Jahrmarktstimmung in Amerika, der „christlichsten“ Nation auf Erden. Ein Mensch ist tot. Naja, genauer gesagt: Bin Laden ist tot. Topterrorist, meistgesuchter und mit 50,000,000 US Dollar wahrscheinlich höchstdotierter Verbrecher der Gegenwart. Die USA feiert. Die Nachrichten sprechen von Leuchtreklamen, Partys, die die Nacht hindurch andauern, Menschen weinen vor Freude, eine Nation im Siegestaumel. Nachrichten zeigen die Massen, einander auf den Schultern tragend, die Nationalhymne singend und unermüdlich „USA! USA!“ hinausschreiend.
Ob Gott wohl die Freude der Menschen teilt? Ob Freude im Himmel ist über diesen Verbrecher, der jetzt endlich zur Strecke gebracht wurde? Dass zu bestimmten Zeiten Freude bei den Engeln im Himmel ist, ist uns aus Gottes Wort bekannt. Aber ich frage mich, wie Jesus selbst im Moment empfindet. Und als Sein Jünger ist es mir ein Anliegen, zu empfinden, wie Er empfindet und zu urteilen, wie Er urteilt.
Natürlich weiß ich nicht, wie Jesus jetzt empfindet. Eine Antwort wäre reine Spekulation. Aber einige andere Tatsachen wissen wir wohl – von Ihm direkt, aus Seinem Wort:
Jesus hat Bin Laden geliebt:
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.(Johannes 3:16)
Jesus ist für die Sünden Bin Ladens gestorben:
Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1. Johannes 2:2)
Jesus hätte sich Bin Laden im Himmel gewünscht:
Der Herr … ist langmütig …, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. (2. Petrus 3:9)
Ein Mensch, ja, ein Terrorist und Mörder ist getötet worden – wahrscheinlich, ohne je klar die Botschaft der Erlösung gehört zu haben. Es ist davon auszugehen, dass ausgesprochen wenige für ihn gebetet haben. Es ist verständlich, dass viele erleichtert sind, diesen Massenmörder los zu sein. Aber Erleichterung ist etwas anderes als Partylaune und Gewinnermentalität.
Jesusjünger stehen in einer besonderen Herausforderung. Unser oberstes Ziel ist nicht eine „sichere“ Welt, sondern eine Welt, in der Jesus bekannt und geliebt wird. Ohne Zweifel, der Tod Osamas kann bedeuten, dass es etwas sicherer wird – aber auch das Gegenteil. Wird mir deshalb der Tod Osamas Freudentränen in die Augen treiben? Nein. Wird mir die Verlorenheit (s)einer Seele das Herz schwer machen? Schon eher!
Gottes Wort sagt uns, dass unser erstes Bürgerrecht nicht auf Erden ist, sondern im Himmel. Das muss unser Denken und Handeln prägen. Die Interessen des Himmels müssen absolute Priorität haben über die Interessen der Erde. Nicht Sicherheitsinteressen, sondern Interesse am Seelenheil anderer; nicht Furcht, sondern Freude; nicht der Tod einer ungeretteten Seele, sondern die Errettung einer Seele – das muss unser Leben als Jesusjünger prägen. Wir feiern mit den Engeln das Heil der Erlösten, nicht den Tod der Unerlösten.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen,
tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch
beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? (Matthäus 5:44-46)
Hallo, Wolfgang,
AntwortenLöschendanke für Deine klaren Worte. Deine Ausführungen geben auch meine Empfindungen wieder
Jesus died for all of us, even Osama.bin Ladin. God's love is awesome.
Danke, t-death. He IS awesome, indeed!
AntwortenLöschen