Vor einigen Monaten waren wir mal wieder im Quellgebiet. Hier entspringen Eder, Lahn und Sieg. Ein herrliches Naturgebiet, egal, ob im Winter oder Sommer. Von der Lahnquelle war nichts zu sehen. Der kleine Teich war vollständig zugefroren. An der Sieg tröpfelte es ein wenig aus dem angebrachten Quellrohr und die Ederquelle hatte auch nur minimal Wasser. Rundum war Eis, und selbst die Quelle wurde vom Eis bedroht. Aber noch ging ein kleiner Rinnsal von der Quelle aus. Mir wurde die Eder zur Lektion. Hier an der Quelle, ganz am Anfang, da macht dem kleinen Fluss alles mögliche zu Schaffen. Im Winter ist es das Eis, im Sommer das Moorgebiet. Immer muss sich das Wasser behaupten, seinen Weg bahnen, zusammenbleiben, um später zu dem Fluss zu werden, der die Eder ausmacht.
Im geistlichen Leben, gerade am Anfang, wirft der Feind uns alle möglichen Hindernisse vor die Füße – nur damit wir nicht zunehmen und lernen, uns zu behaupten. Manchmal lässt er Eiseskälte in unserem Leben das Feuer Gottes bedrohen. Ein andermal will er uns versumpfen lassen, zu anderen Zeiten austrocknen. „Dranbleiben!“ heißt das Zauberwort. Das ist es auch, was der Herr uns in zuruft: Dranbleiben. So heißt es in Galater 6:9 und 1 Korinther 15:58
„Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden;
denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten,
wenn wir nicht ermatten.“
Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich,
nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst,
dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!
Noch etwas kam mir im Bezug auf die Eder in den Sinn: Das Wasser, das den Fluss später ausmacht, ist nicht nur das Wasser aus der kleinen Quelle im Quellgebiet. Nein! Unterwegs auf dem langen Weg zum Ziel – sie mündet in die Fulda – wird die Eder immer wieder durch Wasser anderer Flüsse gespeist. Würde dieses Wasser ausbleiben, gäbe es keine Eder, keinen Edersee und nichts von alledem, was dieser Fluss uns bietet.
In unserem geistlichen Leben ist es unerlässlich, dass wir immer wieder und überall Wasser aufnehmen. Wir dürfen nicht vergessen, auf dem langen Weg zu unserem himmlischen Ziel gespeist zu werden. Ohne diese regelmäßigen Zugaben, vertrocknen wir und richten nichts mehr aus.
Die Eder richtet viel aus. Ich erinnere mich an herrliche Sonntagnachmittagaktivitäten an der Eder. An einem Wehr haben wir mit bloßer Hand springende Fische gefangen, haben Eidechsen gejagt, im Fluss gebadet und Kindheitserinnerungen gesammelt. Viel weiter flussabwärts sammelt sich das Wasser zum Edersee und bietet Leben, Boote, Fische, Erholung und vieles mehr.
Das ist es, was unser geistliches Leben sein sollte: Ein Platz, wo man Leben findet, Ruhe, Erholung und vieles mehr. All das finden wir in Jesus. ER ist unser Leben. Wenn wir mit der Quelle verbunden sind, dranbleiben und unterwegs immer wieder gespeist werden, dann wird Jesus bei uns zu finden sein. Dann wird er durch uns zum Zug kommen. Er wird andere, die auch auf dem Weg sind, durch uns speisen und stärken und uns selbst zu einem See der Erholung und Erquickung und des Lebens machen. Nicht Du – aber Jesus in Dir und durch Dich. Ist das cool – oder was?
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