Normalerweise sollen „Schlaftabletten“ Schlaf bringen. Und Kopfschmerztabletten? Sie sollen Kopfschmerzen nicht bringen, sondern beheben. Bei geistlichen Schlaftabletten gibt es zweierlei: die gefährliche Art, die den geistlichen Schlaf bringt, und die heilsame Art, die aus dem geistlichen Schlaf holt.
William Booth, der Gründer der Heilsarmee, erkannte bereits vor einem Jahrhundert die gefährliche Form der geistlichen Schlaftabletten. Er erkannte, was uns Christen jeglichen Dampf, jeden Eifer, jede Freude und jede Wachsamkeit nimmt. Booth sagte:
„Die große Gefahr im 20. Jahrhundert wird sein: Religion ohne den Heiligen Geist; Christentum ohne Christus; Vergebung ohne Buße; Errettung ohne Wiedergeburt; Politik ohne Gott und einen Himmel ohne Hölle.“
Hat der Mann nicht Recht? Sehen wir nicht all diese Irrlehren und Irrwege in unserer Zeit? Interessant ist die Tatsache: Wo die Beschreibung zutrifft, schläft die Gemeinde Jesu. Leider vielfach in der „christianisierten Welt“ und weniger auf den Missionsfeldern. Kein Heiliger Geist (oder nur so viel, dass Er nicht stört), Christentum ohne den auferstandenen Gekreuzigten, billige Gnade (darum gibt es so viele unveränderte „Christen“), gott-lose Politik, die Gott immer mehr verbannt, ja, sich lustig über Ihn macht und bewusst und gezielt gegen Ihn rebelliert – und ein Evangelium, das Opfer, Leiden und Hölle verleugnet. Es braucht keinen Prophet, um zu wissen: Wer sich auf eine oder mehrere dieser Gefahren einlässt, verpennt ein fruchtbares, erfülltes, geistliches Leben mit dem Herrn aller Herren!
Und wie wird man wieder wach? Welches sind die heilsamen geistlichen Schlaftabletten, die den geistlichen Schlaf vertreiben?
A. W. Tozer, Heiligungsprediger im 20. Jahrhundert, beantwortete die Frage mit folgenden Worten:
„Ich denke, dass wir momentan nur eins wirklich brauchen: Dass der unbeschwerte, oberflächliche und religiöse Mensch von einer Vision des hohen und erhabenen Gottes zu Boden geworfen wird, dessen Saum den Tempel erfüllt. Die heilige Kunst der Anbetung scheint uns verlassen zu haben wie die Lichtherrlichkeit Gottes die Stiftshütte. Aus diesem Grund bleiben uns nur unsere eigenen Mittel und wir sind dazu gezwungen, den Mangel an spontaner Anbetung durch zahllose billige und geschmacklose Aktivitäten auszugleichen, um die Aufmerksamkeit der Gemeindegegner halten zu können.“
Harte Worte! Wahre Worte? Zumindest nachdenkenswert. Eine Vision der Heiligkeit unseres erhabenen Gottes würde uns sicherlich wie eine Explosion aus unseren geistlichen Betten katapultieren. Die heilige Kunst der Anbetung würde nach solchen Visionen aus ehrfurchtsvollem (nicht peinlichem) Schweigen bestehen, aus hilflosem Gestammel und Fischen nach Worten, die irgendwie unsere Ehrfurcht und Bewunderung ausdrücken sollen und aus einer Hingabe, wie wir sie noch nie erlebt haben. Aber dazu bedarf es eben dieser „geistlichen Schlaftabletten“, die den Schlaf vertreiben durch eine gewaltige Vision des lebendigen Gottes. Ohne die Begegnung mit Jesus ist geistlicher Schlaf vorprogrammiert.
So schaue nun vom Himmel und siehe herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung… Ach dass du den Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge vor dir zerflössen… (Jesaja 63:15; 64:1)
Geistlich eingeschlafen? Versuchs mit Schlaftabletten (der heilsamen Art)!
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