Esthers Onkel Mordechai hatte sich beim König verdient gemacht, war aber nie dafür belohnt worden. Als ein Befehl erlassen wurde, das gesamte jüdische Volk im Reich umzubringen, waren es Mordechai und Esther, die von Gott zur Rettung Israels gebraucht wurden.
Mordechai war es, der Esther aufforderte, den König um Gnade zu bitten. Zunächst scheute sich Esther, die mittlerweile Frau des persischen Königs war und somit zur Königin befördert worden war. Mordechais Aufforderung an Esther war nicht ungefährlich. Wenn der König schlecht drauf war, konnte es ihr das Leben kosten. Als Mordechai ihr aber den Ernst der Lage für das jüdische Volk aufzeigte und Druck machte, war Esther schließlich bereit und antwortete:
„Komme ich um, so
komme ich um“
(Esther 4:16)
Das ist unser Vers für heute; der besondere Vers aus dem Buch Esther. Aber was macht diesen Vers so besonders?
Esther war
aufgestiegen in die wahrscheinlich höchste Position, die eine Frau im Reich
einnehmen konnte. Das allerdings machte sie nicht unantastbar. Ihre Vorgängerin
war gedemütigt und entmachtet worden, weil sie den König vergrault hatte. Das
konnte auch Esther passieren. Innerhalb eines Augenzwinkerns konnte sie ihre
Position, ihren Luxus und alle ihre Vorrechte verlieren, ja sie konnte ihr
Leben verlieren. Trotzdem war sie bereit, alles auf eine Karte zu setzen und zu
versuchen, ihr Volk zu retten. Eine Garantie hatte sie nicht. „Komme ich um, so
komme ich um!“ Mit dieser aufopferungsvollen,
mutigen Einstellung machte sie sich ans Werk.
Der Vers erinnert an Worte, die Jesus Jahrhunderte später Seinen Jüngern sagte (Matthäus 16:24+25):
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! 25 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.
Auch Seinen Jüngern (das schließt uns heute ein) hat Jesus einen konkreten Auftrag gegeben, Ihm zu folgen, Seine Aufträge zu erfüllen und zur Rettung der Menschen, für die Er gestorben ist, einzuladen.
Natürlich gibt es da bei vielen Bedenken. „Wenn ich so radikal für Jesus lebe, wie Er es erwartet … was kann mir dann alles passieren? Mindert es meinen Luxus? Mindert es meine Entscheidungsfreiheit (z.B. betreffs Wohnort, Beruf, Ehe, Zeiteinteilung …)? Mindert es meinen Ruf, meine Position, meine Aufstiegschancen? Was denken Leute dann über mich?“
Solche und ähnliche Fragen mögen uns durch den Kopf schießen. So war es auch bei Esther. Sie kam zu dem einzigen Ergebnis, das Gott Ehre brachte: „Komme ich um, so komme ich um!“ Danach handelte und lebte sie. Esther kam nicht um! Im Gegenteil: sie rettete nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das von vermutlich Hundertausenden oder gar Millionen ihres eigenen Volkes.
„Komme ich um, so komme ich um!“ Wenn dass das Lebens- und Dienstmotto von uns Christen wird, können wir eine gewaltige Ernte für Jesus einbringen!
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