Scham ist ein kostbares Gut, das uns immer mehr verloren geht. Was vor
100 Jahren undenkbar war, war vor 50 Jahren normal. Was vor 50 Jahren
undenkbar war, war vor 25 Jahren Standard. Was vor 25 Jahren illegal
war, ist heute erlaubt. Was man vor 10 Jahren noch nicht wagte, wird
heute provokativ vermarktet. Und das auf allen Ebenen: Privat, in den
Medien und im öffentlichen Leben. Scham wird nicht nur abgebaut, Scham
wird verlacht und teilweise als schädlich bezeichnet.
Dabei geht es nicht nur um Scham in moralischen Fragen. Da ist der
Verfall seit einem halben Jahrhundert rasant. Es geht um Scham
allgemein.
Wikipedia definiert Scham unter anderem mit einem "Gefühl der
Verlegenheit oder Bloßstellung, das sowohl durch Verletzung der
Intimsphäre auftreten als auch auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch
unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen
Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben."
Verständlicherweise, wo soziale Erwartungen und Normen abgebaut werden, werden auch bestimmte Handlungen nicht länger als "unehrenhaft, unanständig oder erfolglos" definiert. Das Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung verblasst.
Scham ist unangenehm, peinlich. Scham hilft dem Menschen, bestimmte
Handlungsweisen zu überdenken, zu vermeiden oder zu ändern. Scham ist
biblisch!
In Jeremia sagt Gott über sein Volk:
"Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie
wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham.
Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung
werden sie stürzen! spricht der Herr." (Jeremia 6:15)
Demnach hat es schon früher einmal eine Zeit gegeben, in der Gott seinem Volk vorwarf: "Sie wissen nicht mehr, was ‚sich schämen'
heißt." Das war kein Kompliment! Gott hat damit nicht gemeint, dass
sie endlich die Zwänge der Gesellschaft abgelegt und zur Freiheit
durchgebrochen waren. Im Gegenteil! Die Gott gegebene Scham, das Gefühl
der Verlegenheit, der Bloßstellung durch Handlungen, die Gottes Wort
entgegenstanden, war verloren gegangen. Das bezeichnet Gott nicht als
einen lobenswerten Weg der Freiheit sondern einen gefährlichen Weg, vor
dem gewarnt werden musste. "Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen!"
Verlust der Scham über unser Abweichen von den Maßstäben Gottes ist gefährlich. "Schämen sollen sie sich," sagt
Gott. Scham, gegründet auf dem Wort Gottes ist Gott-geschenkt und
Gott-gewollt. DIESE Scham abzulegen, auch wenn die Welt uns dazu drängt,
wird für unseren Glauben tödlich sein. (Whg.v.7/2010)
Dienstag, 15. Januar 2013
1 Kommentar:
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°Der Verlust der Scham ist das erste Anzeichen von Schwachsinn°
AntwortenLöschenSigmund Freud
Dazu schreibt ein bekannter Fernseh-Moderator:
"Es kann einfach nicht gut gehen, wenn uns nichts mehr heilig,
d.h. unantastbar und unverfügbar ist°.