„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 19. Januar 2011

Helga Winkel


Vor zwei Wochen war es der bekannte Dietrich Bonhoeffer und sein Lied: „Von guten Mächten wunderbar geborgen. “ Letzte Woche war es „Jesu, meine Freude,“ von Johann Franck, dem Rechtsanwalt und Bürgermeister.  Jedem von ihnen war ein Blogeintrag gewidmet. Bekannte Persönlichkeiten haben bekannte Lieder geschrieben. Dazu gehören Dietrich Bonhoeffer, Charles Wesley, Martin Luther und viele, viele andere.

Allerdings sollten wir uns nicht täuschen lassen. Nicht die großen Namen gaben den Liedern ihre Beliebtheit und Tiefe, sondern der Geist Gottes, der die Texter inspirierte. Das wird durch die Tatsache belegt, dass manche Lieder eine Tiefe haben wie der Marianengraben (tiefste Stelle des Meeres).  Helga Winkel hat keinen großen Namen. Ich habe lange versucht, Informationen über diese (Aidlinger?) Schwester zu finden. Vergebens!

Wie reagieren Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden? Einige sind absolut ohne jede Hoffnung, versinken in Trübsinn und machen nicht selten ihrem Leben ein Ende. Viele kämpfen, informieren sich, greifen nach jeder Hand aber auch nach jeden Strohhalm. Oft siegt irgendwann die Resignation. Andere wollen nicht aufgeben und kämpfen weiter. 

Keine dieser Gruppen sollte von „den Gesunden“ kritisiert oder gar verurteilt werden. Wer nicht in den Schuhen unheilbar Kranker gelaufen ist, sollte mit seinen Worten sehr vorsichtig sein. Helga Winkel kann mitreden. Mit 30 Jahren erkrankte die Krankenschwester an einer unheilbaren Krankheit und reiht sich damit in die Gruppe derer ein, deren Leben von Leid, Unsicherheit und Schmerz geprägt wird. Aber sie hat ein Fundament, selbst in großer Not. Diesen Trost drückt sie aus in dem wunderbaren Lied: „Herr, weil mich festhält Deine starke Hand“

Gottes Hand hält fest, trägt, stützt, streichelt trostvoll, wischt Tränen fort. Das hat diese relativ unbekannte Texterin erfahren. Das wünsche ich jedem, der durch Leid und Dunkelheit geht.

Herr, weil mich festhält deine starke Hand

1. Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still. Weil du voll Liebe, dich zu mir gewandt, vertrau ich still. Du machst mich stark, du gibst mir frohen Mut, ich preise dich, dein Wille, Herr, ist gut.


2. Herr, weil ich weiß, dass du mein Retter bist,  vertrau ich still.  Weil du für mich das Lamm geworden bist,  vertrau ich still. Weil ich durch dich dem Tod entrissen ward,  präg tief in mich, Herr, deine Lammesart.


3. Herr, weil du jetzt für mich beim Vater flehst,  vertrau ich still. Weil du zu meiner Rechten helfend stehst,  vertrau ich still.  Droht mir der Feind, so schau ich hin auf dich,  ein Bergungsort bist du, o Herr, für mich.


4. Ist auch die Zukunft meinem Blick verhüllt,  vertrau ich still.  Seitdem ich weiß, dass sich dein Plan erfüllt,  vertrau ich still.  Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt,  mir ist's genug! Mein Herr geht selber mit.


Text: Helga Winkel, 1957, Diakonissenmutterhaus Aidlingen
Melodie: Charles Henry Purday, 1860, 1799-1885

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen kurzen Artikel über Helga Winkel (1926-2016), eine Aidlinger Diakonisse.

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