„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 22. Oktober 2018

William Milne

William Milne wurde im April 1785 geboren und starb im jungen Alter von nur 37 Jahren am 2. Juni 1822. Milne hatte die Kosten der Nachfolge überschlagen und war der zweite Missionar, der von der Londoner Missionsgesellschaft nach China geschickt wurde. Dies geschah, weil der bekannte Chinamissionar, Robert Morrison, seine Freunde in England um einen Assistenten bat.

Als Antwort bot ein junger Engländer seine Dienste an. Nach einem Interview bei der Missionsgesellschaft kam der Vorstand zu dem Schluss, dass Milne zwar ein durchaus ernsthafter Christ war, aber leider zu grob und ungeschliffen für den Dienst als Missionar in China. In ihrer Entscheidung teilten sie ihm mit: "Wir denken nicht, dass Sie zum Missionsdienst geeignet sind. Wenn Sie aber bereit sind, als Diener des Missionars auszureisen, dann werden wir Sie senden."


Nachdem Milne diese Antwort gehört hatte, sagte er: "Nun, meine Herren, wenn Sie mich nicht dafür geeignet sehen, Missionar zu sein, dann werde ich als Diener gehen. Ich bin bereit, Holz zu hauen und Wasser zu schöpfen oder alles andere zu tun, um der Sache meines himmlischen Meisters zu dienen."

Milne wurde als Diener ausgesandt, aber schon sehr bald wurde er Missionar – einer der Besten, die je für Jesus in dieses Land zogen. Er diente als Pastor einer Gemeinde, wurde der erste Direktor eines Colleges und arbeitete als Chefredakteur zweier Missionszeitschriften.

Was war das Geheimnis, dass Jesus ihn dermaßen gebrauchen konnte? Milne hatte begriffen, dass der Letzte zum Ersten wird. Er war bereit, Letzter zu sein, die letzten Dienste zu tun, die letzten Aufgaben zu erledigen, als Letzter bekannt zu werden. Und sicher tat er es ohne ambitionierte Hintergedanken. Er hatte ein Dienerherz und wollte dem Herrn dienen. Es war immerhin sein Herr und Meister gewesen, der die Jünger in Markus 9:35 belehrt hatte:

„Wenn jemand der Erste sein will,
so sei er von allen der Letzte und aller Diener!“

Gewiss wollte Jesus damit niemanden ermutigen, widerwillig zu dienen, um möglichst schnell aufzusteigen. Jesus dienen sollte niemals als Mittel zum Zweck für mich selbst verstanden werden. Jesus wollte klar machen: nur wer selbstlos und mit Freude als Letzter dienen kann, kann auch der Erste werden. Das hatte William Milne genau so verstanden.

Lange hat er dieses Leben nicht leben können. Mit nur 37 Jahren durfte er „aufsteigen“ zu seinem Meister, dem er so hingegeben gedient hatte. Sein Leben seither ist eine Illustration der Worte Jesu für die nachfolgenden Generationen:

„Wenn jemand der Erste sein will,
so sei er von allen der Letzte und aller Diener!"

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