„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Schließ die Tür – dann geht das Licht an!

Der Liederdichter und Komponist Wendell P. Loveless erzählte einmal folgende Geschichte – offensichtlich bevor es Handys gab.

Ein Redner, der die Vereinigten Staaten besuchte, wollte eines abends telefonieren. Er trat in eine Telefonzelle, die sich von denen in seinem eigenen Land unterschied. Da es langsam dunkel wurde, hatte er Schwierigkeiten, die gewünschte Nummer im Telefonbuch zu finden. Loveless bemerkte zwar, dass an der Decke ein Licht angebracht war, aber er wusste nicht, wie er es anmachen sollte.

Als er  im Dämmerlicht erneut versuchte, die Nummer zu finden, bemerkten Passanten seine Not und erklärten: "Sir, wenn Sie das Licht anmachen wollen, müssen Sie die Tür schließen."

Zur Verwunderung und Zufriedenheit des Besuchers wurde die Kabine in dem Moment mit Licht erfüllt, als er die Tür schloss. Er fand die Nummer und erledigte seinen Anruf.

In ähnlicher Weise müssen wir, wenn wir uns zum Beten an einem ruhigen Ort zurückziehen, unsere geschäftige Welt ausblenden und unsere Herzen dem Vater öffnen. Dann wird unsere verdunkelte Welt der Enttäuschungen und Prüfungen erleuchtet. Wir werden mit Gott in Gemeinschaft treten, werden seine Gegenwart spüren und uns seiner Versorgung für uns sicher sein.

Jesus, unser Herr, zog sich oft allein zurück, um mit dem himmlischen Vater Gemeinschaft zu haben. Manchmal war es nach einem anstrengenden Tag des Predigens und Heilens, wie nach der Speisung der Fünftausend. In Matthäus 14:23 lesen wir:

Und nachdem er die Menge entlassen hatte, stieg er auf den Berg, um abseits zu beten; und als es Abend geworden war, war er dort allein.

Zu anderen Zeiten war es, bevor Er wichtige Entscheidungen traf. Im Lukas Evangelium lesen wir (6:12+13):

Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte:

Auch Jesus schloss die Tür, d.h.: schloss die Welt aus, ließ Arbeit und Pläne hinter sich und verbrachte Zeit allein mit Seinem himmlischen Vater. 

Sogar im Garten Gethsemane. Auch da betete Er allein, und es wird uns sogar beschrieben, wie ihm (um im Bilde zu bleiben) das Licht aufgeht. Der Hebräerbrief sagt uns (5:7), dass Jesu Gebet dort erhört wurde und der Apostel Lukas berichtet (22:42), dass ein Engel vom Himmel Ihn in Seiner Todesnot stärkte.

Wie passend die Illustration mit der Telefonzelle! Es ist eine neue Ermutigung, beim Gebet tatsächlich die Tür zuzumachen (oder: das Handy aus … die Musik leise … die Lektüre weit weg … etc.) um allein zu sein mit dem, zu dem wir beten – damit uns in der Gemeinschaft mit Ihm so manches Licht aufgehen kann.

Möge der Herr uns alle dabei segnen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.