„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 7. August 2017

Der radikale Nehemia

Nehemia ist Bibellesern als Mundschenk des persischen Königs Artasasta bekannt. Nehemia hatte ein Herz für das Haus, die Stadt und das Volk Gottes. Er litt unter den schlimmen Umständen Jerusalems, die ihm zu Ohren kamen. Und so schenkte Gott ihm Gnade und der persische König erlaubte ihm, nach Jerusalem zurückzukehren und wieder aufzubauen.

In Abhängigkeit und Vertrauen auf Gott zog Nehemia los und baute die Mauer der Stadt wieder auf. Dennoch liest man sein Buch mit viel Erstaunen. So heißt es in Nehemia 13:

Zu jener Zeit sah ich, dass etliche in Juda am Sabbat die Kelter traten und Garben einbrachten und Esel beluden, auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Lasten aufluden und dies am Sabbat nach Jerusalem brachten. (Vs 15) Auch sah ich zu jener Zeit Juden, die Frauen von Asdod, Ammon und Moab heimgeführt hatten. Darum redeten auch ihre Kinder halb asdoditisch und konnten nicht jüdisch reden (Vs 23+24). Und einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, hatte sich mit Sanballat, dem Horoniter, verschwägert; den jagte ich von mir weg. (Vs 28)

Israel hatte 70 Jahre zuvor genau das getan: Sich nicht um Gottes Wort gekümmert, Gottes Sache zweitrangig gemacht, sich ungläubige Ehepartner gesucht, die Kinder nicht mehr im Weg Gottes erzogen und sich sogar mit den erklärten Feinden Gottes verbrüdert. Das hatte sie den Segen Gottes gekostet, den Zorn Gottes eingebracht und 70 Jahre Gefangenschaft in Babylon beschert. In diesen Jahren der Gefangenschaft hatten sie geweint: An den Strömen Babels saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten. An den Weiden, die dort sind, hängten wir unsere Lauten auf.“ (Psalm 137:1+2)

Jetzt waren sie wieder im eigenen Land. Viele waren in Babylon geboren, die Meisten kannten Gottes überreichen Segen nur vom Hörensagen. Kaum war man wieder im eigenen Land, setzte man die sündigen Handlungen fort: Man machte Gott zweitrangig, enthielt Ihm Zeit und Ehre vor, heiratete solche, die nicht auf dem Weg mit Gott waren, vernachlässigte die geistliche Erziehung der Kinder und zog mit den Feinden Gottes an einem Strang.

Jetzt wird der sanftmütige Nehemia radikal. Es heißt über ihn (Text sinngemäß gekürzt):

Da verwarnte ich sie an dem Tag, da sie die Lebensmittel verkauften. (Vs 15)  „Was ist das für eine schlimme Sache, die ihr tut, daß ihr den Sabbat entheiligt? Machten es nicht eure Väter so, und brachte unser Gott nicht darum all dies Unglück über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel, indem ihr den Sabbat entheiligt?“ Und es geschah, sobald es dunkel wurde in den Toren Jerusalems vor dem Sabbat, da befahl ich, die Tore zu schließen; und ich befahl, man solle sie nicht öffnen bis nach dem Sabbat; und ich stellte einige meiner Diener an den Toren auf, damit man am Sabbattag keine Last hereinbringe. Nun blieben die Krämer und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem, ein- und zweimal. Da verwarnte ich sie und sprach: „Wenn ihr es noch einmal tut, werde ich Hand an euch legen!“ (17-21) ... Und ich stritt mit ihnen und fluchte ihnen und schlug etliche Männer von ihnen und raufte ihnen das Haar und beschwor sie bei Gott und sprach: „Ihr sollt eure Töchter nicht ihren Söhnen zur Frau geben, noch welche von ihren Töchtern für eure Söhne oder für euch selbst zur Frau nehmen! Hat sich nicht Salomo, der König von Israel, damit versündigt? ... Gott setzte ihn zum König über ganz Israel; gleichwohl verführten ihn die fremden Frauen zur Sünde! Und nun muß man von euch hören, daß ihr dieses ganz große Unrecht tut und euch so an unserem Gott versündigt...?? (25-27)
Welche Ernsthaftigkeit und Radikalität, die Nehemia hier für seinen Herrn und Gottes Volk an den Tag legt. Nehemia macht definitiv keine großen Worte sondern Nägel mit Köpfen. Wie sähe ein Nehemia heute aus?

Die Politik würde ihn einsperren.
Die Therapeuten würden ihn zudröhnen.
Die ermahnten Menschen würden ihn anklagen.
Die Kinder aus Mischehen würden ihn hassen.
Die ausländischen Mütter würden ihn verrufen.
Das normale Volk würde ihn zerreden.
Das Volk Gottes würde sich von ihm als Extremisten distanzieren.
Dabei handelte Nehemia nur nach Gottes Willen.

Auch wenn wir heute in keiner alttestamentlichen, theokratischen Gesellschaft leben und nicht alles 1:1 umsetzbar, ist die Radikalität Nehemias uns ein Vorbild. Mit Gottes Wort sind keine Kompromisse zu schließen. Dann schenkt Gott auch kompromisslos Seinen Segen!

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