„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 1. Juni 2010

2 Lektionen aus Horst Köhlers Rücktritt

Die Berichte, Beurteilungen und Beleidigungen rollen ja erst an. Deshalb ist es ein wenig riskant, sich so früh zum Rücktritt von Horst Köhler zu äußern. Die unschönen und gemeinen Szenen mit all den Tiefschlägen werden wohl erst 24 Stunden nach der Bekanntmachung seines Rücktritts laut werden. Noch sitzt der Schock zu tief, nicht bei allen, aber bei den meisten.

Trotzdem kann man aus dem, was bisher gesagt worden ist, bereits einige Lektionen ableiten. Besonders für uns Christen, egal, wie wir persönlich Horst Köhlers Entscheidung bewerten. Mir jedenfalls kam folgendes ziemlich spontan in den Sinn:

Die Bibel sagt uns: "So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt." (Römer 13:7)

Wenn man den Umgang der Politiker und Medien mit dem höchsten Amt im Staat in den letzten Wochen beobachtet hat, kommt man nicht umhin, mangelnden Respekt festzustellen. Natürlich weiß jeder zu begründen, warum er respektlos umgehen darf mit denen, denen nach Gottes Willen Ehre gebührt. "Mangelnde Dickhäutigkeit" war wohl das Schlagwort der ersten 12 Stunden nach der Rücktrittserklärung. Aber "mangelnde Dickhäutigkeit" ist keine von Gott legitimierte Ausnahme gegenüber Seinen Geboten. Als Christen tun wir gut daran, uns an Gottes Wort zu orientieren. Und das gilt nicht nur für die Politik, sondern ebenso für alle anderen zwischenmenschlichen Beziehungen.

Noch deutlicher erscheint mir eine andere Lektion. Der (zumindest zur Zeit noch) gehandelte Grund für den Rücktritt Horst Köhlers sind Unterstellungen, die man ihm gemacht hat aufgrund von Aussagen über Bundeswehreinsätze und Wirtschaftsinteressen. Dass diese Unterstellungen sich als unbegründet erwiesen, scheint nichts zur Sache zu tun. Der Ex-Bundespräsident blieb in der Kritik. Die Angriffe kamen spitz, verletzend und ungerechtfertigt. Unweigerlich werde ich an Gottes Wort erinnert, dass uns immer und immer wieder ermahnt, mit unseren Worten vorsichtig zu sein. Besonders (jedoch nicht nur) im Buch der Sprüche wird anschaulich darüber geschrieben:

Rede nicht zu viel, denn das führt zur Sünde. Sei klug und halte dich mit deinen Worten zurück! (Sprüche 10:19)
Die Worte der Gottlosen stiften Blutvergießen an, aber der Mund der Aufrichtigen rettet sie! (Sprüche 12:6)
Wer unüberlegt redet, der verletzt andere, die Worte der Weisen aber sind wie Balsam. (Sprüche 12:18)Freundliche Worte sind wie Honig - süß für die Seele und gesund für den Körper. (Sprüche 16:24)
Ein weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig. (Sprüche 17:27)
Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. (Sprüche 25:11)

Diese winzige Auswahl aus dem Wort Gottes macht uns deutlich, was verletzende oder heilsame Worte zu tun vermögen. Die Nachrichten des vergangenen Tages machen deutlich, welch schwerwiegende Resultate ungesunde Worte haben können. Und das gilt nicht nur in der Politik. Das gilt auch in der Gemeinde, der Ehe und der Familie.

Während wir uns neu erinnern möchten, die zu ehren, denen Ehre gebührt, wollen wir gleichzeitig den Herrn bitten, unsere Worte eine Salbe und ein Wohlgefallen sein zu lassen!

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