Als Nelson Mandela 90 Jahre alt wurde, strahlte CNN ein Interview mit ihm aus. Wofür auch immer dieser Mann in seinem Leben gekämpft hat – bis heute steht er erhobenen Hauptes da, mit klarem Denkvermögen, fester Stimme und einem gewinnenden Auftreten. Für viele seiner Erfolge kann man ihn respektieren. Aber die Frucht seiner Arbeit kam nicht ohne Opfer. 27 Jahre, fast ein Drittel seines Lebens, hat er hinter Gittern verbracht. Wie man ihn dort behandelt hat, kann man nur ahnen. Als er schließlich im Jahre 1990 entlassen wurde, hörte er nicht auf, sich um die Unterdrückten und Benachteiligten in seinem Land einzusetzen. Im Interview wurde er nach der Beziehung zu seiner Familie gefragt. Seine Antwort war, dass er es nicht bedauerte, sein Familienleben für das Wohl der Allgemeinheit geopfert zu haben, denn tief in seiner Seele wusste er, dass dies das richtige war. Diese Aussage hat mich nachdenklich gemacht!
Eines der Bücher, die ich gelesen habe, trägt den Titel: "No Time for Tombstones: Life and Death in the Vietnamese Jungle", übersetzt: „Keine Zeit für Grabsteine: Leben und Tod im vietnamesischen Dschungel.“ Darin geht es um drei Missionare, die in Vietnam entführt wurden, um ihre Bereitschaft zu leiden, ihre inneren Kämpfe und schließlich um die Frucht ihrer Arbeit. Das Interview mit Nelson Mandela, der bereit war, für die Allgemeinheit Opfer zu bringen, und das Buch über die Missionare, die bereit sind, sogar ihr Leben für ihren Gott zu riskieren, erinnert mich an Jesu Worte in Johannes 12:24. Er sagt:
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,
bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“
Die meisten von uns leben in einem Umfeld, das relativ wenig Leiden beinhaltet. Unser Leben ist ziemlich komfortabel mit genügend Nahrung, ausreichender medizinischer Grundversorgung, ohne religiöse oder politische Verfolgung und einem trockenen Platz zum Schlafen. Gut, wir nennen es „Leiden“, wenn jemand unseren Glauben mitleidig belächelt oder gar lauthals verlacht. Wir meinen, zu „leiden“, wenn man uns nicht ausnahmsweise eine Stunde früher vom Arbeitsplatz entlässt, um ein christliches Konzert zu besuchen oder wenn uns eine amtliche Genehmigung vorenthalten wird für etwas, das mit der Sache Gottes zu tun hat. Vielleicht sind einige dieser Aufzählungen „Miniaturleiden“ um Jesu Willen. Aber diese und ähnliche Beispiele sind sicherlich nicht in der Nähe der Kategorie die Jesus in Johannes 12:24 anspricht, wo es ums „Sterben“ und „Frucht bringen“ geht. Wenn ich mir Nelson Mandelas Kommentar anhöre über sein Opfer für die Allgemeinheit – und mehr noch – wenn ich über die Leiden derer lese, die bereit sind, den höchsten Preis für Jesus zu bezahlen, dann fordert mich das zu ganzer Hingabe an Gott heraus.
Eine Welt der Ungerechtigkeit, der Sünde und des Hasses wird sich nicht ohne Opfer ändern. Menschen, die ohne Jesus in Hoffnungslosigkeit versinken, die gebunden sind in Alkohol, Drogen, Materialismus, sexuellen Perversionen, falschen Religionen und Irrlehren, werden keine Hilfe erfahren ohne dass „Weizenkörner in die Erde fallen und sterben“ – das heißt, Nachfolger Jesu, die bereit sind, sich hinzugeben für Jesus. Jesus hat uns gesagt: „Gleichwie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh. 20:21) Er wurde gesandt, um zu lieben, zu dienen und sein Leben bereitwillig hinzugeben. Sein Leben glich einem Brandopfer, das zur Ehre des Vaters und zum Segen für die Menschen verbrannte.
Nelson Mandela, motiviert durch die sozialpolitischen Probleme seines Landes, war bereit, Familienleben und weit mehr zum Wohl der Allgemeinheit zu opfern. Jünger Jesu – lasst uns auf Jesus, unseren Retter blicken. Lasst uns den Fußstapfen derer folgen, die ihr Leben aufopferungsvoll in den Dienst Gottes gestellt haben.
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,
bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“
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