„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 25. April 2023

Ein besonderer Vers aus 2. Chronik

Bibelkenner werden vermutlich schon ahnen, welcher Vers heute erwähnt werden wird. Über diesen Vers sind unzählige Predigten gepredigt worden. Er wurde vertont, auf Karten gedruckt, auswendig gelernt und ist sicher in so mancher Bibel fett abgebildet.

„Und (wenn) mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, (sich demütigt), und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. (nach 2 Chronik 7:14)

Man kann es buchstäblich in Gottes Wort nachverfolgen. Wie oft ist Israel abgestürzt, hat versagt und sie selbst und ihr Land wurden krank und ausgetrocknet! Wenn sie sich dann demütigten und zum Herrn schrien, hörte der Herr, tat ihnen Gutes und heilte ihr Land. Allerdings kam es nur so, wenn sie nicht nur Worte machten, sondern sich tatsächlich demütigten und Gottes Angesicht suchten. Zu allen Zeiten gab es auch Scheinumkehrungen.

Von Esau, dem Gottes Segen nicht viel galt als er hungrig war, wird in Hebräer 12:17 geschrieben:

Denn ihr wisst, dass er nachher verworfen wurde, als er den Segen erben wollte, denn obgleich er ihn unter Tränen suchte, fand er keinen Raum zur Buße.

Aus dem Bericht in 1 Mose 27 geht deutlich hervor, dass es nicht Tränen über seine Gleichgültigkeit Gott gegenüber waren, sondern über den Verlust des materiellen Segens.

Als König Saul Gottes Gebot ignorierte und der Prophet ihm sagen musste, dass Gott das Königtum jemand anderem geben würde, waren Sauls Worte (1 Samuel 15:30):

Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete!

Was für eine heuchlerische Umkehr, die im direkten Gegensatz zur von Gott geforderten Demut steht. Gott sagt: Wenn mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt … Saul sagt: Ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel …

Auch im Neuen Testament sehen wir den Unterschied zwischen falscher und wahrer Buße. Judas wollte seine Sünde des Verrats rückgängig machen, stößt aber bei den Pharisäern auf Gleichgültigkeit. Kein Wort in der Bibel, dass er noch einmal Jesus begegnete. Er fand keine Vergebung und beging Selbstmord.

Demgegenüber steht Petrus. Nach der dreifachen Verleugnung hat er Augenkontakt mit Jesus. In Lukas 22:61+62 heißt es:

Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

Auch Petrus war verzweifelt. Aber er hatte Augenkontakt mit Jesus. Er hatte ihn noch einmal – zumindest mit seinen Augen – gesucht … und weinte bitterlich. Tränen der Buße. Tränen der Demut.

In diesem Sinne: Was für eine gewaltige Verheißung der Vers 14 in 2. Chronik 7:

„Und (wenn) mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, (sich demütigt), und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.

Sicher verlangt Gott keine Tränen als Bedingung (wohl dem, der über seine Sünde weinen kann!). Gott verlangt keine Selbstkasteiung oder Werke der Wiedergutmachung.

Wieder-gut-gemacht hat Jesus alles am Kreuz. Was Gott erwartet ist, dass wir uns zu unserer Sünde bekennen (demütigen) und sie nicht schönreden oder entschuldigen. Er möchte, dass wir unter dem Eindruck unserer Sünde Sein Angesicht suchen und unsere Schuld bekennen und dann – ganz wichtig – nicht in der Sünde weiterleben, sondern von den sündigen Wegen umkehren. Das ist manchmal ein harter, schwerer Schritt mit viel Hinfallen und Wiederaufstehen. Aber ein Kampf und ein Schritt, der sich total lohnt, denn der Herr verspricht:

 

… so 

will ich es vom Himmel her hören 

und ihre Sünden vergeben 

und ihr Land heilen.

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