„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 15. September 2012

Karikaturen, Videos, Gewalt - und unsere Reaktion

Die (arabische) Welt kommt nicht zur Ruhe. Vor geraumer Zeit waren es die Mohammedkarikaturen, dann Aktionen, die unter dem befremdenden Wort „Frühling“ bekannt wurden, der ohne Sommer und Herbst zum eisigen Winter überzugehen droht. Jetzt sind es Videos über den „Propheten“, die in allen möglichen Ländern zu gewalttätigen Demonstrationen, zu Mord und Totschlag führen.

Heute (Freitag) habe ich an zwei Gebetstreffen teilgenommen. In beiden Treffen wurde für die Situation im Mittleren Osten gebetet. In beiden Treffen wurde über die Geschehnisse gesprochen, und ich bekenne: Ich selbst bin gespalten. Auf der einen Seite verurteile ich die unvernünftigen und intoleranten Aktionen der Islamgegner. Wer durch Karikaturen, Videos oder andere Mittel Andersreligiöse provozieren möchte, dem mangelt es offensichtlich an mehr als gesundem Menschenverstand. Andererseits ärgert mich die Intoleranz derer, die wegen einer verbrannten Koranseite Menschen umbringen, im Gegenzug aber hunderte von Bibeln öffentlich verbrennen. Es ärgert mich, wenn man sich über eine Karikatur seines Religionsgründers maßlos und gewalttätig aufregt und im gleichen Atemzug den zentralen Glaubensinhalt einer anderen Religion verspottet. Das ist die Spaltung, in der ich lebe. Meine subjektive Vermutung ist, dass es vielen anderen ähnlich geht.
Und wie reagieren wir? Die einfache Antwort gibt uns Philipper 2:5, wo Gott uns anweist:

„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

Und dann wird beschrieben, wie Jesus die Stellung der Überlegenheit verlässt. Wie Er sich freiwillig unter seine Ankläger stellt, ihr Knecht wird. Freiwillig erniedrigt Er sich, nimmt einen völlig unverdienten Fluch auf sich. Freiwillig stirbt Er – für Seine Feinde. An anderer Stelle lesen wir, dass er sterbend noch für Seine Peiniger betete: „Vater, vergib ihnen!“

Gesinnt sein, wie Jesus! Seine Feinde stellten Ihm ständig Fallen, stellten Ihm nach, suchten, Ihn umzubringen. Er besuchte sie, tat ihnen Gutes und erwiderte ihren Hass nicht. So war Jesus. Sie wollten die Wahrheit nicht hören – Er lehrte sie trotzdem in Liebe. Sie lehnten Ihn ab – Er nahm sie an. Sie stießen Ihn weg – Er ging auf sie zu! Sie verachteten Ihn – Er liebte sie. So war Jesus.

Zurück in unsere Welt – in unsere Zeit. Zurück zu den Nachrichten über Hass, Intoleranz und  Ungerechtigkeit. Zurück zu unserer innerer Zerrissenheit. Wie gehen wir damit um?

„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

Ich persönlich könnte jetzt alle möglichen Argumente aufführen, warum man das so nicht vergleichen kann. Gottes Wort bleibt bestehen: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

Ich hätte Erklärungen parat, warum die Situation mit unseren „Feinden“ eine ganz andere ist als die Situation, in der Jesus damals war. Die Anweisung bleibt: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

Die Zerrissenheit, in der wir uns befinden und die uns daran hindert, Friedensstifter für Jesus zu sein, lässt sich beheben, indem wir Gottes Wort beachten und tun:

„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

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