„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 23. Juli 2010

Habt Ihr eine Antwort? (2)

Bei meinem gestrigen Eintrag habe ich begonnen, laut nachzudenken und mal einige Fragen loszuwerden, auf die es keine schnelle Antwort gibt. Um den letzten Blogeintrag nicht zu sprengen, habe ich die letzten zwei Fragen für heute aufbewahrt.

Eine weitere Frage, die mich immer wieder umtreibt, ist diese:
  • 4) Warum braucht es in der Mongolei nur 222 Christen, um einen Missionar zu finanzieren und auszusenden, während es in Deutschland 7226 Christen sind, die einen Missionar finanzieren. Und das auf dem Hintergrund, dass der Durschnittsmongole 455 Euro im Jahr und der Durchschnittsdeutesche 36,460 Euro im Jahr verdient.
Ist es vielleicht die verschiedene Lebenseinstellung, eine Frage des Lebenssinns und der Prioritäten? Kann es sein, dass Paulus hiervon spricht, wenn er in Kolosser 3:2 schreibt:

"Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist."

Und schließlich die letzte Frage, die mir dieser Tage durch den Kopf schwirrte:
  • 5) Warum leben die meisten Christen mittlerweile nicht mehr in der "christlichen" Welt, sondern in den Ländern der Zweiten und Dritten Welt, also in Asien, Afrika und Südamerika? Warum nimmt die Zahl der Christen dort zu,  bei uns aber ab?
Ist es vielleicht möglich, dass die Gemeinde Jesu in diesen Ländern weniger abgelenkt ist? Weniger abgelenkt durch ein Überangebot an Freizeitangeboten, an  Medien und dergleichen? Kann es sein, dass auch Paulus sich nicht ablenken lassen wollte und darum in Philipper 1:21 schreibt:

"Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn."

Wie gesagt, dies sind Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Gäbe es eine einfache Antwort, sähe es auf der Welt und in unserem Land sicher anders aus. Die Bibelverse, die mir in den Sinn gekommen sind, sollen nicht als Totschläger dienen, sondern als mögliche Inspiration zum Weiterdenken.

Aber wenn jemand diese Zeilen liest (oder die gestern) und auch Antwortvorschläge machen möchte, würde ich mich über weitere Inspirationen freuen. Entweder als Kommentar im Blog oder via E-Mail an pastor@ccfg.de

2 Kommentare:

  1. Genau meine Fragen. Auf die ich auch keine schnelle Antwort habe. So aus dem Bauch heraus: unsere westliche Welt ist geprägt von Egozentrismus und einer falsch verstandenen Selbstverwirklichung. Radikalität wird schnell als Intoleranz diffamiert, Engagement als Aktiionismus belächelt. Dazu sind wir eine individualistische Gesellschaft - mit allen Vor- und Nachteilen. Und letztere nehmen wir nicht gerne in Kauf. Leider urteilen wir aber auch aus dem Augenblick heraus und verlernen mehr und mehr, temporäre bzw. vermeintliche Nachteile in Kauf zu nehmen, um einen zeitlich später liegenden Vorteil zu bekommen. Aber ich bin Christin - und damit Himmelsbürgerin und nicht dieser Gesellschaft verpflichtet. Warum lebe ich nicht anders, bin ich nicht anders? Warum assimiliere ich mich in einer Gesellschaft, die konträre Werte lebt? Einfacher ausgedrückt: Gott wird mich einmal nicht fragen, in welcher Gemeinde ich war, wie wohl ich mich dort gefühlt habe oder nicht, mit wem ich ausgegangen bin, wie ich meine Freizeit gestaltet habe. Er wird mich fragen, was ich mit dem gemacht habe, was Er mir gegeben hat.
    Ich glaube, dass wir uns vor den Antworten noch einige Fragen gefallen lassen müssen. Oder Herausforderungen. So wie jene, die Jesus dem jungen Mann stellte, als Er sagte: "Verkaufe alles, was du hast, und folge mir nach." Solange wir noch mit "das geht heute so nicht mehr" reagieren, werden wir keine Antwort erhalten. Und es wird eine sehr individuelle sein - lasse ich mich herausfordern? Gebe ich alles auf? Setze ich alles ein und nehme Unannehmlichkeiten und Nachteile in Kauf, weil ich weiß, dass das Reich Gottes es allemal wert ist? Keine einfachen Antworten... aber lebensverändernde.

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  2. Danke Dami. Wertvolle Gedanken. Der Gedanke mit dem Himmelsbürgertum und unserem Gastspiel auf der Erde ist mir momentan auch wichtig. Wir sind Sonntags im Epheserbrief und da kommt diese Idee immer wieder vor. Gott segne Dich!

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