Für den Missionsunterricht gestern hatte ich einen Gastlehrer von den Wycliff Bibelübersetzern (Burbach bei Siegen) eingeladen. Der Unterricht war interessant, informativ und herausfordernd. Von den weltweit ca 6900 gesprochenen Sprachen benötigen noch mindestens 1600 eine eigene Bibelübersetzung, vielleicht auch bis zu 2250. Wycliff ist führend auf dem Gebiet der Sprachforschung und Bibelübersetzung.
Während ich in meinem Büro mindestens 5 deutsche und 5 englische Übersetzungen stehen habe, und mir auf CDs und im Internet mindestens 20 weitere in Sprachen zur Verfügung stehen, die ich verstehe, gibt es ca 4450 Sprachen, die nicht mal einen einzigen Bibelteil in ihrer Sprache lesen können. Welch eine Herausforderung. Aber mehr darüber in einem anderen Blog. An dieser Stelle möchte ich eingehen auf die Frage der besten Bibelübersetzung. Interessiert?
Die Geschichte wird erzählt von 4 Geistlichen, die zusammen saßen und genau über das Thema diskutierten. Ein Pfarrer ergriff zuerst das Wort: "Luthers Übersetzung ist immer noch die Beste. Er hat den Leuten ‚aufs Maul geschaut' und wird bis heute von jedem verstanden, der ihn liest". "Aber," so fiel ihm sein Glaubensbruder ins Wort, "wenn es um Genauigkeit geht, können wir heutzutage bessere Arbeit leisten. Die Elberfelder Übersetzung ist die, die jeder Bibelfreund lesen und gebrauchen sollte!" "Nun," meinte der dritte Nachbar, "ich mache von beidem Gebrauch. Die Nähe zum Urtext und die Sprache des Volkes - das findet ihr in der Schlachter Übersetzung." Jetzt richteten sich aller Augen auf den letzten Teilnehmer der Runde, der bisher nur still zugehört hatte. Als er keine Anstalten machte, sich zu äußern, forderten ihn seine Freunde auf. "Hey, deine Gelegenheit. Welche Übersetzung benutzt du? Komm, sag schon!" Der Vierte im Bunde räusperte sich und meinte dann kurz und bündig: Ich bevorzuge die Übersetzung meiner Mutter." Jetzt war das Erstaunen groß! "Was sagst Du - deiner Mutter? Wir wussten gar nicht, dass sie eine eigene Übersetzung hergestellt hat. Das ist ja sensationell! Erzähl doch mal!" "Nun," kam die Antwort, "so lange ich denken kann hat meine Mutter es sich zum Vorsatz gemacht, die Bibel täglich in den Alltag zu übersetzen und danach zu leben. Das hat mein Leben bleibend geprägt"
Über 4400 Sprachen haben noch keine Bibelübersetzung. Das ist schlimm! Vielleicht noch schlimmer ist es, dass Millionen von Menschen Zugang zu mehreren Übersetzungen haben - und nie eine Bibel zur Hand nehmen und lesen. Die einzige Übersetzung der Bibel, die sie lesen, ist die Übersetzung der Bibel in deinem und meinem Leben. Paulus schreibt in 2 Korinther 3:3:
Ihr seid ein Brief Christi, von uns geschrieben, aber nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes: nicht auf Steintafeln, sondern in die Herzen der Menschen.
Heute, morgen und in Zukunft werden wir Menschen begegnen, die nie eine Bibel irgendeiner Übersetzung in die Hand nehmen würden. Aber der Übersetzung, die sich in unserem Leben widerspiegelt, können sie sich nicht entziehen. Es ist die einzige, die stärkste und effektivste Übersetzung, die ihnen begegnet. Und es ist die Übersetzung, die Gott in ihrem Leben gebrauchen möchte!
Samstag, 27. Februar 2010
2 Kommentare:
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Das ist mein Wunsch, dass meine Kinder eines Tages erzählen, mein Papa hat nicht nur fromme Worte gemacht, sondern er hat das gelebt (übersetzt), was in Gottes Wort steht.
AntwortenLöschenWas nützt aller Eifer für eine "richtige" Übersetzung oder für eine Gemeinderichtung, wenn mein Leben im Alltag eine Schande für das Christentum ist.
Wenn ich morgens mit Jesus rede, dann bitte ich ihn um Liebe, Demut und Weisheit.
Volker
Amen! Gott segne Dich und Deine Familie!
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