„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 13. März 2012

Verzehrend und barmherzig!

Am vergangenen Mittwoch waren wir in unserer Bibelstunde in 5 Mose 4. Zwei Verse scheinen auf den ersten Moment eine widersprüchliche Beschreibung von Gott zu zeichnen. In den Versen 24 und 31 heißt es:

„Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer
ein eifersüchtiger Gott.“
„ Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund, den er 
deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.“

Barmherziger Gott – Verzehrendes Feuer! Dass das verzehrende Feuer nichts mit Zerstörung oder endgültigem Verbrennen zu tun hat, zeigt die Tatsache, dass Er nicht verderben will. Sein verzehrendes Feuer will läutern, verzehren, reinigen. Somit hat selbst das verzehrende Feuer eine durchaus positive Aufgabe in unseren Leben. Zugegeben – nicht immer eine schmerzlose Aufgabe, aber eine wichtige und gewinnbringende: die Reinigung von Schlackeresten.

Bei alledem ist es nie so, dass Gott hinter Bäumen steht und darauf wartet, dass wir Fehler machen oder ihm andere willkommene Anlässe geben, mit dem Flammenwerfer zu kommen. Manche Christen malen tatsächlich ein Gottesbild, in dem Gott beschrieben wird, als freue Er sich jedes Mal, wenn er uns „erwischt“, um uns zu strafen oder zu quälen. Die Tatsache sieht eher gegenteilig aus.

Kürzlich las ich von einem Ehepaares, die ihren Sohn lehren wollten, Verantwortung zu tragen. Sie machten es zur Aufgabe, dass er sie kurz mit dem  Handy anrufen sollte, wenn er im Haus seines Freundes ankommen würde. Der wohnte einige Straßen entfernt.

Anfangs klappte alles bestens, aber je sicherer sich der Sohn fühlte, je mehr er sich daran gewöhnte, ohne Probleme bei seinem Freund anzukommen, umso schwieriger wurde es, den Anweisungen der Eltern zu folgen. Der Tag kam, als er erstmals den Anruf zu Hause vergaß. Der Vater selbst rief ihn dann an, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Gleichzeitig machte er ihm klar, dass er beim nächsten Vergessen würde nach Hause kommen müssen.

Wenige Tage später blieb das Telefon wieder still. Dem Vater war klar: Wenn der Junge lernen sollte, müsste jetzt eine Strafe folgen. Bestrafen wollte er ihn aber eigentlich nicht. Er ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und bedauerte gleichzeitig, dass die schöne Zeit seines Sohnes bei seinem Freund jetzt zu Ende sein würde, weil er den Kontakt mit dem Vater vernachlässigt hatte. Als der Vater die Nummer des Sohnes wählte, betete er um Weisheit – und Gott schien zu antworten: „Behandle deinen Sohn, wie ich dich behandle!“ Und schon klingelte das Telefon am anderen Ende zum ersten Mal. Der Vater legte auf.
Sekunden später klingelte sein Telefon. Es war der Sohn: „Ich bin angekommen, Papa!“
„Prima!“ erwiderte der Vater. „Aber warum hat es denn so lange gedauert, bis du angerufen hast?“„Oh,“ kam die Antwort, „wir hatten angefangen zu spielen, und ich hatte es ganz vergessen. Aber, Papa, dann klingelte das Telefon einmal – und da habe ich mich sofort dran erinnert!“

Ja, Gott ist ein verzehrendes Feuer und arbeitet an uns, um uns zu heiligen. Aber wie oft handelt Er mit uns nach Seiner Barmherzigkeit, klingelt kurz an, warnt und bewahrt uns davor, das Falsche zu tun und erinnert uns, das Richtige zu tun. Das Feuer erübrigt sich.

Beides ist Grund, Ihn anzubeten – Sein läuterndes Feuer und Seine große Barmherzigkeit!

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