„Ein moderner Mensch verirrte sich in der Wüste. Die unbarmherzige Sonnenglut hatte ihn ausgedörrt. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er, eine Luftspiegelung, die mich narrt. Denn in Wirklichkeit ist gar nichts da.
Er näherte sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah immer deutlicher die Dattelpalmen, das Gras und die Quellen. Natürlich eine Hungerphantasie, die mir mein halbwahnsinniges Gehirn vorgaukelt, dachte er. Solche Phantasien hat man bekanntlich in meinem Zustand. Jetzt höre ich sogar die Wasser sprudeln. Eine Gehör-Halluzination. Wie grausam die Natur ist.
Kurze Zeit später fanden ihn zwei Beduinen tot. ,,Kannst du so etwas verstehen", sagte der eine zum andern, ,,die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund und dicht neben der Quelle liegt er verhungert und verdurstet. Wie ist das möglich?" Da antwortete der andere: ,,Er war ein moderner Mensch."
Viele „moderne“ Menschen haben Probleme. Eines ihrer Probleme ist, dass sie Gottesbeweise fordern; aber die Beweise, die Gott ihnen gibt, ignorieren sie, diskutieren oder rationalisieren sie weg. Ihre Suche bleibt folgerichtig ohne Erfolg, ihr Hunger bleibt ungestillt und wird zu einer so normalen Erscheinung, dass sie ihn schließlich nicht mehr wahrnehmen. Was sind das für Gottesbeweise, die Gott uns gegeben hat, um sich zweifelsfrei bemerkbar zu machen? Drei werden uns in der Bibel genannt: Der Schöpfungsbeweis, der moralische Beweis und der schriftliche Beweis. Über den Schöpfungsbeweis heißt es in Römer 1:19+20:
„Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt, er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben. Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung.“ (HfA)
Selbst in sogenannten „primitiven“ Völkern ist das Bewußtsein eines Schöpfers vorhanden. Dem normalen Menschen kommt es nicht in den Sinn, von einer Schöpfung ohne Schöpfer auszugehen. Diese Philosophie evolutionierte erst seit Darwin im 19. Jahrhundert, ist bis heute höchst umstritten und von namhaften Wissenschaftlern widerlegt. Gott hat uns den Beweis der Schöpfung gegeben, aber der moderne Mensch sagt über Gott: „Aha, eine Fata Morgana. Eine Luftspiegelung, die mich narrt. In Wirklichkeit ist gar nichts da.“
Tragisch! Gott gibt den Beweis, der Mensch erkennt und ignoriert ihn – und stirbt. Er stirbt, während er auf der Erde lebt, denn er erkennt und berührt den nicht, der von sich sagt, dass Er das Leben ist und Leben gibt. Und dann stirbt der Mensch ein zweites Mal, nämlich wenn er hinübergeht in den zeitlosen Zustand. Die Gleichung ist einfach: Wer den Kontakt zu Gott in diesem Leben nicht sucht, der wird ihn im nächsten nicht finden. Weil das für uns Menschen eine äußerst verlustreiche Gleichung ist, hat Gott sich offenbart.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände. Es fließt die Rede Tag für Tag, Nacht für Nacht tut sich die Botschaft kund. Es ist keine Rede und es sind keine Worte, deren Stimme unhörbar wäre. Ihre Reichweite erstreckt sich über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises. (Psalm 19:2-5a; Schl.)
Um den zweiten Gottesbeweise geht es im morgigen Blog!
* Matheis, Bernhard: „Ran an den Löwen“ Frankfurt a.M. Knecht; (1978)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.