„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Montag, 25. August 2014

Einer der grössten Fehler ...

Ich bin ein Freund von OM, Operation Mobilisation, und habe Freunde bei OM. Den Gründer von OM, George Verwer, kenne ich durch Bücher und Vorträge seit meiner Jugend. Kürzlich habe ich ein Buch von ihm fertig gelesen mit dem Titel: „Gnade gewinnt“*. Es besteht aus lauter kurzen Andachten, Denkanstößen und Notizen. In Kapitel 20 meint George Verwer einen der größten Fehler bibeltreuer Gemeinden gefunden zu haben. Seine Worte machen mich nachdenklich, denn ich begegne immer wieder unzufriedenen Menschen aus bibeltreuen Gemeinden verschiedener Denominationen. Verwer schreibt: (Seite 125)

„Die Vernachlässigung von und Mangel an Gebetstreffen ist meiner Meinung nach einer der größten Fehler in unseren bibeltreuen Gemeinden. Eine solche Irreführung durch Satan stellt eine viel größere Bedrohung dar als liberale Theologie oder Sekten. Tatsächlich würde ein sorgfältiges Studium von 2 Korinther 10:4-7 uns zeigen, dass das Gebet eines der wichtigsten Mittel ist, um den Angriffen des Feindes zu widerstehen. Wir scheinen blind für den geistlichen Krieg zu sein, in dem wir uns befinden. Offenbar meinen wir, alles ist in Ordnung, solange wir eine gut gefüllte Sonntagschule und gut besuchte Gottesdienste haben. Könnte es sein, dass, wenn der Heilige Geist uns verließe, wir es kaum bemerken würden? Würde alles wie gewohnt weiterlaufen? (...) Gebetstreffen und unser persönliches Gebetsleben müssen von fundamentaler Bedeutung sein, wenn in unserem Gemeindeleben etwas Nachhaltiges, Authentisches stattfinden soll. Lassen wir Jesus wieder seinen rechtmäßigen Platz als Herrn unseres Lebens und unserer Gemeindeprogramme einnehmen.“

So wie mich solche Worte beschämen, so motivieren sie mich! Ich versuche abzuwägen, ob ich „genug“ bete. Dann versuche ich, entschuldigend zu begründen, warum ich den Versuch als gescheitert beenden muss. Ehrlich, es gibt Gründe, die mich vom Beten abhalten. Ich sage nicht, dass es legitime Gründe gibt, aber Gründe kann ich genug nennen. Oh, ich könnte weiterschreiben und eine ganze Liste aufstellen – und ich bin sicher, sie wäre mit der Liste vieler Leser fast identisch. Aber ich möchte George Verwer zu Wort kommen lassen. Weiter hinten im Buch schreibt er (Seite 143):

„Ich will ganz ehrlich sein. Ich lernte von Billy Graham, meinem geistlichen Vater, dass wir jede christliche Hingabe vergessen können, wenn wir nicht zu einem disziplinierten Leben bereit sind. Du kannst bei einer Veranstaltung gesegnet werden, du kannst von dem Heiligen Geist erfüllt werden, aber wenn du nichts über tägliche Disziplin lernst, wirst du es nie zu etwas für Jesus bringen. Junge Leute in der ganzen Welt haben mir gesagt, dass ihr Problem darin besteht, dass sie kein diszipliniertes Leben führen. Disziplin bedeutet, dass zu tun, was du tun solltest statt das, was du tun willst.“

Das kann natürlich in Gesetzlichkeit hineinführen; das erkennt auch George Verwer und schreibt genau darum: (Seite 151)

„Wir brauchen bestimmte Grundwahrheiten und Vorschriften, um zu funktionieren. Nichtchristen wissen das und schaffen täglich mehr Vorschriften und Gesetze. Wo ich wohne, kann man damit rechnen, 50 englische Pfund Strafe zu bezahlen, wenn der Hund auf den Gehweg macht. Wenn ich mit dem Hund meiner Tochter spatzieren gehe, habe ich immer eine kleine Plastiktüte bei mir. Bin ich deshalb gesetzlich? Tatsache ist, dass wir, egal wie gnadenbewusst und großherzig wir sind, lernen müssen, uns an die Grundregeln des Spiels zu halten.“

Ich muss / möchte hier heute aufhören. Mit Gedanken zum gemeinsamen Gebet haben wir heute begonnen, mit Gedanken zu Disziplin und Gnade geendet. Genug zum Nachdenken für diesen Tag.

Ich verschenke das Buch (jetzt leichte Gebrauchsspuren) an den ersten Leser, der mir per Email oder durch die Kontaktmöglichkeit im Seitenfenster die Zustellungsadresse schreibt und zusagt, es zu lesen.
* George Verwer: Gnade gewinnt; SCM Hänssler, (c) 2010

1 Kommentar:

  1. Das Gebet ist wirklich sehr wichtig. Paulus appellierte an seine Brüder, „ gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten“ und legte ihnen dazu dringend ans Herz, „mit jeder Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit . . . zu beten“ (Eph. 6:11, 18; 1. Pet. 4:7). Solche Gebete bewirken, dass der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, unser Herz behüten wird (Phil.4:6, 7). Flehentlich und häufig zu beten ist demnach unverzichtbar, wollen wir Gott mit ungeteiltem Herzen dienen (Lukas 6: 12).
    Wir dürfen jetzt nicht wankelmütig werden, sondern brauchen einen starken Glauben. Satan und alle, die unter seinem Einfluss stehen, werden alles versuchen, um unseren Glauben zu schwächen. Jetzt einzuschlafen wäre grundverkehrt. Wir dürfen uns nicht ablenken lassen, dass uns die Zeit für das Gebet fehlt.
    Für andere zu beten ist auch sehr wichtig. Zum Beispiel betete Jesus flehentlich für Petrus, dass sein Glaube nicht nachlasse und versage (Luk. 22: 32). Ein treuer Christ namens Epaphras nahm sich an Jesus ein Beispiel und betete intensiv für seine Brüder in Kolossä. Paulus schrieb ihnen: „Ständig kämpft er in seinen Gebeten für euch, dass ihr euch als reife Christen bewährt und ganz davon erfüllt seid, in allem den Willen Gottes zu tun“ (Kol. 4: 12 Gute Nachricht Bibel).
    Man kann sich fragen: Kann ich von mir dasselbe sagen? Kämpfe ich in meinen Gebeten für meine Brüder auf der ganzen Welt? Wie oft kommen darin Brüder und Schwestern vor, die von Naturkatastrophen betroffen sind? Wann hab ich zum letzten Mal eindringlich für die gebetet, die in der Gemeinde grosse Verantwortung tragen? Hab ich in der letzten Zeit für jemand aus meiner Versammlung, der gerade viel durchmacht, zu Gott gefleht?

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