„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 26. Oktober 2019

"Friendly Fire"

Und wenn jemand fragt:
»Was hast du da für Narben in deinen Händen?«,
wird er antworten: »Die hat man mir geschlagen
im Haus meiner Lieben!
(Sacharja 13:6)

Diesen Vers zitiert Pastor Hanna Massad in seinem Buch „Pastor from Gaza“. Das Schwierigste und Schmerzhafteste, das er bis dahin erfahren hatte, war die Entscheidung, Gaza zu verlassen. Sein Leben und das seiner Familie war ständig in Gefahr, Freunde hatten bereits ihr Leben verloren und schweren Herzens entschied er sich, den ort zu verlassen. Als er dann nicht zurückkehrte, warf man ihm vor, feige zu sein und seine Verantwortungen aufzugeben. Harte Anschuldigungen, die tief in seine Seele hinein schnitten.

 „Friendly Fire“ ist das englische Wort für „Beschuss aus den eigenen Reihen“. Es beschreibt Angriffe auf Kämpfer im Krieg, Angriffe, die von den eigenen Leuten kommen. Solche Verluste sind besonders schmerzhaft. Das Pentagon schätzt, dass US "Friendly Fire" im Zweiten Weltkrieg 21.000 Todesfälle verursachte.  Nahe der irakischen Stadt Falludscha starben im Kampf gegen den IS auch Kämpfer der Anti-IS Koalition – durch Bomben der eigenen Armee. Man würde meinen, durch ständig verbesserte Technik und Präzision würden solche Verluste immer seltener. Aber die ‚American War Library’ kommt zu dem Schluss, dass der Prozentsatz an Soldaten, die durch Beschuss eigener Truppen ums Leben kamen, mit jedem neuen Krieg zunimmt.

Auch als Christen stehen wir im Kampf. Zugegeben, unsere Waffen sind weder Lanzen noch Gewehre noch Granaten, sondern vielmehr Liebe, Gebet und Gottes Wort. Aber auch unter Christen gibt es immer wieder „Friendly Fire“, den Beschuss aus den eigenen Reihen. Jemand schrieb: „In der Gemeinde sterben mehr Menschen durch ‚Beschuss aus den eigenen Reihen’ als durch ‚Beschuss durch den Feind.’ (Und der ‚Beschuss aus den eigenen Reihen’ verletzt weitere Scharen von Christen)

Wie töricht! Lieblosigkeit, üble Nachrede oder verletzende Anklagen sind geistliche Flammenwerfer, die jeden Tag großen Schaden anrichten. Wie viel hilfreicher wäre es füreinander zu beten und uns auf den Kampf gegen den wahren Feind zu konzentrieren.

Der Vers zu Beginn dieser Andacht erinnert uns, dass es Jesus nicht anders erging als Seinen Nachfolgern.

Und wenn jemand fragt:
»Was hast du da für Narben in deinen Händen?«,
wird er antworten: »Die hat man mir geschlagen
im Haus meiner Lieben!
(Sacharja 13:6)

Anstatt zu verzagen darf es der um Jesu Willen verwundete Krieger als Ehre betrachten, um Seinetwillen verwundet worden zu sein. Schläge und Misshandlungen – empfangen im Haus der Freunde – um Jesu Willen. Narben – empfangen im Haus der Lieben – um Jesu Willen.
Paulus schreibt (Galater 6:17): „In Zukunft mache mir keiner Mühe! Denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leib.“ Kann es sein, dass ihm einige dieser „Narben“ im Haus seiner Lieben geschlagen wurden? Paulus kannte und schmeckte definitiv die Folgen von „friendly fire“ in seinem Leben und Dienst. Aber er nahm es dankbar aus Jesu Hand, dem er folgte, der sein Vorbild war und um dessentwillen er alle Leiden der Jetztzeit für nichts erachtete – im Vergleich zu der Herrlichkeit, die auf ihn wartete und für die er jetzt litt. (Rö 8:18)

Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer;
jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer.
(Lukas 6:40)

Lasst uns zu ihm hinausgehen und die Verachtung mittragen,
die ihn getroffen hat. Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt,
in der wir für immer zu Hause sein können.
Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt,
die im Himmel für uns erbaut ist.
(Hebräer 13:13+14)

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