„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 16. September 2013

2 Gefahren und eine Lösung

Nicht nur einmal war Jesus zu Zöllnern und Sündern eingeladen. Er aß und trank mit ihnen. Und von den Gesetzeslehrern wurde er dafür hart kritisiert: „Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern?“ fragen sie Jesu Jünger in Markus 2:16. Sie selbst würden dieser Personengruppe nicht einmal die Hand schütteln. Levi, der Zöllner, hatte dagegen seine Sünderfreunde zu einem Essen mit Jesus eingeladen.
Die Gesetzeslehrer machten es falsch, sich so abzusondern. – Levi machte es richtig, seine alten Freunde zu einem Essen einzuladen.
 
Der Bibellehrer Campbell Morgan macht die Einstellung der Pharisäer für den traurigen Zustand der Gemeinde Jesu verantwortlich. Er schreibt:
„Ich glaube, dass einer der seltsamen Gründe für Stillstand und den besorgniserregenden Zustand der christlichen Gemeinde folgender ist: ‚Die christliche Gemeinde distanziert sich von von den Sündern, von Männern und Frauen. Wir bauen unsere Heiligtümer und Schutzräume, stellen unsere Normen und Ansprüche auf und sagen zu denen, die sündigen: „Wenn ihr zu uns kommt, dann helfen wir euch."

So machten das auch die Gesetzeslehrer. Die schufen ihre heiligen Schutzräume und sagten: "Unsere Türen stehen euch offen. Wer Hilfe braucht, soll kommen und so werden wie wir."
Jesus machte das umgekehrt: Er ging zu denen, die Hilfe brauchten. Und diese Menschen reagierten auf Jesu Liebe und Einladung – und folgten ihm.

Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Es gibt 2 Gefahren:
  1. Die erste Gefahr ist, dass wir nach unserer Bekehrung alle nichtchristlichen Freundschaften aufgeben, uns in unsere christliche Welt zurückziehen, den Kontakt mit Nichtchristen und Sündern scheuen und in einer christlichen Festung leben. Wir werden weltfremd und die Menschen machen einen Bogen um uns und um Jesus.
  2. Die zweite Gefahr ist, dass wir unsere Freundschaften behalten und pflegen, als wären wir Jesus nie begegnet. Wir gehen mal zum Gottesdienst, beten hier und da, greifen ein paar christliche Aktivitäten auf, geben aber unser altes Leben nicht auf. Uns liegt mehr am Leben in den alten Bahnen als am Leben in der Nachfolge. Steht Nachfolge in Konflikt mit unseren Interessen oder Freunden – verliert der Herr.
Zwei Extreme. Erkennen wir ihre Gefahr? Entweder werden wir Superheilige, weltfremde Einsiedler. Oder wir bleiben Freunde der Welt, auf Kosten der Freundschaft mit Gott.

Extreme sind immer schlecht. Wie bewahren wir uns davor?  Der Zöllner Levi gibt uns die Antwort. Seine Freunde waren allesamt Sünder und Gottlose. Was macht Levi? Er nimmt Jesus mit in diese Freundschaften hinein. Levi brach seine Kontakte nicht radikal ab. Aber er brachte Jesus radikal in diese Kontaktgruppe hinein. Er hatte nicht die Einstellung, Jesus da „langsam hineinzuschleußen“. Er hatte nicht vor, den mysteriösen „rechten Zeitpunkt“ abzuwarten. Er war jetzt Nachfolger Jesu, Jesus war sein Meister. Wo Jesus hinging, da ging er, Levi, hin und das konnte und sollte auch jeder sehen.

Hier ist der Schlüssel: Es wäre falsch, alle alten Freundschaften sofort und endgültig abzubrechen. Das tat Levi auch nicht. Es ist richtig, wenn ich bewusst und offen mit Jesus lebe. Alle meine alten Freunde sollen es sehen. Einige werden sich vom Licht ins Licht ziehen lassen, andere werden das Licht scheuen und sich in die Dunkelheit zurückziehen.
Unsere Aufgabe ist es, für Jesus zu leuchten. Dazu müssen wir in die Dunkelheit gehen.Aber immer mit Jesus und für Jesus!

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