„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 24. Juni 2024

Wüstenzeiten (3)

Wir haben uns Ende letzter Woche mit Menschen des Alten und Neuen Testaments beschäftigt, deren Leben sich zumindest teilweise in der Wüste abspielte, sowohl physisch als auch seelisch oder geistlich. Sie alle gingen gesegnet und gestärkt aus diesen Zeiten hervor.

Vielleicht verwundert es einige, dass selbst Jesus seine Wüstenzeiten hatte. Noch als Säugling musste Er vermutlich durch die Wüste, denn die Flucht von Bethlehem nach Ägypten verlief der Überlieferung nach durch Gaza und die Wüste Sinai. Was erlebte Er dort – in der Hitze, in Gefahr und in Trockenheit? Bewusst erlebte Er als Säugling wohl so gut wie nichts, außer der Nähe Seiner Mutter Maria und ihrem Mann, Joseph. Aber unbewusst erfuhr Er die Bewahrung, den Schutz und die Versorgung durch Seinen himmlischen Vater. Auch in Wüstenzeiten, in denen wir bewusst keine besonderen Erfahrungen mit Gott machen, ist der himmlische Vater anwesend und hält Seine Hand über uns.

Als Jesus Seinen Dienst beginnt, heißt es in Lukas 4:1:

Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan. Und er wurde vom Geist in der Wüste umher geführt

Tatsächlich ist es nicht der Teufel, der einen geistlich entkräfteten Jesus in die Wüste treibt, sondern es ist der Geist Gottes, der einen geisterfüllten Jesus in die Wüste führt. Hier erfährt Jesus eine 40-tägige Wüstenzeit, die Er gezielt zur Vorbereitung für Seinen Dienst nutzt. In der Wüste bereitet der Vater im Himmel Ihn zu, und aus dieser Wüstenzeit geht Jesus geistlich gestärkt hervor. Dreimal versucht Ihn Satan anschließend zur Sünde. Dreimal weist Jesus Satan siegreich zurecht. Schließlich muss Satan aufgeben und weichen. Das war NACH der Zeit in der Wüste, in der Jesus vorbereitet wurde für Seinen Dienst.

Aber auch während seines Lebens gab es Zeiten, in denen Jesus in der Wüste Seinen himmlischen Vater aufsuchte und Ihm begegnete. In Lukas 5:16 (NLB) heißt es:

Jesus zog sich jedoch immer wieder zum Gebet in die Wüste zurück.

Gebet in der Wüste. Außerhalb der Wüstenzeiten musste Jesus viele Kämpfe kämpfen: mit Zweiflern, mit Seinen Jüngern, mit den religiösen Fanatikern und Diskutierfreudigen, mit Neidern, mit dämonisierten Personen und mit Menschen, die Ihn umbringen wollten. Das kostete selbst Jesus geistliche Kraft, aber das Gebet in der Wüste ließ Ihn nie kraftlos sein. Selbst in Seiner dunkelsten Stunde – nicht in der Wüste, sondern in einem Garten – fand er Kraft von oben.

Selbst Jesus zog durch Sandwüsten und Er kannte den Kampf in den Wüstenzeiten des Lebens. Aber gerade mitten in diesen Zeiten erfuhr Er auch immer wieder die stärkende Hand Seines Vaters im Himmel. Gott erlaubt – ja, führt manchmal hinein in Wüstenzeiten, um uns näher zu Sich selbst zu ziehen. Er möchte, dass wir Ihm auch in den Hitzezeiten des Lebens vertrauen und Ihn kennenlernen als den, der auf dem Berg und in den Tiefen, im Leben und im Sterben, auf den Höhenwegen und in den Todestälern bei uns ist.

Und der Erfahrungswert, die Qualität unserer Gotteserfahrung, ist vermutlich höher, wenn wir Ihm in der Wüste begegnen als im Schlaraffenland.

Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebräer 13:8)

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