„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 1. Oktober 2019

Jesus im Buch Jesaja

Das Buch des Propheten Jesaja wird oft auch „das 5. Evangelium“ genannt, weil Jesus in diesem alttestamentlichen Buch so deutlich beschrieben wird wie in keinem anderen Buch des Alten Testaments. Man kann Ihn gar nicht übersehen. Nicht nur erhalten wir Einzelheiten über Jesu Stammbaum, seine übernatürliche Geburt durch eine Jungfrauen, Sein Leben voller Wunder und göttlicher Lehren, nicht nur über seine zukünftige Herrschaft auf Erden. Die Verse des Propheten über den kommenden Messias, die am meisten beeindrucken, stehen in Jesaja 53, wo sein stellvertretender Tod und seine Auferstehung erwähnt werden. Und ohne Stellvertretung geht gar nichts.

In seinem Buch "The Christian Leader" erzählt Don Ratzlaff eine Geschichte nach, die ihm beim Lesen aufgefallen war: Schottischen Soldaten in japanischer Gefangenschaft wurden gezwungen, an einer Eisenbahnverbindung durch den Dschungel zu arbeiten. Dabei degenerierten sie zu barbarischem Verhalten, bis eines Nachmittags etwas Besonderes geschah, das alles veränderte. Eine Schaufel fehlte. Der verantwortliche japanische Offizier wurde wütend. Er verlangte, dass die fehlende Schaufel hergebracht wurde oder die Gefangenen würden es bereuen. Als sich niemand in der Gefangenenkolonne meldete, griff der der Offizier zur Waffe und drohte, einen nach dem anderen zu töten. Jedem war klar: der Offizier meinte, was er sagte. Plötzlich trat ein Mann vor. Der Offizier legte die Waffe weg, hob eine Schaufel auf und schlug den Mann zu Tode. Als alles vorbei war, nahmen die Überlebenden die blutige Leiche auf, trugen sie zum Werkzeugschuppen und führten eine erneute Schaufelzählung durch. Diesmal fehlte keine Schaufel! Tatsächlich war bei der ersten Zählung ein Zählfehler passiert. Diese Nachricht breitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Lager aus. Ein unschuldiger Mann war bereit gewesen zu sterben, um die andern zu retten!

Der Vorfall hinterließ eine tiefgreifende Wirkung. Die verrohten Männer begannen, sich gegenseitig wie Brüder zu behandeln. Als die Truppen der siegreichen Alliierten kamen und die Japaner besiegten, standen die überlebenden Schotten, alles menschliche Skelette, vor ihren Peinigern. Aber anstatt sich an den japanischen Offizieren zu rächen, bestanden sie darauf: „Kein Hass mehr. Kein Töten mehr. Was wir jetzt brauchen, ist Vergebung.“ “Das Opfer des Freiwilligen hatte alles verändert!

Wenn wir Verse im Buch des Propheten Jesaja lesen, geht es auch um den stellvertretenden Tod eines Freiwilligen. Man wusste nicht, dass Sein Tod stellvertretend war. Man dachte, Er sei der Schuldige. Dabei nahm er unseren Tod auf sich, um uns das Leben zu ermöglichen. In Jesaja 53:2-7 heißt es über Jesus:

Er wuchs vor ihm auf wie ein Spross; er entsprang wie eine Wurzel aus trockenem, unfruchtbarem Land. Sein Äußeres war weder schön noch majestätisch, er hatte nichts Gewinnendes, das uns gefallen hätte. Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt - ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, jemand, vor dem man sein Gesicht verbirgt. Er war verachtet und bedeutete uns nichts. Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, er wäre von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf. 

Kann man es deutlicher beschreiben? 700 Jahre, bevor Jesus am Kreuz für Dich und mich starb, prophezeit Jesaja seinen Tod bis in Einzelheiten. Es lohnt sich, das ganze Kapitel zu lesen. Jesus strahlt Dir aus fast jedem Vers entgegen. Ihm sei Ehre!