Der Prophet Obadja war vermutlich ein Zeitgenosse des
Propheten Jeremia und schrieb seine Botschaft um die Zeit der Zerstörung
Jerusalems, also um 590 vor Christus. Sein Buch ist eins der kürzesten der
Bibel, doch war Obadja Gottes Stimme an das Volk der Edomiter. Die Edomiter
waren Nachkommen Esaus, ein Brudervolk der Juden. Edom hatte sich aber immer
gegen Israel gestellt und war nicht den Wegen Gottes gefolgt. Darum sendet der
Herr den Propheten mit einer Botschaft des Gerichts nach Edom.
Gerichtet wird Edom für ihren Hochmut und ihren Traum der
Unbesiegbarkeit. Gerichtet werden sie außerdem, weil sie mit Genugtuung zusahen,
als ihr Brudervolk grausam besiegt und beraubt wurde und weil sie die Feinde
Israels sogar unterstützen. Gott verheißt Gericht. Weisheit, Einsicht und
Heldentum sollen aus Edom verschwinden. Edom wird besiegt.
Obadja schaut voraus zum „Tag des Herrn“, der die
Trübsalszeit einschließt und die Zeit des Tausendjährigen Reichs. Hier kommt
Jesus ins Spiel, der ja als König im Tausendjährigen Reich von Jerusalem aus die
Welt regieren wird. Am deutlichsten wird dieser Hinweis auf Jesus in der
letzten Aussage des letzten Verses dieses kurzen Buches. Das Buch schließt mit
den Worten:
„Und die Königsherrschaft wird dem Herrn gehören!“
Diese Aussage ist eine Aussage, die wir
auch aus dem Neuen Testament kennen. Jesus wird als König kommen, um Seine
Herrschaft aufzurichten. Jesus, der König aller Könige, der Herr aller Herren.
Die Gerichtsbotschaft endet mit dem
Hinweis auf den, der triumphieren wird. Es ist nicht Edom und nicht die
Heidenwelt. Es ist auch nicht Israel, obwohl Israel ein besonderer Platz
zukommt. Aber am Ende wird die Königsherrschaft Jesus, dem Herrn gehören. Er wird
regieren; Er wird triumphieren – in Gerechtigkeit und Herrlichkeit, in
Heiligkeit und Ewigkeit.
Hallelujah!
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