„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 29. Oktober 2010

Sechster Tag – Oktober 28 – gegen 22:00 Uhr Ortszeit


Unser zweiter und letzter Tag in dieser Stadt. Ich war morgens an einem Teeplatz, ähnlich wie in der ersten besuchten Stadt. Leider gabs bis 7:30 Uhr keinen Tee. Das Leben beginnt halt etwas später hier. Tee gabs dann zum Frühstück. Anschließend Anbetung und Gebet im Zimmer. Wir hatten einen Austausch über die Ermordung von Johannes dem Täufer. Er war ausgesprochen mutig, was sein Auftrag anging und nahm kein Blatt vor den Mund. Aber Herodes verstockte sein Herz. Persönlich wichtig wurde mir, dass Johannes seinen Dienst nicht wie ein Hobby behandelte. Er war bereit, die Kosten der Nachfolge auf sich zu nehmen. Nachfolge kostet! Immer! Nachfolge kostet Zeit, Geld, Kraft, Mut, Selbstverleugnung und desgleichen. Je schwerer Nachfolge wird, umso kostspieliger wird sie.
  • Nachfolge kostete die 12 Jünger – aber sie kostete Johannes den Täufer mehr.
  • Nachfolge kostet den ‚normalen’ Christen – aber sie kostet den hingegebenen Christen mehr.
  • Nachfolge kostet den Missionar – aber sie kostet den Missionar in unerreichten Volksgruppen und anders-religiösen Volksgruppen mehr. Nachfolge kann das Leben kosten!
ABER: Selbst über seinen Tod hinaus war Johannes der Täufer ein Mahner und die Stimme Gottes. (Markus 6:16) Eine moderne Parallele ist der Märtyrertod von Jim Elliot. Nachdem seine Ermordung bekannt wurde, waren ungezählte junge Menschen bereit, seinen Platz einzunehmen. Hohe Kosten in der Nachfolge – ja! Aber auch hohe Rendite für Jesus.

Auch in dem Land, in dem wir zur Zeit beten, zahlen Christen einen hohen Preis für die Nachfolge – z.T. auch mit dem Leben. Morgens haben wir uns eine Dokumentation angeschaut, die das Leben einiger Märtyrer in diesem Lande beschreibt. Unter dem Eindruck dieses Filmes standen auch immer wieder unsere Gebete während des Tages, Gebete für die wenigen Christen im Land, die angefochtenen Gemeinden und die Hinterbliebenen der Ermordeten. Welch ein Vorrecht für uns, Samstag wieder in ein freies Land zurückkehren zu dürfen.

Um die Mittagszeit wollten wir den Fahrer finden, der uns letztes Jahr zum Flughafen der Nachbarstadt gefahren hatte. Wir hatten das ganze Jahr immer wieder für ihn gebetet und jetzt auch dafür, ihn zu finden. Es war nicht mal ansatzweise ein Problem. Ich fragte in einer Bäckerei nach dem Taxiunternehmen, für das er gearbeitet hatte – und als der Verkäufer seinen Namen hörte, sagte er: Der sitzt hier vor der Tür! WOW! Danke Gott! Das war einfach. Er wird uns morgen zurück in die andere Stadt fahren und wir werden ihm eine DVD schenken. Letztes Jahr hat er eine JESUS DVD erhalten. Diesmal eine DVD mit 5 Zeugnissen von Männern, die zum Glauben an Jesus gekommen sind.

Die meiste Zeit des Nachmittags haben wir im Teepark einer Burgruine verbracht, wo wir als Gebetsteam und als Einzelne für verschiedene Anliegen der Stadt und des Landes einstanden.

Spätnachmittag und früher Abend waren frei für Ausruhen, Einkaufen und Gebete im Einkaufszentrum. Ein paar Kalender konnten an Verkäufer in kleinen Läden weitergegeben werden.  Ich selbst saß in einem kleinen Teegarten bei einem Glas Tee und bat den Herrn, solche Plätze doch mit Seinem Leben zu füllen. Während ich betete, kam mir die Frage: „Was machen wir überhaupt hier? Wir beten für eine Stadt mit hunderttausend Menschen, in der es keine Gemeinde gibt, in der kein Missionar lebt und in der auch kein einziger Christ bekannt ist, nicht mal ein Namenschrist. Wir beten, dass Menschen in den tausenden von Hochhäusern gläubig werden – aber wie sollen sie, wenn niemand geht und es ihnen sagt? – Und dann erinnerte mich der Herr an die Tatsache, dass im Iran hunderttausende zum Glauben kommen, dass in Algerien ganze Dörfer sich dem Herrn zuwenden, dass im Nordirak die Unzufriedenheit mit dem Islam so groß ist, dass man Christen ins Land einlädt. Auch in China – selbst als die Verfolgung noch härter war als heute – hat Gott gezeigt, dass Er kann. Wer will sich Ihm in den Weg stellen, wenn Er in einem Gebiet wirken möchte. Die Anliegen, für die wir hier beten, hat Gott anderswo bereits erhört. Es ist Ihm ein Kleines, dasselbe auch hier zu tun. Ja, wir wollen mit Vertrauen und Zuversicht weiterbeten. Immerhin ermutigt uns Gott:

„Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben,
zu deinem Besitz die Enden der Erde.“ (Psalm 2:8)

Das haben wir dann auch nochmal getan, nach Austausch und Anbetungszeit im Hotelzimmer. Es ist ein gutes, gebetsbereites Team, mit dem wir unterwegs sind. Es ist gut, eins zu werden für die Unerreichten dieses Landes und gemeinsam unser Herz vor Ihm auszuschütten. DENN ER HÖRT!

Hier noch 2 Anliegen für Freitag:

1.      Nachmittags sind wir in einem Park zum Gebet. Wir haben die wenigen Gläubigen der Stadt eingeladen, mit uns zu beten und auf Gott zu hören. Wir haben eine Last, sie zur konsequenten Hingabe zu ermutigen. Betet, dass sie kommen, wenn Gott es so will; dass wir die richtigen Worte haben und dass es wettermäßig stattfinden kann. Es soll regnen.
2.      Die Frauen werden sich zum letzten Mal mit ihrer Bekannten aus dem Schnellimbiss treffen. Betet um ein gutes, klares Gespräch. Sie werden Material weitergeben.

Danke für Eure Begleitung!

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