9. Eintrag: Dezember 10 (nachmittags)
So, nachdem ich den für den 13.12. angekündigten Abschlussbericht völlig versäumt habe, möchte ich wenigstens kurz die Eindrücke des Gebetseinsatzes zusammenfassen:
1. Die Woche war ausgesprochen gesegnet. Was Anneroses Gesundheit, das Wetter und unsere gemeinsamen Erfahrungen angeht, haben wir Gottes Eingreifen deutlich erfahren und haben allen Grund, dankbar zu sein.
2. Es waren gute und effektive Gebetszeiten für das Land, die Geschwister im Land, die beiden Städte und die wenigen Geschwister, die wir in einer der Städte kennen. Es waren gute Zeiten in der Gemeinschaft mit dem Herrn und gute Gebetszeiten als Ehepaar.
3. Es waren wertvolle Erfahrungen, eine Gebetsreise zu zweit durchzuführen. Es ist eine ganz andere Dynamik, ob man zu zweit oder zu fünft unterwegs ist. Beides hat Vor- und Nachteile. Beides kann im vollen Segen des Herrn geschehen, wenn man in Seinem Schatten geht (vielleicht besser: in Seinem Licht. :-) )
4. Wir haben definitiv Gebetserhörungen auf dieser Reise erfahren und wurden dadurch ermutigt. Wir haben aber auch deutliche Gebetserhörungen von Gebeten gesehen, die wir in den vergangenen Jahren für diese Städte gebetet haben. Das ist sehr ermutigend und spornt uns an, weiter zu beten, bis unsere Gebete erhört werden: Langzeitteams in jeder der beiden Städte, die wir seit Jahren besuchen.
5. Wir danken Euch allen ganz herzlich, die Ihr mit uns gereist seid im Gebet (und vielleicht sogar finanziell mitgeholfen habt). Wir werden den Segen der Arbeit für Jesus gemeinsam im Himmel feiern!
Damit schließen wir diese Berichterstattung ab. Der Herr segne Euch!
8. Eintrag: November 10 (abends)
bin erschossen - oder zumindest angeschossen. Es war ein langer Tag
ohne Unterbrechungen, aber mit einigen Ermutigungen.
Heute morgen haben wir an einer katholischen Messe teilgenommen. Der Priester hatte eine ausgesprochen freie, freundliche, väterliche und hirtenmäßige Art. Ich habe ihn vor Jahren schon einmal als Gastredner hier gehört. Da sprach er vor 8-10 Leuten. Heute waren es 17. In seiner Predigt (im
Sitzen) hat er immer wieder auf Jesusbilder an der Wand gezeigt und so
oft von dem "Messias Jesus" gesprochen, also den Namen Jesus genannt, wie er wahrscheinlich in den
meisten evangelischen Kirchen in Deutschland im gesammten Gottesdienst nicht
genannt wurde. Seine Predigt war frei, emotional und mit Beteiligung der
Besucher. Nun, wir haben nichts (NICHTS!) von dem Gottesdienst verstanden, aber in der Predigt ging es hauptsächlich um Jesus. Und das hat uns gefreut.
Hinterher habe ich ihm eine
"More than dreams" DVD geschenkt mit Zeugnissen bekehrter Muslime, über die er sich richtig gefreut hat. Dieser Priester ist der einzige Priester in dieser Stadt, vielleicht in der ganzen Provinz. Er bat uns 2x, für sie hier zu beten. Ich freue mich schon darauf, ihn nächstes Jahr wieder zu sehen.
Anschließen hatten wir Mittagessen mit 2 Freunden von England und drei einheimischen Christen. Beide wirkten freier und froher als bei unserem letzten Besuch. Nach dem Mittagessen
haben wir Abendmahl gefeiert und wir durften beide mitarbeiten. Ich durfte es durchführen und habe das zum Anlass genommen, einige Gedanken aus Ps
96 weiterzugeben. Annerose gab ein Zeugnis über Gottes Führung in diesen Tagen. Nach einer weiteren Zeit des Austausches gab es Tee, Obst und sowas wie Pudding (sagt Annerose :-)). Wir waren von
ca 1:00 - 5:00 Uhr bei ihnen.
Seit vielen Jahren gehen wir ca 1x im Jahr in diese Städte um dafür zu beten, dass der Herr Langzeitteams hierher sendet. Heute haben wir erfahren, dass hier in dieser Stadt seit nicht allzu langer Zeit drei weitere Ehepaare eine Arbeit beginnen möchten. Viel mehr wissen wir noch nicht. Aber wir wissen, dass Gott ganz stark dabei ist, unsere Gebete zu erhören.
Und auch betreffs der zweiten Stadt, die wir besuchen und für die wir beten haben wir eine Neuigkeit. Eine gläubige Frau aus der Umgebung dieser zweiten Stadt kommt momentan 1x/Monat hierher, um an dem Hauskreis Gottesdienst teilzunehmen. Dazu nimmt sie 1-2 Stunden Busfahrt in Kauf. Danke, Jesus.
Es war ein voller und ermutigender Tag. Heute waren unsere Begegnungen nicht mit deutschsprachigen Moslems, sondern mit nicht-deutschsprachigen, z.T. wiedergeborenen Christen. Und auch das hat der Herr gesegnet. Morgen geht es zurück nach Deutschland und wir fliegen zurück mit dankbaren Herzen. Der Herr segne Euch!
Abschlussbericht voraussichtlich kommenden Mittwoch.
7. Eintrag: November 9 (abends)
Das war ein Tag! Morgens nach einem schlichten Büffet Frühstück haben wir zunächst im Hotelzimmer Zeit genommen, um miteinander für die Stadt zu beten, für die drei Begegnungen, die Gott uns bisher geschenkt hat, für Arbeiter, die diese Stadt so dringend braucht (90.000 ohne einen Zeugen für Jesus). Um 10 mussten wir das Zimmer räumen, konnten aber das Gepäck noch im Hotel stehen lassen. Wir wollten gerne noch zu einer Burg in der Nähe, von der man einen tollen Blick hat über die Stadt. So machten wir uns auf den Weg, keuchten uns den Berg hoch und wurden belohnt mit einem herrlichen Blick, Sonnenwetter und weiter Sicht. Wir verbrachten etwa 1 1/2 Stunden, tranken Unmengen Tee, beteten (mit Pausen) immer wieder inbrünstig für die Schafe ohne Hirten, die in der belebten Stadt unter uns ihr Glück suchten. Gegen 12 Uhr machten wir uns auf den Rückweg in die Stadt, suchten uns ein Restaurant um noch einmal zu Mittag zu essen, bevor wir uns auf den Weg zum Busbahnhof machen würden. Diesmal sprach uns niemand in Deutsch an und wir fragten uns schon, ob dies ein "begegnungsloser Tag" würde. Dann, nachdem unser Mittagessen bereits beendet war, hörte ich am Nachbartisch deutsche Worte. Unglaublich. Wir alle haben für Gott-geschenkte Begegnungen gebetet, und zum vierten Mal schenkt Gott dies über die deutsche Sprache. Ich drehte mich um, sah den Sprecher an und schon waren wir im Gespräch. Er selbst sprach fließend Deutsch, sein Kollege gar nicht. Der Deutschsprachige setzte sich sogar noch zu uns. Klar, wir gingen nicht, ohne ihm nicht einen Jesusfilm zu geben in deutsch und seiner Muttersprache. Sein Freund erhielt einen Film in der Sprache, die er verstand. Mann- Halleljuah. Wir tun nichts und Gott tut alles.
Dann holten wir unser Gepäck ab, ließen uns zum Bahnhof fahren und fuhren zurück in die Stadt, in der wir vor nur 4 Tagen angekommen waren. So viel ist geschehen.
Zurück an unserem Ausgangsort machten wir uns bald auf ans Meer. Immer hat unser Gebetsteam auch an diesem Ort für die Stadt, die Handvoll Gläubigen, die Verlorenen und mehr Arbeiter im Erntefeld gebetet. Auch diesmal sollte das so sein. Es war eine gute und intensive Zeit mit Gott. Wir glauben ud halten daran fest, dass unsere Gebete (mit den Gebeten aller, die für diese Provinzen beten) zu Gottes Zeitpunkt erhört werden. Für mich selbst sind diese Tage wie frisches Holz aufs Feuer. Danke, Jesus.
Morgen wird noch einmal ein besonderer Tag. Morgens werden wir möglicherweise an einer Messe teilnehmen, die eine gute Handvoll Orthodoxer in dieser Stadt sonntags feiert. Die Teilnehmer sind vorwiegend anderer Nationalität und kommen auch nicht unbedingt aus dieser Stadt. Warum die Kirche ihren Platz hier noch hält, weiß ich nicht.
Mittags und nachmittags sind wir dann mit Gläubigen zusammen. Die Sprache ist ein Hindernis, aber es gibt die Möglichkeit, übersetzt zu werden, sollte man uns bitten, etwas weiterzugeben. Für die normalen Gespräche hat man ja die Hände. :-)
Gott hat diese Reise reich gesegnet und wir sind gespannt, wie der Endspurt wird.
unsere gottgeschenkte Begegnung heute morgen |
6. Eintrag: November 8 (abends)
Eigentlich bin ich zu müde, noch was zu schreiben. Aber wenn nicht heute, dann sind morgen die Hälfte aller Eindrücke fort. Das wäre schade.
Nach unserer üblichen Stillen Zeit in einem Teegarten im Stadtzentrum (diesmal bei Nieselregen und "frischen" Temperaturen gings zum Frühstück, zum Busbahnhof und auf in die 80 km entfernte Stadt #2, der zweite Teil unserer Reise. Unterwegs regnete es teilweise heftig. Auf einer Karte verfolgten wir die Namen der verschiedenen Ortschaften, durch die wir fuhren. Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende ohne Prediger. Orte ohne Christen. Wer soll ihnen die Botschaft der von Jesus bringen? Bei der Durchfahrt beteten wir für jede der Städte und erbitten, dass Gott Seine Arbeiter sendet.
Mir schoss die Frage in den Sinn: Warum gibt es in diesen Städten, von denen manche 6x so groß sind, wie unser christliches Neunkirchen, weder eine Gemeinde, noch einen einzigen Christen? Fast spontan kamen mir verschiedene Antworten in den Sinn:
1. Entgegen dem klaren Wort Gottes denken viele Christen, dass schlussendlich doch jeder gerettet wird. Ganz tragischer Fehlschluss, der schon viele Millionen Seelen gekostet hat.
2. Entgegen dem klaren Wort Gottes denken viele Christen: Gott meint mich nicht. Ich bin nicht berufen. Auch diese Einstellung hat Millionen und Abermillionen Seelen gekostet. Jeder Christ ist berufen, IN ALLER WELT tätig zu sein.
3. Entgegen dem klaren Wort Gottes wird die Predigt (Verkündigung durch das gesprochene Wort) vernachlässigt und entschuldigt mit der falschen Begeisterung: "Cool! Gott macht das schon ohne uns durch Träume und Visionen." Dass Gott der Müdigkeit seiner Kinder entgegenkommt, sollte uns mehr beschämen als begeistern.
4. Entgegen dem klaren Wort Gottes wird gelehrt: Gott hat noch andere Wege, denen eine Chance zum Heil zu geben, die nie von Jesus gehört haben. Dies ist ein ganz tragischer Fehlschluss, der viele Seelen in der Irre gelassen hat.
Sicher könnte man weiter überlegen, wie viele durch Wohlstand, Unsicherhei toder Angst vom Gehorsam gegenüber Gott abgehalten werden. Aber die 4 Punkte sollen reichen. Immer wieder haben wir heute gebetet, dass der Herr Arbeiter schicken möge in Seine Ernte.
Gott-geschenkte Begegnungen ... heute hatten wir unsere dritte. Preis dem Herrn! Und wieder arbeitete Gott nach demselben Muster: völlig ohne unser Zutun. Als wir im Teegarten ankamen, hatten wir uns kaum gesetzt, als die Bedienung uns in deutscher Sprache ansprach. Während unserer ca 2 Stunden dort im Garten hatten er 2-3x Zeit, sich mit uns zu unterhalten. Als wir uns verabschiedeten, konnten wir ihm eine Jesus DVD und ein Johannesevangelium geben. Er bedankte sich gleich mehrmals. Wenn dass nicht Gottes Wirken war ...!
Wir sind Gott dankbar, dass Er Anneroses Migrände bis zum heutigen Tag ausgebremst hat. Das ist bereits ein kleines Wunder. Heute Abend hat sie zum ersten Mal etwas genommen. Wir hoffen und beten, dass dadurch eine mehrtägige Attacke verhindert wird.
Morgen früh (Samstag) wollen wir noch einmal durch unsere Gebete "die Stadt unsicher machen" und - wie wir hoffen - die Mächte in der unsichtbaren Welt verwirren. Möge der Herr sich verherrlichen. Am frühen Nachmittag geht es zurück in Stadt #1. Sonntagnachmittag werden wir uns mit einigen Geschwistern treffen, zuerst zum Mittagessen, dann zu Gemeinschaft. Ob wir eingeladen sind, etwas zu sagen, wissen wir nicht, sind aber vorbereitet darauf. Danke für Euer Interesse und Eure Gebete. Ihr habt Teil an dem was hier geschieht, ob wir es schon hier sehen werden oder erst später in der Ewigkeit.
5. Eintrag: November 8 (morgens)
Nach 2 Tagen voll mit Sonne, Gebet, Erholung und Treffen in dieser Stadt hat heute Nacht der Regen eingesetzt. Aber gleich fahren wir weiter in die andere Stadt auf unserem Plan. Mittags sollten wir da sein und für etwa einen TAg uns dort aufhalten. OB WIR DORT INTERNETANSCHLUSS HABEN, WISSEN WIR NICHT. MÖGLICHERWEISE KOMMT DER NÄCHSTE EINTRAG ERST SAMSTAGABEND!
Betet für den Geist des Gebets und Gott geschenkte Begegnungen. Danke!
4. Eintrag: November 7 (abends)
Warum
Gebetsreisen? Kann ich nicht auch in meinem Zimmerchen für die unerreichten
Menschen der Welt beten? Das mag auch Deine Frage sein. Die Antwort ist: DOCH!
Aber erlaube mir, auch eine Frage zu stellen: Wie oft betest Du denn in Deinem
Kämmerchen für die Menschen der Welt?
Gebetsreisen
helfen in großem Maße und in vielerlei Hinsicht. Hier nur drei Gründe:
- Gebetsreisen legen Anliegen aufs Herz, für die man sonst gar nicht gebetet hätte. Alles, was an visuellen und akustischen Eindrücken auf einen einstürmt, kann umgehend in ein Gebet verwandelt werden.
- Gebetsreisen erklären ohne Worte oft eindrücklicher, was inbrünstige Worte nicht vermitteln können. Was es bedeutet, unter wirklich unerreichten Menschen zu arbeiten, kann in der Regel nur jemand nachempfinden, der einmal in eine Gesellschaft von Unerreichten eingetaucht ist. Oft bleiben die wirklich Unerreichten sonst in derselben Kathegorie, wie die scheinbar „Unerreichten“ in der christlichen Heimat.
- Gebetsreisen „würzen“ unsere Gebete und haben dazu beigetragen, dass manch einer am Ende nicht „nur“ gebetet hat, sondern sich aufgemacht hat, um unter denen zu arbeiten, für die man anfangs gebetet hat. Gebetsreisen produzieren langfrisige Arbeiter für Jesus.
Heute hatten wir
unsere ersten „Gott-geschenkten“ Begegnungen, die wir wahrnehmen konnten.
Zunächst sprach uns der Fahrer eines Kleinbusses an. Wir hatten neben dem
Fahrer Platz genommen, als er uns fragte, ob wir deutsch sprechen würden. Ein
freundliches Gespräch entwickelte sich mit ihm. 5 Jahre lang hatte er in
Deutschland die Schule besucht. Als wir ausstiegen, konnten wir ihm eine DVD
mit dem Jesusfilm in seiner und der deutschen Sprache geben.
Nachmittags
sprach uns ein Kellner in einem Restaurant in deutsch an. Im Gespräch erklärte
er, dass er 8 Jahre in Wien gearbeitet hatte. Als wir das Restaurant verließen,
gaben wir Ihm ein Lukasevangelium und einen Jesusfilm, wieder in seiner und der
deutschen Sprache. Wir hatten nichts getan – und Gott hat uns eine Türe
geöffnet, durch die wir gerne gegangen sind. Dafür sind wir Gott dankbar.
Nachmittags
verbrachten wir fast 5 Stunden mit einem befreundeten Ehepaar, die in dieser
Stadt für Jesus leuchten möchten. Es war ein guter und mutmachender Austausch,
der mit einer Zeit des Gebets abschloss. Wir glauben, dass der Herr auch da die
Gebete erhört hat und dieses Ehepaar gesegnete und erfreut hat.
Leider gab es
zwei weitere Möglichkeiten, die wir nicht nutzten, weil wir nicht vorbereitet
waren. Ich will es so sagen: Der Herr hat mich aufmerksam gemacht: Wenn wir für
Gelegenheiten zum Zeugnis beten, sollten wir auch darauf vorbereitet sein. Die
erste Gelegenheit war ein Gespräch vorgestern mit einem Mitreisenden im
Flugzeug. Leider hatte ich alles Verteilmaterial im Koffer und nichts im
Handgepäck. Ich konnte ihm nichts geben.
Die zweite
verpasste Gelegenheit war heute beim Besuch einer Moschee. Ein Ehepaar aus
Russland sah sich das Gebäude ebenfalls an. Wir konnten nicht miteinander
kommunizieren, weil wir keine gemeinsame Sprache hatten. Hätte ich noch eine
der mehrsprachigen Jesus-DVDs mitgehabt, hätten wir ihnen eine mitgeben können.
Ich hatte aber nur noch eine DVD (nicht in russisch) und wir mussten sie ohne
das Evangelium ziehen lassen. Ich möchte viel mehr bereit sein (im In- und Ausland)
etwas weiterzugeben an die, die man einfach so trifft.
Trotzdem, ein
guter, ereignisreicher Tag mit viel Grund, dem Herrn dankbar zu sein.
3. Eintrag: November 6 (abends)
Was macht man, wenn man morgens aufwacht, das Frühstücksbüffet des Hotels noch nicht geöffnet hat und man gerne Tee oder Kaffee trinkt während der Stillen Zeit? Man schnappt sich seine Bibel und geht ein paar Schritte vom Hotel weg ins Stadtzentrum. Dort findet man eine Sitzecke, gut für 100 oder 150 Teetrinker - von denen wegen der Frühe des Tages - noch niemand anwesend ist. Aber das Wasser ist bereits heiß. Noch läft die Bedienung rum, säubert Tische, fegt Unrat fort - und nimmt unsere Bestellung auf. Kurz vor 7 Uhr schlürfen wir unser erstes Glas Tee, lesen unsere Bibel und beten. Was die Leute denken? Keine Ahnung. Vielleicht gar nichts. Und wenn doch, ists uns egal.
Nach einem reichhaltigen und vielseitigen Frühstück tauschen wir über unsere Stille Zeit aus. Es ist Gott, der wirkt, nicht wir. Ohne Ihn können wir nichts tun. Andererseits möchte Er uns segnen, wie er Esra segnete. Die Hand seines Gottes war mit Esra. Darum gab ihm der heidnische König, was immer Esra von ihm erbat. (Esra 7:6) Mit all dem Guten, das ihm der König des Landes gab, zog Esra aus Babel zurück nach Jerusalem - wiederum: weil Gottes gute Hand mit ihm war.(7:9) Gelingen hatte er in allem, weil Gottes Hand mit ihm war. Gottes Hand war mit ihm, weil Esra sich vorgenommen hatte, Gottes Willen zu suchen und zu tun.
Auch unser Ziel in diesen Tagen ist es, Gottes Willen zu erkennen und zu tun. Immer ist es Sein Wille, dass wir beten. Nach dem Austausch hatten wir eine ausgedehnte Zeit des Lobpreises. In dieser 250.000 Seelen Stadt sollte Gott zumindest in dieser Morgenstunde 2 Menschen finden und hören, die Seinen Namen lobten. (Vorschlag: Versucht mal, 20 Minuten - oder sagen wir 10 Minuten - dem Herrn nur zu danken und Ihn zu loben, ohne etwas zu erbitten. Gar nicht so einfach.)
Nach dieser Zeit fuhren wir in einen Teegarten, der die Stadt überblickt und nutzten das herrliche Sommerwetter, um unsere Herzen vor Gott auszuschütten und für die Stadt zu beten, Jesu Namen im Gebet anzurufen und auszurufen. Was dies in der unsichtbaren Welt bewirkt hat, wissen wir nicht. In uns hat es Dankbarkeit bewirkt, dass Gott uns im Gebet mitarbeiten lässt.
Nachmittags wollten wir durch die Stadt bummeln und jeder für sich im Stillen beten, was immer der Herr uns aufs Herz legte. Das erwies sich als schwierig (konzentrationshalber). So setzten wir uns irgendwohin, tranken einen Tee und beteten gemeinsam ... schlenderten weiter ... kauften einen Kaffee, den wir dann im Zentrum auf einer Bank tranken ... und weiterbeteten. Ein guter Tag.
Für alle, die besonders für Anneroses Migräne beten (oder dagegen, was immer): Bisher hat alles gut geklappt. Wir sind dankbar, dass sie bist jetzt keine Migräne bekommen hat, einen Anflug aber keine Migräne, obwohl sie ab dem Hinflug Essen zu sich genommen hat, das sie nicht überprüfen konnte. Preis dem Herrn! Betet weiter! Auch wir beten für die Anliegen, die Ihr uns mitgegeben habt oder die wir (von Euch) kennen.
Morgen früh (Donnerstagmorgen) planen wir, einen Abstecher zu einem anderen markanten Teil der Stadt. Ganz früher war es eine Kirche, dann eine Moschee, dann ein Lazarett, in den letzten 30 (?) Jahren eine Fast-Ruine, die man wie ein Museum besichtigen konnte. Jetzt soll es wieder als Moschee genutzt werden. Dort wollen wir beten. Mittegs treffen wir uns mit einem ausländischen Ehepaar zum Essen. Wir beten, dass wir ihnen ein Segen sein können!
2. Eintrag: November 5 (abends)
Alles hat super geklappt. Eben haben wir dem Herrn gedankt, dass es nichts gab, was uns diesen Tag mit einem "Dämpfer" beenden läßt. Mit interessanten Gefühlen gehe ich durch die ersten Stunden hier im Land. Einerseits nostalgisches Empfinden und Erinnern an die vielen früheren Gebetsreisen. Andererseits aber auch ein Erschrecken, wie ich vergessen konnte. Ich stelle (wieder mal) fest, wie leicht und normal es ist, die Welt um uns herum zu vergessen, wenn wir in unserer eigenen (kleinen) Welt leben. Wie leicht es ist, zu vergessen, dass es Länder gibt, in denen man Christen suchen muss wie eine Stecknadel im Heuhaufen - und das ist kein übertriebener Vergleich.
Heute Abend haben Annerose in unserem Hotelzimmer den Herrn angebetet - inmitten einer 250.000 Seelen Stadt Asiens, in der es vielleicht 10 andere evangelikale Christen gibt. Am Freitag reisen wir weiter in eine Stadt mit 80.000 Einwohnern, unter denen nicht ein Christ bekannt ist. DARUM versuchen wir jährlich hier zu beten: dass Gott Arbeiter hierher sendet und Seine Gemeinde baut.
Als unser Flugzeug früher am Abend im Dunkeln die "zweite Hauptstadt" des Landes verließ und wir ein spektakuläres Bild einer beleuchteten Millionenstadt unter uns sahen, gingen meine Gedanken und Gebete zu den Einwohnern der Metropole, die weithin ohne christliche Nachbarn, christliche Buchläden, christliche Gemeinden und christliches Zeugnis auskommen müssen. (Und der Anteil an Christen in dieser Stadt ist noch wesentlich größer als anderswo im Land).
Während mich mein kaltes Herz erschreckte, erinnerte mich der Herr an den letzten Vers im Buch Jona, wo Er dem Propheten sagt:
"Und
ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive,
in der mehr
als 120 000 Menschen sind,
die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken
unterscheiden können,
dazu so viel Vieh!" (Jona 4:11)
Ninive war eine Millionenstadt. Jopnas Herz war kalt, aber Gottes Herz war bewegt!
Gut, dass es nicht auf unser bewegtes Herz ankommt oder die Last, die wir für andere empfinden. Gott empfinden Mitleid mit den Menschen in diesem Land, die kaum eine reelle Chance haben, von Ihm zu hören. Gottes Herz ist bewegt. Das steckt an und soll anstecken! Der Flug im Dunkeln brachte uns an ungezählten Ortschaften vorbei, die ohne ein Zeugnis von Jesus auf den Tag des Gerichts zuleben. Blind, ohne zu hören, ohne eine gescheite Chance zu hören.
Es ist gut, hier zu sein und mit dem Mangel an Erkenntnis und dem Mangel an Arbeitern neu live konfrontiert zu werden. Gott rührt unsere Herzen an.
1. Eintrag: November 5 (morgens)
Gleich ist es soweit. In 30 Minuten werden wir abgeholt, zum Bahnhof gebracht und fahren mit dem Zug zum Flughafen. Um 12 Uhr gehts los, um 18:40 Uhr kommen am Zielflughafen an.
Bisher läuft alles wie am Schnürchen. Der gestrige Tag war erbaulich. alle Arbeit rechtzeitig und ohne Stress erledigt. Von jemandem, mit dem ich bete, erfahren, dass Gott Gebete erhört (gute Voraussetzungen für eine Gebetsreise, oder?)
Für morgen planen wir ein Treffen mit "Arbeitern" in der ersten Stadt unserer 2-Städte-Reise. Hier die ersten aktuellen Anliegen:
- Dank: Annerose ist ohne Migräne aufgewacht. Es geht ihr gut!
- Dank für gestrige Ermutigung durch Gebetserhörung
- Gute, unkomplizierte Reise und Ankommen
- Gutes Wetter (Es soll besser sein als hier - wobei das nicht besonders schwer ist!)
- Wir möchten ein Segen und eine Ermutigung sein.
- Geist Gottes für vollmächtiges, Geist-geleitetes Gebet.
Noch eine Bitte: Da dieser Blog öffentlich zugänglich ist, bitte keine Kommentare einstellen die Orte, Religionen oder ähnliches erwähnen. Danke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.