Dr. David Hocking, ein
evangelikaler, amerikanischer Bibellehrer, war als Gastredner zu einer
besonderen Festlichkeit eingeladen. Wie es so oft geht, zog sich der
Abend hin und es wurde spät. Als schließlich der Organisator des Abends
aufstand, um Dr. Hocking vorzustellen, lehnte sich ein Mitorganisator hinüber zu dem Gast und flüsterte ihm zu: „Weil
die Zeit bereits so weit fortgeschritten ist, könnte man es vielleicht
so halten, dass Sie auf die Schriftlesung verzichten und gleich
übergehen zu ihrer Predigt?“
Nachdem die Vorstellung des
Redners beendet war, erhob sich Dr. Hocking und ging zum Rednerpult.
Mit einem freundlichen Lächeln öffnete er seine Bibel und erklärte
seinen Zuhörern: „Weil die Zeit soweit fortgeschritten ist, möchte
ich es so halten, dass ich auf meine Predigt verzichte und Ihnen nur
noch etwas aus der Bibel vorlese.“
Die Bedeutung seiner Worte
ist offensichtlich. Wenn wir die Wahl haben zwischen den Worten der
Menschen und Gottes Wort, reicht das Wort Gottes aus! Tatsächlich ist es
genau das, zu dem sich König Josiah entschloss, an dem Tag, als das
Gesetz des Herrn im Tempel gefunden und ihm gebracht wurde. Man stelle
sich vor: Das Wort Gottes war so vernachlässigt und vergessen worden,
dass es in einer muffigen Ecke des Tempels verloren ging und nicht eher
gefunden wurde, bis dass Josiahs Reformen neue Finanzen in die
Schatzkammern gebracht hatten. Judah verstand sich immer noch als
auserwähltes Volk Gottes. Sie praktizierten immer noch religiöse
Anbetung. Aber sie hatten jegliches Anliegen für die heiligen Schriften
verloren.
Josiah
allerdings hatte ein Herz für Gott und keinen Sinn für Abfall von Ihm.
Im Alter von 16 Jahren begann er eine Kampagne, die die Ausrottung des
Götzendienstes und die Zerstörung heidnischer Tempel beinhaltete. Dann,
im achtzehnten Jahre seiner Herrschaft, wurde das Gesetz gefunden und
ihm gebracht. Zum ersten Mal las er mit seinen eigenen Augen das Wort
Gottes. Der König wurde nicht nur zur Umkehr bewegt, er wurde bewegt,
vor seinem Volk zu stehen und das Gesetz laut vorzulesen.
Heute
würden wir Josiah raten, eine Predigt zu halten, ein Buch zu
schreiben, einen neuen Dienst zu beginnen, ein christliches Video auf youtube einzustellen oder eine Intenetseite ins Netz zu stellen. Allerdings gibt es
keinen Zweifel an der Tatsache, dass Josiah es bevorzugen würde, sich
einfach vor sein Volk zu stellen und ihnen das Wort Gottes vorzulesen.
Du
wirst nicht lange suchen müssen nach Dingen, die Gottes Wort aus deinem
Leben hinausdrängen werden. Die Alltagsroutine kann dein Leben mit so
viel Aktivitäten füllen, dass die Bibel einfach in eine Eckle gedrängt
wird, wo sie Staub fängt. Die Vernachlässigiung der Bibel belegt einen
der obersten Ränge auf der Liste der Dinge, die unser christliches Leben
der Kraft und Freude berauben.
Wo
immer du dich im Leben befindest, erneuere heute Deine Hingabe, nichts
zwischen Dich und deine tägliche Zeit im Wort Gottes kommen zu lassen.
Wenn nötig, identifiziere, was immer dir die Stille Zeit raubt – und
kümmer dich dann darum!
Denn das Wort Gottes
ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert
und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein,
und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. (Hebräer 4:12)
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.
(Psalm 19:163)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.