„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 1. Oktober 2018

Nicht der Hauptgedanke ...

Es war mit Sicherheit nicht der Hauptgedanke, der mich vergangenen Mittwoch an unserem Jüngerschaftsabend am meisten bewegte. Gemeinsam haben wir durch Hesekiel 4-7 gelesen, Kapitel, in denen Gott, der Herr Seinen unaufhaltsamen Zorn, Sein heiliges Gericht, Seine Mitleidlosigkeit und Sein Sich-Abwenden von Seinem Volk verkündigen lässt; ... und die nächsten 20 Kapitel versprechen einen ähnlichen Inhalt. Gott offenbart mit heiligem Ernst ein Gericht über Israel, das erschrecken lässt. So kennen wir Gott (fast) gar nicht.

Dennoch endete der Abend nicht mit diesen deprimierenden Gedanken, die trotz allem die Hauptgedanken der Kapitel bildeten. Das Gebet des Habakuk (3:2) kommt in den Sinn:

O Herr, ich habe deine Botschaft vernommen;
ich bin erschrocken.
O Herr, belebe dein Werk inmitten der Jahre!
Inmitten der Jahre offenbare dich!
Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit!

In Hesekiel 4-7 erhört der Herr dieses Gebet wiederholt. Mindestens 8x lesen wir Aussagen wie: „Und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin.

Mitten im Gericht wird Israel – und die sie umgebenden Heiden – erkennen, dass Gott der Herr ist. Nicht nur die Gnade beschreibt Seine Gottheit, auch Gottes Gerichte offenbaren der Welt, dass Gott der Herr ist. Gottes Gerichte werden nicht die Augen aller Menschen für Ihn verschließen, sondern vielen die Augen öffnen. Und somit müssen selbst die Gerichte Gottes dazu beitragen, dass Seine Herrlichkeit offenbar wird.

Das ist ein ermutigender Gedanke – mitten im Gericht! Aber ein anderer Nebengedanke kann uns noch mehr aufrichten. Mitten in den Wirren der 3 Wegführungen Israels in Tod und Gefangenschaft fanden einige Wenige Bewahrung.
Hesekiel sollte seine Kopfhaare und Bart scheren und die Haare in 3 Drittel aufteilen und vernichten. Wer rechnen kann, stellt fest, s 3 Drittel ein Ganzes bilden. Israel als Volk würde im Gericht untergehen ... außer einer verschwindenden Minderheit. Ein paar Haare hatte Hesekiel aufbewahren sollen. Sie waren Teil derer, die das Gericht traf, wurden aber im Gericht bewahrt.
Daniel und seine 3 Freunde wurden nicht verschont, sondern bei der ersten Wegführung mit in die Gefangenschaft nach Babylon geführt. Sie verloren alles, was sie besaßen. 7 Jahre später ereilte den Priester-Propheten Hesekiel das gleiche Schicksal. Er verlor alles in Gottes Gericht über Sein Volk. Und nach der 3. Wegführung lesen wir weitere Namen, wie die von Esther, Mordechai, Nehemia oder Esra.

Mitten im Gericht – in dem der Herr sich abgewendet und Seine Augen von Seinem Volk genommen hatte – hatte Er zur selben Zeit Seine Blicke nicht von Seinen treuen Nachfolgern genommen. Auch sie mussten den Becher des Zornes trinken, der für die von Gott verlassene Nation bestimmt war – aber als Einzelne waren sie nicht von Gott verlassen. Dadurch erfuhren sowohl sie – wie auch andere durch sie – den Segen ihres Gottes. Mitten im Gericht!

Gnade im Gericht! Barmherzigkeit im Zornessturm! Leben im Tod!

Welch hohe Berufung! Welch herrliches Vorrecht! Welch gewaltiger Trost! Welch Licht in tiefster Finsternis! Welche Bewahrung in härtstem Gericht! ! Welche Geborgenheit im schlimmsten Durcheinander! Welche Herausforderung! 
Nicht Hauptgedanke in Hesekiel 4-7 – aber vielleicht der ermutigendste! 

Am 10. Oktober, an unserem nächsten Jüngerschaftsabend, geht es weiter mit Hesekiel, Kapitel 8-11. Dazu laden wir herzlich ein!
Am 3. Oktober fällt das Treffen in unserer Gemeinde aus!

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