„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 8. Mai 2023

Gott arbeitet nicht mit Schablonen

In vielen Bibelbüchern gibt es seltsam erscheinende Verse. Ein solcher Vers fiel mir heute in meiner Stillen Zeit auf als ich in 1 Chronik 9 unterwegs war. Es geht um Priester und Leviten, die im Tempel des Herrn ihren Dienst taten. IM TEMPEL DES HERRN! Obwohl es die „Wohnstätte Gottes“ war, obwohl es als „heiliger Ort“ galt und obwohl es der Ort war, an dem Gott Tag für Tag angebetet wurde und an dem Er zu finden war, heißt es trotzdem in 1 Chronik 9:26+27:

Denn die vier Vorsteher der Türhüter hatten eine Vertrauensstellung; sie waren Leviten; sie waren auch über die Kammern und über die Schätze des Hauses Gottes gesetzt. 27 Und sie übernachteten in der Umgebung des Hauses Gottes; denn ihnen war die Wache aufgetragen, und sie hatten jeden Morgen aufzuschließen.

Natürlich weiß jeder Bibelleser, dass es im Tempel Gottes Schätze gab. Unermesslich wertvolle Schätze. Erstaunlich aber erscheint, dass die weggeschlossen werden mussten und dass es Wachmänner brauchte, um sie zu schützen. Konnte oder wollte Gott Seine heilige Wohnstätte nicht selbst beschützen? Warum tat Er es zu anderen Zeiten? Warum war es Ihm so wichtig, dass nichts Unreines in Seinen Tempel kam?

Warum fiel der Götze der Philister ohne Menschenhand vor der Bundeslade auf sein Angesicht (1. Samuel 5) aber in Jerusalem sollten Menschenhände den Tempel bewachen?

Warum beschützte Gott Seine irdische „Wohnstätte“ in vielen Kriegen, aber gegen die Babylonier gab Er sie auf?

Warum lässt Er den Tempel einerseits durch Leviten bewachen, andererseits aber reagiert Er nicht oder kaum, wenn (selbst gottesfürchtige) Könige das Gold des Tempels als Friedenstribut an fremde Könige zahlen?

Und die Antwort ist … dass es keine „Ein-Satz-Antwort“ gibt. Natürlich spielt hier die gewaltige Gnade Gottes mit hinein! Und Seine Treue! Und natürlich Seine Liebe zu Seinem Volk und die Hingabe Davids an seinen Herrn.

Aber es wird in Gottes Wort auch immer wieder deutlich, dass Gott keine Schablonen benutzt. Nicht in den Bekehrungsgeschichten der Menschen, nicht in Seinem Umgang mit Israel oder den Nationen, nicht in Seiner Art und Weise wie Er handelt, sich offenbart oder Gebete erhört.

Das dürfen wir nicht missverstehen. IMMER handelt Er in Liebe und Gerechtigkeit. Aber nicht immer in einer vorhersehbaren Art und Weise. Er hatte sich in Jerusalem einen Wohnort erwählt – aber Er hatte Priestern und Leviten Verantwortung übertragen. Hier auf der Erde wird Gott keine himmlischen Zustände schaffen. Dankbarerweise offenbart Er uns manchmal ein erträgliches Stück Himmel oder lässt himmlisches Glück und himmlische Macht erfahrbar werden; aber nie als Dauerzustand oder als vorhersehbares Geschehen.

Manchmal lässt Er die heilige Bundeslade in die Hände der Feinde fallen (was wir dann kaum begreifen können!), nur um dann dem Feind zu zeigen, wer der Mächtigere ist.

Natürlich hätte Gott einen unsichtbaren Schutzschild um den Tempel vorbereiten können. Aber Gott handelt nicht immer gleich. Er benutzt keine Schablonen. Es gefällt Ihm, Wächter einzusetzen, Menschen, wie Dich und mich, um ihnen Verantwortung zu übertragen und sie auf diese Weise mit hineinzunehmen in Sein Werk.

So handelt Gott bis heute! Natürlich wirkt Er bis heute auch durch Wunder! Natürlich erhört Er Gebete und öffnet verschlossene Türen, die kein Mensch öffnen kann.

Aber Er benutzt keine toten Schablonen, sondern auch lebendige Menschen, Seine Kinder, um Sein Reich zu bauen und Sein Werk zu tun. Bist Du heute dabei?

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