„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 26. März 2021

Anbetung

Anbetung – das ist ein riesengroßen Wort. War es nicht immer – zumindest nicht in der Kirche … in der Gemeinde Jesu. Aber seit vielen Jahren ist Anbetung zu einem großen Wort geworden. Was aber ist Anbetung eigentlich?

Wenn wir von Anbetung reden, denken wir fast immer an Musik. Das ist nicht grundsätzlich falsch. Viele Gemeinden haben ein Anbetungsteam. In vielen Gemeinden wird 20 oder 30 Minuten am Stück musikalisch „Anbetung gemacht“. Wer mit dem Auto unterwegs ist, legt sich vielleicht eine Anbetungs-CD ein. All das hat mit Musik zu tun.

In seinem Buch: Himmelwärts beten beschreibt Dirk Kellner die Erfahrung eines altern Bauer. Der fuhr über´s Wochenende in die Großstadt. Dort besuchte er eine große, moderne Gemeinde. Als er nach Hause kam, fragte seine Frau, wie es gewesen sei.

 

„Nun“, meinte der Bauer, „es war ein schöner Gottesdienst mit guter Predigt. Man macht dort aber etwas Neues. Man singt Anbetungslieder statt Kirchenlieder!“ –  

„Anbetungslieder?“ –

 „Ja! Die sind ähnlich wie unsere Lieder, aber anders!“ –

 „Was ist denn der Unterschied? Wie sind sie anders?“

 

Der Bauer antwortet seiner Frau: „Es ist so: Wenn ich z.B. zu Dir sagen würde: ´Martha, die Kühe sind im Maisfeld´, das wäre ein Kirchenlied.

Aber wenn ich sagen würde ´Martha, Martha, MEINE MARTHA! MARTHA, die Kühe, die weißen Kühe, die braunen Kühe, die schwarzen Kühe, alle Kühe sind im Maisfeld, sie sind im Maisfeld, im Maisfeld!´ Dann wäre das ein Anbetungslied!“

Die Geschichte lässt uns schmunzeln! Da geht es um verschiedene Singweisen. Aber es beantwortet nicht wirklich die Frage, was Anbetung ist.

In Offenbarung 12:10 lesen wir von himmlischer Anbetung, die ganz ohne Musik auskommt:

‚Ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen / rufen!‘

Auch das ist Anbetung! Das Ganze geschieht ohne Noten und ohne Musik und passt voll in die Aufforderung des Paulus in verschiedenen Versen:

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! (Römer 12:1)

„Was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kolosser 3:17)

Wohlgemerkt: Singen und Spielen zur Ehre Gottes ist definitiv Anbetung, ist Lobpreis! Aber dem Hungrigen im Namen Jesu das Brot brechen … unserm Nächsten in Demut dienen - das ist auch Anbetung … unserem Feind im Namen Jesu Gutes tun - das ist Anbetung … unsern Kleinkindern zu Hause die Windel wechseln – auch das ist Anbetung!

Die Frage ist legitim: Gehen wir jetzt zu weit? Ist ein Alltagsgeschehen nicht zu banal, um unter „Anbetung“ zu laufen? Anbetung sollte doch irgendetwas mit Gott zu tun haben, oder?

Paulus gibt die Antwort in Kolosser 3:24:

Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen

Ob das nun Singen, Beten, Bügeln Windeln wechseln beinhaltet, oder den Garten umzugraben – es muss um den Herrn gehen, für Ihn getan sein; sei es schwierig oder banal, sei es geistlich oder irdisch. Für den Herrn getan – mit Jesus im Zentrum – ist es Anbetung.

Auf diese Weise können wir es lernen (und es ist sicher ein Lernprozess!), den Herrn den ganzen Tag über anzubeten, mit und ohne Singen.

„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen,
als für den Herrn und nicht für Menschen“

(Kolosser 3:24)

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