„Die
Vernachlässigung von und Mangel an Gebetstreffen ist meiner Meinung nach einer
der größten Fehler in unseren bibeltreuen Gemeinden. Eine solche Irreführung
durch Satan stellt eine viel größere Bedrohung dar als liberale Theologie oder
Sekten. Tatsächlich würde ein sorgfältiges Studium von 2 Korinther 10:4-7 uns
zeigen, dass das Gebet eines der wichtigsten Mittel ist, um den Angriffen des
Feindes zu widerstehen. Wir scheinen blind für den geistlichen Krieg zu sein,
in dem wir uns befinden. Offenbar meinen wir, alles ist in Ordnung, solange wir
eine gut gefüllte Sonntagschule und gut besuchte Gottesdienste haben. Könnte es
sein, dass, wenn der Heilige Geist uns verließe, wir es kaum bemerken würden?
Würde alles wie gewohnt weiterlaufen? (...) Gebetstreffen und unser
persönliches Gebetsleben müssen von fundamentaler Bedeutung sein, wenn in
unserem Gemeindeleben etwas Nachhaltiges, Authentisches stattfinden soll.
Lassen wir Jesus wieder seinen rechtmäßigen Platz als Herrn unseres Lebens und
unserer Gemeindeprogramme einnehmen.“
So wie mich solche Worte beschämen, so motivieren sie mich! Ich versuche
abzuwägen, ob ich „genug“ bete. Dann versuche ich, entschuldigend zu begründen, warum ich den
Versuch als gescheitert beenden muss. Ehrlich, es gibt Gründe, die mich vom
Beten abhalten. Ich sage nicht, dass es legitime Gründe gibt, aber Gründe kann
ich genug nennen. Oh, ich könnte weiterschreiben und eine ganze Liste aufstellen
– und ich bin sicher, sie wäre mit der Liste vieler Leser fast identisch. Aber
ich möchte George Verwer zu Wort kommen lassen. Weiter hinten im Buch schreibt
er (Seite 143):
„Ich will ganz
ehrlich sein. Ich lernte von Billy Graham, meinem geistlichen Vater, dass wir
jede christliche Hingabe vergessen können, wenn wir nicht zu einem
disziplinierten Leben bereit sind. Du kannst bei einer Veranstaltung gesegnet
werden, du kannst von dem Heiligen Geist erfüllt werden, aber wenn du nichts
über tägliche Disziplin lernst, wirst du es nie zu etwas für Jesus bringen.
Junge Leute in der ganzen Welt haben mir gesagt, dass ihr Problem darin
besteht, dass sie kein diszipliniertes Leben führen. Disziplin bedeutet, dass
zu tun, was du tun solltest statt das, was du tun willst.“
Das kann
natürlich in Gesetzlichkeit hineinführen; das erkennt auch George Verwer und
schreibt genau darum: (Seite 151)
„Wir
brauchen bestimmte Grundwahrheiten und Vorschriften, um zu funktionieren.
Nichtchristen wissen das und schaffen täglich mehr Vorschriften und Gesetze. Wo
ich wohne, kann man damit rechnen, 50 englische Pfund Strafe zu bezahlen, wenn
der Hund auf den Gehweg macht. Wenn ich mit dem Hund meiner Tochter spatzieren
gehe, habe ich immer eine kleine Plastiktüte bei mir. Bin ich deshalb gesetzlich?
Tatsache ist, dass wir, egal wie gnadenbewusst und großherzig wir sind, lernen
müssen, uns an die Grundregeln des Spiels zu halten.“
Ich muss / möchte hier heute aufhören. Mit Gedanken zum gemeinsamen Gebet
haben wir heute begonnen, mit Gedanken zu Disziplin und Gnade geendet. Genug
zum Nachdenken für diesen Tag.
Ich verschenke das Buch (jetzt leichte Gebrauchsspuren) an den ersten
Leser, der mir per Email oder durch die Kontaktmöglichkeit im Seitenfenster die
Zustellungsadresse schreibt und zusagt, es zu lesen.
* George
Verwer: Gnade gewinnt; SCM Hänssler, (c) 2010
Das Gebet ist wirklich sehr wichtig. Paulus appellierte an seine Brüder, „ gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten“ und legte ihnen dazu dringend ans Herz, „mit jeder Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit . . . zu beten“ (Eph. 6:11, 18; 1. Pet. 4:7). Solche Gebete bewirken, dass der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, unser Herz behüten wird (Phil.4:6, 7). Flehentlich und häufig zu beten ist demnach unverzichtbar, wollen wir Gott mit ungeteiltem Herzen dienen (Lukas 6: 12).
AntwortenLöschenWir dürfen jetzt nicht wankelmütig werden, sondern brauchen einen starken Glauben. Satan und alle, die unter seinem Einfluss stehen, werden alles versuchen, um unseren Glauben zu schwächen. Jetzt einzuschlafen wäre grundverkehrt. Wir dürfen uns nicht ablenken lassen, dass uns die Zeit für das Gebet fehlt.
Für andere zu beten ist auch sehr wichtig. Zum Beispiel betete Jesus flehentlich für Petrus, dass sein Glaube nicht nachlasse und versage (Luk. 22: 32). Ein treuer Christ namens Epaphras nahm sich an Jesus ein Beispiel und betete intensiv für seine Brüder in Kolossä. Paulus schrieb ihnen: „Ständig kämpft er in seinen Gebeten für euch, dass ihr euch als reife Christen bewährt und ganz davon erfüllt seid, in allem den Willen Gottes zu tun“ (Kol. 4: 12 Gute Nachricht Bibel).
Man kann sich fragen: Kann ich von mir dasselbe sagen? Kämpfe ich in meinen Gebeten für meine Brüder auf der ganzen Welt? Wie oft kommen darin Brüder und Schwestern vor, die von Naturkatastrophen betroffen sind? Wann hab ich zum letzten Mal eindringlich für die gebetet, die in der Gemeinde grosse Verantwortung tragen? Hab ich in der letzten Zeit für jemand aus meiner Versammlung, der gerade viel durchmacht, zu Gott gefleht?