„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 14. März 2012

Wie soll ich darür dankbar sein?

Es muss bereits eine Weile her gewesen sein, dass ein Reiseprediger eine kleine Gemeinde auf dem Lande besuchte. Seine Predigt galt dem Thema: Für alles dankbar sein! In seinen Schlussworten fasst er zusammen: „Denkt dran, wie klein auch die Gabe sein mag, seid immer zufrieden und dankt dem Herrn!“

Nur wenige Minuten später war es Zeit, das Opfer einzulegen, das an diesem Tag ganz dem Reiseprediger mitgegeben werden sollte. Ein Ordner nahm den Hut des Predigers und reichte ihn durch die Reihen. Als der Hut dem Prediger zurückgegeben wurde, schüttelte er ihn vorsichtig, aber man konnte nichts hören. Nun drehte er den Hut einfach um – aber NICHTS FIEL HERAUS! Der Hut war leer.

In der Gemeinde war es ruhig geworden und alle Augen waren auf den Prediger gerichtet. Jeder fragte sich, ob der Mann Gottes nun tatsächlich seine eigene Predigt ausleben würde.
Nach einer kurzen Pause hob der Prediger seine Hände zum Gebet und betete: „Ich danke Dir, Herr, DASS ICH ZUMINDEST MEINEN HUT ZURÜCK BEKOMMEN HABE!“

Immer (1 Thessalonicher 5:18) und für alles (Epheser 5:20) dankbar zu sein, fällt uns nicht leicht, weil unsere Perspektive manchmal recht eingeschrenkt ist. Geistlich gesehen haben wir einen „Tunnelblick“, der es uns schwer macht, mehr in den Situationen des Lebens zu erkennen, als wir gerade sehen oder hineininterpretieren.

Auf die Frage: „Soll ich denn gegebenfalls sogar dankbar sein, wenn ich nicht mal den Hut zurück bekomme?“ schlug ein weiser Mensch folgendes Gebet vor: „Danke, Herr, dass mein Hut jetzt jemandem zu Gute kommt, der ihn scheinbar nötiger braucht als ich.“

Ähnlich ging es tatsächlich dem berühmten Bibellehrer Henry Matthew, der im 17. Jahrhundert lebte. Auf einer seiner Reisen wurde er überfallen und beraubt. „Dankbar IN allem und FÜR alles sein? Wie soll das gehen, wenn man Dieben und möglicherweise schlimmerem in die Hände fällt. Später am selben Abend schrieb Matthew vier Gründe zur Dankbarkeit in sein Tagebuch: „Ich bin dankbar, erstens, dass ich in all den Jahren zuvor nie beraubt worden bin; zweitens, dass sie – obwohl sie mir mein Geld nahmen, mir nicht das Leben genommen haben; drittens, dass sie, obwohl sie mir alles nahmen, was ich hatte, es nicht viel war; viertens, dass ich der Beraubte war und nicht der Räuber.

Ist es nicht so? Kommt es nicht oft auf die Perspektive an, mit der wir das Leben betrachten? Würde nicht manches anders aussehen und beurteilt werden, wenn wir uns erinnern würden: Der Herr war dabei. Er ist im Kontrollzentrum. Er hat Seine Pläne und Gründe.

Dankbarkeit wird uns nicht in die Wiege gelegt – weder die Dankbarkeit gegenüber Gott, noch gegenüber unseren Mitmenschen. Dankbarkeit lernen wir wie wir eine Instrument erlernen: Üben – praktizieren – zum Besten geben – unabhängig von der Stimmungslage – dranbleiben. JEDER kann zu einem frohen und dankbaren Menschen werden. (Freude und Dankbarkeit sind eineiige Zwillinge). Jeder kann beginnen – und fortfahren – Gott und Menschen gegenüber dankbar zu sein. Es macht die Welt nicht besser, aber es macht Deine Welt besser, die Welt der Menschen um Dich herum besser und es erfreut das Herz Gottes!

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