lieben, so brauchen auch wir immer wieder den Mut, unkonventionelle Wege zu gehen. Mit Jesu Liebe zu lieben, ist immer unkonventionell. Aber wenn wir uns darauf einlassen und bereit sind, die „Macht der Liebe“ in Wort und Tat auszuleben, dann kann Gott gewaltiges tun.
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