„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 4. August 2017

Zwei Listen

Wie gestern in den Webnachrichten zu lesen war, haben irakische Spezialeinheiten in Mossul eine ISIS Geheimliste gefunden, auf der 173 Namen mit Fotos und Herkunftsland stehen. Die gelisteten Männer, die aus Asien, dem Mittleren Osten und Europa kommen, sind bereit, terroristische Anschläge zu verüben und dafür ihr Leben zu opfern.

Wofür bist Du bereit, dein Leben zu opfern? Für nichts? Für Dich selbst? Deine Kinder?
Milder gefragt: Wofür bist Du bereit, Dich aufzuopfern? Für Deine Familie? Für Deine  Mitmenschen außerhalb Deiner Familie? Für Jesus?

Ich werde erinnert an einen Artikel, der die Suche eines geeigneten Themas für eine Missionskonferenz beschreibt, auf der für die Arbeit im 10/40 Fenster* mobilisiert werden sollte. Außergewöhnlichster Vorschlag: „Komm, und stirb für Jesus!“  Klar, Menschen für die Arbeit Jesu im 10/40 Fenster zu gewinnen kann einen frühen Tod bedeuten. Aber wäre dies nicht die direkte Fortsetzung dessen, was wir in der Bibel finden? 10 der 11 Jünger Jesu starben als Märtyrer, einer im Exil.

Wieder stellt sich mir die Frage: Wofür bin ich bereit, mein Leben zu opfern oder auch nur mich aufzuopfern? Für nichts? Für mich selbst? Meine Kinder? Für meine  Mitmenschen außerhalb meiner Familie? 
Für Jesus?

Die Webnachrichten berichten von Fanatikern, die bereit sind, alle Andersgläubigen in mörderischem Hass zu massakrieren und ihrem eigenen Leben bewusst ein Ende zu setzen.

Paulus schreibt in Römer 14:8:

Leben wir, so leben wir dem Herrn; 
sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

Wenn Jesusjünger bereit sind, sich aufzuopfern oder sogar ihr Leben zu riskieren (wie es Tausende und Abertausende von hingegebenen Christen getan haben), dann hat das mit Fanatismus so wenig zu tun wie eine Glühbirne mit einer Abrissbirne. Nicht Hass motiviert Jesusjünger, ihr Leben für Jesus zu riskieren, sondern aufopfernde Liebe. Nicht Menschenverachtung treibt sie zu ihrem Tun, sondern Mitmenschlichkeit. Ihr Wunsch ist nicht, Menschen zu töten, sondern ihnen Leben zu bringen. Ihr Ziel ist es nicht, für ihren Gott zu sterben, sondern für Ihn zu leben. Ihre Waffen sind nicht Schnellfeuergewehre, Granaten und Bomben und sondern übernatürliche Liebe, die nicht nur Gleichgesinnten und Freunde liebt, sondern auch Andersdenkende und Feinde.

Die irakischen Spezialeinheiten sind jetzt im Besitz einer Liste mit 173 Namen von Männern, deren Herz mit Hass und Mordgelüsten gefüllt ist und deren einziger Wunsch es ist, Chaos und Unheil zu säen.

Ob Gott eine Gegenliste hat? Wer weiß? Aber kann es nicht sein, dass der allwissende Gott eine virtuelle, eine ungeschriebene Liste besitzt, mit den Namen derer, deren Herzen erfüllt sind mit Seiner übernatürlichen Liebe? Menschen, die leben möchten, aber bereit sind, mit Gott durch dick und dünn zu gehen – selbst, wenn es ihnen das Leben kostet. Nur ein Ziel, nur eine Person ist solche Kosten wert: JESUS!  Aber Er ist es wert und nichts weniger als das.

Leben wir, so leben wir dem Herrn; 
sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

* Ca 97 % aller vom Evangelium unerreichten Volksgruppen (sie haben nie das Evangelium gehört und die meisten haben nie einen wiedergeborenen Christen getroffen!) finden sich in diesem Gebiet, dem 10/40 Fenster. Etwa 82 % der Ärmsten der Armen leben hier. Herkömmliche Missionsarbeit ist in dieser Region kaum möglich, da es die Hochburg des Islam, Hinduismus und Buddhismus ist.

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