„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 7. April 2021

Ich will mal jammern …

Das kann ich nämlich ganz gut. Wie viele andere habe ich da richtige Fähigkeiten entwickelt. Und die Jammer-Auen, die mir das nötige Futter bieten, die stehen ja in vollem Saft! Fürs Jammern  habe ich mehr Vorbilder, als ich studieren kann. Also das Jammern fällt mir momentan richtig leicht, ohne jegliche Anstrengung. Und mal ehrlich – die Gründe die man heute so hat die sind doch alle legitim – also echt und wirklich legitim!!! Moment mal eben … … …

Äh … sorry! Neue Überschrift:

Ich will nicht jammern …

Hab da grad was in Gottes Wort gelesen. Da verlangt Gott tatsächlich von den Seinen (Philipper 2:14):

Tut alles ohne Murren und Bedenken

Wie soll das denn gehen, bitte? Wir haben seit über einem Jahr keinen „richtigen“ Gottesdienst mehr (wobei jeder natürlich „richtig“ selbst definiert). Ich darf seit über einem Jahr nicht mehr neben Freunden meiner Wahl sitzen, nicht mehr meine Geschwister per Handschlag verabschieden, nicht mehr mit ihnen nach dem Gottesdienst zu Mittag essen – und seit Monaten darf ich nicht mal mehr den Herrn mit meinen Lippen preisen, wenn unser Team auf der Bühne den Lobpreis leitet. Oh – und mein Gesicht darf ich nur noch zu 2/3 zeigen. Der Rest muss hinter einem Stück Stoff versteckt werden.

Ach, ja – bevor ich’s vergesse:

Gestern Abend las ich den neuen Open Doors Rundbrief der „Gebetsinitiative Nordkorea“. Da blieb mir doch glatt mein Jammern im Hals stecken. Die müssen beim Gottesdienst ihr GANZES Gesicht verstecken – dazu den gesamten Körper, auf dem ihr Gesicht sitzt. Die haben nicht mal ein Anbetungsteam, die laut singen dürfen. Da heißt es: „Dennoch werden die heimlichen Gläubigen im dunkelsten Land dieser Erde weiterhin ihre Hymnen flüstern“ Habt Ihr das gelesen? „flüstern!“ Und dann heißt es weiter: Sie werden „an versteckten Orten beten und heimlich in der Bibel lesen. Im Glauben sind sie hoffnungsvoll und gehorsam, obwohl sie wissen, welche Konsequenzen es hat, wenn ihr Glaube entdeckt wird. Die Ketten des Hungers, der Gefangenschaft, der Folter und der Hinrichtung können ihren Glauben an Gott nicht aufhalten.“

Tja, der leckere Jammerklee, der mir vorhin noch so gut schmeckte und von dessen Rechtmäßigkeit ich voll überzeugt war, blieb mir glatt im Hals stecken. Und jetzt muss ich sagen: Ich kann und will nicht jammern über unseren letzten Gottesdienst. Alles hat super geklappt! Wir hatten gute Gemeinschaft mit Jesus (der war übrigens mitten unter uns – ein besonderer Grund des Jubels), wir konnten den Herrn mit vollen Herzen in unseren Herzen loben und anbeten, wir konnten in Gemeinschaft auf sein Wort hören und vor- und hinterher noch ein paar Gedanken miteinander austauschen. Gott ist so gut!

In Hosea 7:14 beschreibt Gott Sein Volk:

Sie rufen nicht von Herzen zu mir,
sondern jammern auf ihren Lagern.

Warum jammert Gottes Volk eigentlich lieber, als zum Herrn zu rufen … also ernstlich rufen? Ich vermute, dafür gibt es viele traurige Gründe. Einer davon ist, dass wir so vom scheinbar legitimen, fett-grünen Jammerklee hypnotisiert sind, dass wir die noch saftigeren Lobpreisweiden übersehen, die der Herr für die Seinen bereitet hat.

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat!
(Psalm 103:2)
 
Heute Abend findet unser monatlicher Zeugnisabend statt. Sei dabei, online - oder besser noch live. Wir beginnen um 19:30 Uhr und verbinden Zeugnisse mit einem kurzen Impuls aus Gottes Wort und einer Zeit der Anbetung. Wir laden ein, ein kurzes Zeugnis zur Ehre Gottes weiterzugeben. Komm, und berichte uns über Dein Leben mit Jesus. Kurz, ermutigend und zur Ehre Gottes!

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