Isaak war während einer Hungersnot ins Philisterland gezogen. Dort hatte
Gott ihn gewarnt, nicht weiter nach Ägypten zu ziehen. Also hielt er unter den
Philistern aus. Allerdings nicht ohne Niederlagen. Dennoch stellte Gott sich
auf seine Seite und segnete ihn so gewaltig, dass der Philisterfürst ihn bat,
aus seiner Gegend wegzuziehen. Isaak nahm Rücksicht und zog fort.
Der Pastor und Bibellehrer Jack Hayford erklärt in seinem Buch „Sehnsucht
nach seiner Fülle“, dass wir hier von Isaak lernen können. Hayford weist darauf
hin, dass es nicht in den leichten Zeiten des Lebens ist, in denen sich unser Charakter
offenbart. Wie es wirklich um uns bestellt ist, zeigt sich unter dem Druck
jener Umstände, die Gottes Absichten in unserem Leben zu ersticken drohen. Als
sich alles gegen Isaak zu wenden schien, war seine Antwort beides: sanft und
kämpferisch.
Der Ort, an dem er sich niederließ, gibt Hinweise, dass es schon Abraham
nicht leicht gehabt hatte in jener Umgebung. Es heißt:
Da zog Isaak
fort und lagerte sich im Tal Gerar und wohnte dort. Und Isaak ließ die
Wasserbrunnen aufgraben, die sie zu Zeiten seines Vaters Abraham gegraben
hatten, und die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten, und er nannte
sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie benannt hatte. (1 Mose 26:17+18)
Auch Abraham
hatte scheinbar seine Feinde und Neider gehabt, gleichwie sein Sohn jetzt. Als
Isaaks Knechte nach Wasser gruben, fanden sie Frischwasser, einen hochwertigen
Quellwasserbrunnen. In 1 Mose 26:19+20 heißt es:
“Auch gruben Isaaks Knechte im Tal
und fanden dort einen Brunnen lebendigen Wassers.“
Doch die verfeindeten
Hirten nahmen ihnen den Brunnen ab, der wegen der Zänkereien „Esek“ (Zank)
genannt wurde:
„Aber die Hirten von Gerar zankten mit den
Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da nannte er den Brunnen
»Zank«,
weil sie mit ihm da gezankt hatten.“
Damit nicht
genug. Isaaks Knechte gruben weiter und richteten einen weiteren Brunnen her.
Brunnen waren für Menschen und Vieh überlebenswichtig. Aber auch dieser Brunnen
wird ihnen streitig gemacht und erhält den Namen „Sithna“
(Streit).
Warum Isaak nicht
gekämpft und erobert hat, sagt der Text nicht. Vielleicht war er einfach ein
zu sanftmütiger Mensch. „Esek“ (Zank) und „Sithna“ (Streit) sind
zwei Zeugen des Kampfes zwischen den Hirten Isaaks und den Hirten aus Gerar.
Zwei Zeugen von Kampf, Streit und in gewisser Weise auch von Niederlagen. Aber
dann ...
„Da brach er
von dort auf und grub einen weiteren Brunnen; um den stritten sie sich nicht,
darum nannte er ihn Rechobot (weiter Raum) und sprach: Nun hat uns der Herr einen
weiten Raum gemacht, damit wir fruchtbar sein können im Land!“ (1 Mose 26:22)
Jack Hayford
schreibt:
Esek (Zank) und
Sithna (Streit) sind bleibende Zeugen dafür, dass der Weg zu fruchtbarer Weide
nur durch Kämpfe erschlossen wird.
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