„Denn ich weiß, dass der Herr des Elenden Sache führen
und den Armen Recht schaffen wird.“ (Psalm
140,13)
Tut Gott das wirklich? Der Psalmist, David, hat es immer
wieder erfahren. Millionen von Christen durch die Jahrtausende ebenso. Scheinbar
erfährt es die verfolgte Gemeinde bis heute in besonders intensiver Weise. Im
Vorwort fragt der Missionsleiter, Manfred Müller: Ist die
Überwindung des Bösen mit Gutem das Geheimnis, warum die Gemeinde im Iran eine
der am schnellsten wachsenden Kirchen der Welt ist?
Dann zitiert er Richard Wurmbrand, der im Rückblick auf rumänisches
Gefängnis, Folter und Schmerzen schreibt: „Nie
zuvor habe ich so sehr erfahren, dass es Gott wirklich gibt, dass sein Sohn,
Jesus Christus, unsere einzige Rettung ist, dass ein Leben nach dem Tod auf uns
wartet, und dass nichts höher ist als die Liebe.“
Für Jesus leben – unter Lebensgefahr! Jesus bezeugen unter
Lebensgefahr. Säen mit Tränen!
Aber dann kommt der zweite Teil. In Psalm 126:5 verspricht
Gott:
„Die mit Tränen säen,
werden mit
Freuden ernten.“
Das erfahren die Christen in den Ländern der Verfolgung. Die
Gemeinde Jesu wächst, wo mit Tränen, Blut und Opfer gesät wird, nicht ohne
Gefahr für Leib und Leben: Im Iran, in China, Indien, Eritrea und anderswo. Ganz
nach der Aussage des Kirchenvaters Tertullian: ‚Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche!’ Demgegenüber
stehen Länder, in denen „Christsein
Light“ möglich ist. Hartmut Steeb drückt es so aus: ‚Wenn wir es recht beobachten, wächst selbst im
demokratisch-freiheitlichen Westen, in Europa, der Widerstand.’ Nur führt
er nicht zu zunehmender Leidensbereitschaft, ungeschmälerten Einsatz und wachsenden Gemeinden, sondern
oft eher zu Rückzug und Schweigen.
„Denn ich weiß, dass der Herr des Elenden Sache führen
und den Armen Recht schaffen wird.“ (Psalm
140,13)
Dem Herrn danken für die Freiheit und Möglichkeiten, die Er
uns schenkt (1 Thessalonicher 5:18) ... den Mund aufmachen und Ihn verkünden, ‚zur Zeit und zur Unzeit’ (2
Timotheus 4:2) ...für Ihn leben, durch Worte, aber auch durch unsere Taten (Kolosser 3:17) ...
das wollen wir lernen von unseren Geschwistern in den Ländern
der Verfolgung. Wir wollen Mut fassen, radikal-liebend für Jesus zu leben. Dabei
geht es nicht um die großen Taten oder die aufwendigen Einsätze. Es geht um das
Leben für Jesus, das bereit ist, die Opfer zu bringen, die es kostet. Es geht
um die Kleinigkeiten des Alltags, die gar nicht immer sofort sichtbare
Ergebnisse liefern. „Steter Tropfen höhlt
den Stein“ heißt es im Sprichwort. Der Elende und der Arme werden kaum die
Welt verändern können. Aber der Herr, der ihre Sache führt und ihnen Recht
schaffen wird, der schafft Veränderung – erst im Kleinen, dann im Großen.
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