„Herr, lehre uns beten!“
(aus Lukas 11:1)
Man kann sie nicht säen noch züchten, nur entwickeln.
Die Japaner führten den Bonsai-Baum ein, der in cm gemessen wird, nicht in Metern. Er darf nicht an sein volles Wachstumspotential herankommen, sondern soll in verkümmerter Form wachsen.
Der Grund für seine verkümmerte Form ist, dass der Besitzer ihn aus der Erde zieht, wenn er als Bäumchen zuerst aus dem Boden ragt. Dann wird die Hauptpfahlwurzel und einige Zweigwurzeln abgebunden und dann wird er neu eingepflanzt.
Das Wachstum wird so absichtlich gehemmt, indem die Fähigkeit der Wurzeln eingeschränkt wird, tief zu wachsen und genügend Nährstoffe aus dem Boden zu holen. Nährstoffe, die er für ein normales Wachstum benötigt.
Was dem Bonsai-Baum von seinem Besitzer angetan wird, ist, was Satan uns Gläubigen antun will. Er versucht, unsre Hauptwurzel, das Gebet, abzubinden und unseren Empfang im Gebet zu beschränken.
Was Gott für unser geistliches Wachstum bereitgestellt hat – unser Reden mit Ihm und Sein Reden zu uns im Gebet – verkümmert.
Kein Wunder, dass die Jünger Jesus bitten: Herr, lehre uns beten. Dass die Antwort Jesu in Sein Wort – unsere Bibel – eingeflossen ist, zeigt, dass Seine Antwort für Jünger Jesu aller Zeiten von großer Wichtigkeit ist.
Ich lese gerne Bücher und Erfahrungsberichte zum Thema Gebet. Trotzdem fühle ich mich wenig qualifiziert, über das Thema zu reden. Ich bin immer fasziniert von Menschen wie Hudson Taylor, den großen Chinamissionar. Sein Sohn, Howard Taylor, der ihn sicher mit am besten kannte, sagte über seinen Vater: „Vierzig Jahre lang ging in China an keinem einzigen Tag die Sonne auf, an dem Gott ihn nicht auf den Knien fand.“ Das ist eine gewaltige Aussage und ein gewaltiges Vorbild. Auch David Brainard, John Hyde, George Mueller gehören in diese Kategorie. Sie waren keine Bonsai Pflänzchen, was das Gebet betrifft. Sie waren Beter, deren Wurzeln nicht abgebunden waren, sondern die tief hineinragten in die Gemeinschaft mit Gott.
Jesus war ein gewaltiges Vorbild für Seine Jünger damals und ist es bis heute. Immer wieder lesen wir, dass er sich zurückzog zum Gebet – mal einen Abend lang … mal eine Nacht lang … mal ein paar Stunden lang … mal einige Momente.
Was muss die Tatsache, dass Jesus immer wieder betete, bei Seinen Jüngern für Gedanken ausgelöst haben?
ð Warum muss der noch beten? Der kann doch alles.
ð Wie wichtig muss das Gebet sein, wenn sogar Jesus betet!
ð Kann, darf, soll man wirklich für alles beten?
Jesu Jünger beobachteten Ihn und lernten von Ihm. Wenn wir uns als Jünger Jesu verstehen, sollten wir unbedingt Jesus beobachten und von Ihm ‚Beten‘ lernen! Dabei bedeutet „beten lernen“ nicht, Theorie über das Gebet abzuspeichern, die Wahrheit über Gebet zu kennen oder sogar Bibelverse über Gebet zu zitieren. Beten lernen bedeutet ganz praktisch: ZU BETEN!
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