Ryan Bell ist – oder sollte ich sagen: war Pastor einer Adventgemeinde in Kalifornien. Nicht nur Pastor, sondern auch Privatdozent an zwei bekannten, evangelikal-christlichen Universitäten in Amerika. 2013 entschloss sich der 42jährige, ein Jahr lang als Atheist zu leben. Was meint er damit? Er will ein Jahr lang NICHT auf Gott vertrauen, ein Jahr lang NICHT beten und nicht in Gottes Wort lesen. Nächstes Jahr, 2015, will er seine Erfahrungen in einem Buch veröffentlichen.
Nie fühlte sich Bell vollständig zur christlichen Gemeinde
gehörig. Erste Zweifel kamen ihm, laut einer Zeitung, als eine befreundete
Pastorin durch Fragen eines Atheisten ins Grübeln kam. Innere Fragen führten
ihn dazu, Homosexualität, die Rolle der Frau in der Kirche und andere Lehren
neu zu durchdenken. Als seine Gemeinde ihn im März 2013 bat, sein Amt als Pastor zur Verfügung zu stellen, fühlte er
sich heimatlos und kämpfte damit, zur Kirche und zu Gott zu gehören. In diesem
Jahr will er nun mit der Einstellung leben: „Wenn es wirklich einen Gott gibt,
vertraue ich darauf, dass er nicht zu sehr verwirrt ist von meinem albernen
Experiment und dass er es nicht zulässt, dass andere darunter leiden.“
Statt Bibellektüre will er sich mit den Werken von Atheisten
beschäftigen, an Atheistentreffen teilnehmen, die Wahrheit finden und dazu „alles
Nötige tun, um in die Welt des Atheismus einzutauchen.“ Bell behauptet: „Ich
bin kein Atheist, das ist mir wichtig. Jedenfalls noch nicht. Ich bin mir nicht
sicher, was ich bin. Und genau darum geht es in diesem Jahr.“
Mittlerweile hat Bell seine Dozententätigkeit verloren und
Atheisten haben einen Fond im Internet gestartet, um ihn zu unterstützen.
Mit gemischten Gefühlen lese ich diese Nachrichten. Frustriert,
weil jemand, der nicht weiß, ob es einen Gott gibt, an zwei christlichen
Seminaren lehren darf … weil jemand, der auf der Suche nach Wahrheit ist,
Pastor einer Gemeinde sein kann … traurig, weil er das Gefühl der Zugehörigkeit
verloren hat, sowohl zu seiner Gemeinde, wie auch zu Gott. Aber es stimmt mich auch ärgerlich, denn die
Geschichte dieses Mannes, der Gott wahrscheinlich nie wirklich begegnet ist,
wird viele Atheisten wie Sieger fühlen lassen und vielen Christen Anfechtungen
bereiten.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich Menschen beobachte, die
auf der Suche waren. Aber anstatt zuerst einmal ihr ganzes Herz ungeteilt Gott
so zu Verfügung zu stellen, wie Gott es möchte, wenden sie sich von ihrem halbherzigen
Glauben ab, der nichts als Zweifel und Kämpfe erzeugt hat und suchen in der Finsternis
nach dem Licht. Halbherziger Glaube kann gar nichts anderes erzeugen als das
Gefühl der Gottvergessenheit und Gottesferne, denn Gott macht keine halben
Sachen. Halbherzigkeit bringt nichts, Ganzhingabe bringt alles. Heiß oder kalt
zu sein bringt Segen, Lauheit bringt Gottesferne.
Auch gesunde Christen kämpfen mit Anfechtungen (was in der
Regel ein gutes Zeichen geistlicher Gesundheit sein kann). Aber auf Anfechtung
reagieren gesunde Christen nicht, indem sie Gott im Müll entsorgen, Sein Wort
gegen die Werke von Friedrich Nietzsche und Richard Dawkins eintauschen und sich
nicht mehr im Vertrauen an Gott wenden wollen. Das KANN ein Christ nicht tun und
das WILL ein Christ nicht tun.
Der richtige Weg in Anfechtung ist die entgegengesetzte
Richtung. Und sollte Dir Gott gerade eine anfechtungsarme Zeit gewähren, dann
sag’ Ihm Dank und geh’ erst recht in diese Richtung: Sag GANZ Ja zu Ihm. Lies
Sein Wort jeden Tag, rede mit Jesus jeden Tag, such die Gemeinschaft mit
anderen Christen so oft wie möglich.
Wenn Deine Gesundheit angefochten ist – oder Du einen guten
Gesundheitszustand halten möchtest – dann wirst Du nicht bewusst etwas tun, was
dein Immunsystem schwächt. Du wirst auch nicht deinen morgendlichen O-saft
gegen ein Gläschen Giftmischung austauschen. Niemand würde das machen, wenn’s
um die Gesundheit geht. Nur bei der geistlichen Gesundheit, da sind manche
liberaler und experimetierfreudiger. Schließ Dich ihnen nicht an.
„Halte im Gedächtnis
Jesus Christus, auferweckt aus den Toten,
aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium!“ (2 Timotheus 2:8)
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