Die frühen Vögel haben's gemerkt: Ich hab gestern vergessen, eine neue Andacht einzustellen. Darum ein Offenbarungseid heute Morgen:
In meiner Stillen Zeit lese ich morgens nicht selten ein Gedicht des Dichters und Theologen, Carl Johann Philipp Spitta. Er lebte 1801 -1859 und schrieb zahllose Gedichte. Gut, die Ausdrucksweise ist die des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Aber die Theologie und Dichtung sind bis heute ein Segen. Morgen gibt's wieder einen neuen Blog. Heute zwei der Gedichte von C.J.P. Spitta. Sie sind überschrieben mit: "Der Segen der Gesegneten" und "Christus hat dem Tode die Macht genommen"Der Segen der Gesegneten
1. O du, der uns begegnet
und unser Herz gewann,
du hast uns so gesegnet,
wie keiner segnen kann.
2. Dein Segen lehrt uns danken,
dein Segen lehrt uns flehn;
lass deine Heilsgedanken
auch andere verstehn.
3. Dein Segen lehrt uns zeugen
von deiner Majestät,
bis sich vor dir wird beugen
was dir noch widersteht.
4. Und weil dich einst getroffen
für alle Welt der Fluch,
lehrt uns dein Segen hoffen:
Wir sind dir recht genug.
Christus hat dem Tode die Macht genommen.
Wenn meine letzte Stunde schlägt,
Mein Herz hört auf zu schlagen,
Wenn man ins stille Grab mich legt
Nach all den trüben Tagen:
Was wär ich dann, was hätt ich dann,
Wär mir die Tür nicht aufgetan
Zum sel‘gen Himmelreiche?
Wie flicht der eitlen Freuden Schwarm,
Wenn sich der Tod lässt schauen!
Sie überlassen, schwach und arm,
Den Menschen seinem Grauen.
Das Blendwerk ird‘scher Eitelkeit
Verschwindet vor der Wirklichkeit
Im Angesicht des Todes.
In unverhüllter Schreckgestalt
Tritt vor uns unsre Sünde,
Und von den Augen fällt alsbald
Der Selbstverblendung Binde;
Wir sind dann ganz auf uns beschränkt,
und alles in und an uns lenkt
Den Blick auf unser Elend.
Wenn du dann nicht mein eigen bist
In meiner letzten Stunde,
Wenn du dann nicht, Herr Jesus Christ,
Mich labst mit froher Kunde,
Dass du für den, der an dich glaubt,
Dem Tode seine Macht geraubt,
So muss ich ja verzagen.
Nun aber, weil du mein, ich dein,
Kann ich getrost entschlafen,
Dein heiliges Verdienst ist mein,
Schützt mich vor allen Strafen;
Du hast ja meinen Tod gebüßt,
Und dadurch meinen Tod versüßt
Zu einem sel‘gen Heimgang.
Drum bei dem letzten Glockenklang
Sei du mir, Herr, zur Seite,
und gib mir bei dem Todesgang
Dein freundliches Geleite;
Damit die letzte Erdennot
Nicht eine Krankheit sei zum Tod,
Vielmehr zum ew‘gen Leben.
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