Und wenn jemand fragt:
»Was hast du da für Narben in deinen Händen?«,
wird er antworten: »Die hat man mir
geschlagen
im Haus meiner Lieben!
(Sacharja 13:6)
Diesen Vers zitiert Pastor Hanna Massad in seinem Buch „Pastor
from Gaza“. Das Schwierigste und Schmerzhafteste, das er bis dahin erfahren
hatte, war die Entscheidung, Gaza zu verlassen. Sein Leben und das seiner
Familie war ständig in Gefahr, Freunde hatten bereits ihr Leben verloren und
schweren Herzens entschied er sich, den ort zu verlassen. Als er dann nicht
zurückkehrte, warf man ihm vor, feige zu sein und seine Verantwortungen aufzugeben.
Harte Anschuldigungen, die tief in seine Seele hinein schnitten.
„Friendly Fire“
ist das englische Wort für „Beschuss aus
den eigenen Reihen“. Es beschreibt Angriffe auf Kämpfer im Krieg, Angriffe,
die von den eigenen Leuten kommen. Solche Verluste sind besonders schmerzhaft. Das Pentagon schätzt, dass US "Friendly
Fire" im Zweiten Weltkrieg 21.000 Todesfälle verursachte. Nahe der irakischen Stadt Falludscha
starben im Kampf gegen den IS auch Kämpfer der Anti-IS Koalition – durch Bomben
der eigenen Armee. Man würde meinen, durch ständig verbesserte Technik und
Präzision würden solche Verluste immer seltener. Aber die ‚American War Library’
kommt zu dem Schluss, dass der Prozentsatz an Soldaten, die durch Beschuss
eigener Truppen ums Leben kamen, mit jedem neuen Krieg zunimmt.
Auch als Christen stehen wir im Kampf. Zugegeben, unsere
Waffen sind weder Lanzen noch Gewehre noch Granaten, sondern vielmehr Liebe, Gebet
und Gottes Wort. Aber auch unter Christen gibt es immer wieder „Friendly Fire“, den Beschuss aus den
eigenen Reihen. Jemand schrieb: „In der Gemeinde sterben mehr Menschen durch ‚Beschuss
aus den eigenen Reihen’ als durch ‚Beschuss durch den Feind.’ (Und der ‚Beschuss
aus den eigenen Reihen’ verletzt weitere Scharen von Christen)“
Wie töricht! Lieblosigkeit, üble Nachrede oder verletzende Anklagen
sind geistliche Flammenwerfer, die jeden Tag großen Schaden anrichten. Wie viel
hilfreicher wäre es füreinander zu beten und uns auf den Kampf gegen den wahren
Feind zu konzentrieren.
Der Vers zu Beginn dieser Andacht erinnert uns, dass es
Jesus nicht anders erging als Seinen Nachfolgern.
Und wenn jemand fragt:
»Was hast du da für Narben in deinen Händen?«,
wird er antworten: »Die hat man mir
geschlagen
im Haus meiner Lieben!
(Sacharja 13:6)
Anstatt zu verzagen darf es der um Jesu Willen verwundete Krieger
als Ehre betrachten, um Seinetwillen verwundet worden zu sein. Schläge und Misshandlungen
– empfangen im Haus der Freunde – um Jesu Willen. Narben – empfangen im Haus
der Lieben – um Jesu Willen.
Paulus schreibt (Galater 6:17):
„In Zukunft mache mir keiner Mühe! Denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leib.“ Kann es
sein, dass ihm einige dieser „Narben“ im Haus seiner Lieben geschlagen wurden? Paulus
kannte und schmeckte definitiv die Folgen von „friendly fire“ in seinem Leben
und Dienst. Aber er nahm es dankbar aus Jesu Hand, dem er folgte, der sein
Vorbild war und um dessentwillen er alle Leiden der Jetztzeit für nichts
erachtete – im Vergleich zu der Herrlichkeit, die auf ihn wartete und für die er
jetzt litt. (Rö 8:18)
Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer;
jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie
sein Lehrer.
(Lukas 6:40)
Lasst uns zu ihm hinausgehen und die
Verachtung mittragen,
die ihn getroffen hat. Denn auf dieser Erde gibt es keine
Stadt,
in der wir für immer zu Hause sein können.
Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt,
die im Himmel für uns erbaut ist.
(Hebräer 13:13+14)
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