Jesus sucht "Glauben" auf der Erde! Er erwartet Glauben. Aber als Nachfolger Jesu kämpfe ich damit, zu glauben - oder vielmehr: Ich kämpfe mit meinem Unglauben – wie der Vater in Markus 9, der Jesus bittet: "Wenn du etwas kannst …" so sagte er zu Jesus. Auf Jesu Verwunderung hin schreit er verzweifelt: "Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben!" Gestern hatten wir uns gefragt: Wie groß - oder vielmehr, wie klein war sein Glaube wohl?
Oder der Glaube der kleinen Gemeinde, die anhaltend gebetet hatte, dass Petrus aus dem Gefängnis entlassen – und nicht enthauptet würde. Als Gott ihr Gebet erhörte, konnten sie es nicht glauben, dass er tatsächlich frei war. Mit wie viel – oder wie wenig – Glauben hatte man wohl gebetet?
Kürzlich wurde meine Aufmerksamkeit auf zwei weitere Bibelstellen gelenkt. Der, von dem Jesus in Lukas 7:28 sagt: „Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.“ – dieser Johannes hatte zuvor Jesus bezeugt, hatte von sich weg- und auf Jesus hingewiesen. Er hatte Jesus getauft. Jetzt saß er wegen seines Glaubens im Gefängnis und Zweifel überfielen ihn. Er schickte zwei seiner Jünger zu Jesus mit der Frage: „Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“
Jesus schickt die Jünger ohne Kritik zurück, mit einer klaren Antwort und sagt gleichzeitig lobende, wohlwollende Worte über den Täufer zu dem Volk. Selbst geistliche „Koryphäen“ kämpften in ihrem Glauben mit Zweifeln. Die halten Jesus allerdings nicht ab, ihnen in ihren Zweifeln zu begegnen und sie zu segnen.
Auch dem zweifelnden Thomas begegnet Jesus nicht mit Kritik. Thomas war am (scheinbaren) Ende seines Glaubens angekommen. Doch bevor alles zerbrach, begegnet ihm Jesus und bietet ihm sogar an, seine Hände in die Wundmale und die Speerwunde zu legen.
Schließlich die Begebenheit, als die Tochter des Jairus starb. Er war im Glauben zu Jesus gekommen, dass der Herr seine Tochter heilen würde. Aber Jesus war aufgehalten worden, das Mädchen war gestorben und der Vater verzweifelt. In diese Verzweiflung hinein sagt Jesus zu ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden! (Lukas 8:50)
Hat er geglaubt? Nachdem Jesus seine Tochter von den Toten auferweckt hatte, heißt es (Lukas 8:56): “Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.“
So riesig kann ihr Glaube nicht gewesen sein, wenn sie sich nach dem Handeln Jesu „entsetzten“. Aber ein Maß an Glauben hatten sie, denn sie ließen Jesus auch zum Bett ihrer toten Tochter. All das ermutigt mich in meinen schwachen Glaubensstunden – und Dich hoffentlich auch! Jesus sieht selbst den Glaubensfunken in unseren Herzen – und reagiert. Jesus kennt unsere Schwächen, Kämpfe, Fragen und Zweifel – und handelt trotzdem.
Hudson Taylor sagte einmal: Nicht großen Glauben brauchen wir, sondern Glauben an einen großen Gott. Da hat er Recht. Nicht auf uns kommt es an, sondern auf unseren großen Gott!

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.