„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 11. März 2016

Esek, Sithna und Rechobot

Es war kein leichtes Leben, das die Erzväter, Abraham, Isaak und Jakob durchlebten. Sie lebten in einer Welt wie der unsrigen: Sie wurden verführt zu Lügen, zu Unmoral, zu Zweifel und Selbsthilfen. Sie mussten das Leben irgendwie meistern inmitten von Stammeskriegen und Naturkathastrophen, wie etwa Dürre oder Hungersnöte. Manchmal waren sie siegreich, manchmal erlitten sie Niederlagen.

Isaak war während einer Hungersnot ins Philisterland gezogen. Dort hatte Gott ihn gewarnt, nicht weiter nach Ägypten zu ziehen. Also hielt er unter den Philistern aus. Allerdings nicht ohne Niederlagen. Dennoch stellte Gott sich auf seine Seite und segnete ihn so gewaltig, dass der Philisterfürst ihn bat, aus seiner Gegend wegzuziehen. Isaak nahm Rücksicht und zog fort.

Der Pastor und Bibellehrer Jack Hayford erklärt in seinem Buch „Sehnsucht nach seiner Fülle“, dass wir hier von Isaak lernen können. Hayford weist darauf hin, dass es nicht in den leichten Zeiten des Lebens ist, in denen sich unser Charakter offenbart. Wie es wirklich um uns bestellt ist, zeigt sich unter dem Druck jener Umstände, die Gottes Absichten in unserem Leben zu ersticken drohen. Als sich alles gegen Isaak zu wenden schien, war seine Antwort beides: sanft und kämpferisch.

Der Ort, an dem er sich niederließ, gibt Hinweise, dass es schon Abraham nicht leicht gehabt hatte in jener Umgebung. Es heißt:

Da zog Isaak fort und lagerte sich im Tal Gerar und wohnte dort. Und Isaak ließ die Wasserbrunnen aufgraben, die sie zu Zeiten seines Vaters Abraham gegraben hatten, und die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten, und er nannte sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie benannt hatte. (1 Mose 26:17+18)

Auch Abraham hatte scheinbar seine Feinde und Neider gehabt, gleichwie sein Sohn jetzt. Als Isaaks Knechte nach Wasser gruben, fanden sie Frischwasser, einen hochwertigen Quellwasserbrunnen. In 1 Mose 26:19+20 heißt es:

Auch gruben Isaaks Knechte im Tal
und fanden dort einen Brunnen lebendigen Wassers.“

Doch die verfeindeten Hirten nahmen ihnen den Brunnen ab, der wegen der Zänkereien „Esek“ (Zank) genannt wurde:

Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da nannte er den Brunnen »Zank«, 
weil sie mit ihm da gezankt hatten.“

Damit nicht genug. Isaaks Knechte gruben weiter und richteten einen weiteren Brunnen her. Brunnen waren für Menschen und Vieh überlebenswichtig. Aber auch dieser Brunnen wird ihnen streitig gemacht und erhält den Namen „Sithna“ (Streit).

Warum Isaak nicht gekämpft und erobert hat, sagt der Text nicht. Vielleicht war er einfach ein zu sanftmütiger Mensch. „Esek“ (Zank) und „Sithna“ (Streit) sind zwei Zeugen des Kampfes zwischen den Hirten Isaaks und den Hirten aus Gerar. Zwei Zeugen von Kampf, Streit und in gewisser Weise auch von Niederlagen. Aber dann ...

„Da brach er von dort auf und grub einen weiteren Brunnen; um den stritten sie sich nicht, darum nannte er ihn Rechobot (weiter Raum) und sprach: Nun hat uns der Herr einen weiten Raum gemacht, damit wir fruchtbar sein können im Land!“ (1 Mose 26:22)

Jack Hayford schreibt:
Esek (Zank) und Sithna (Streit) sind bleibende Zeugen dafür, dass der Weg zu fruchtbarer Weide nur durch Kämpfe erschlossen wird.

Fruchtbare Weide, weiter Raum, Freiheit und Wachstum müssen erkämpft werden. Nicht ohne Gott, sondern immer unter dem Segen Gottes. Das ist im Natürlichen der Fall, und das ist in der geistlichen Welt nicht anders. Gottes Wort aus 1 Mose 26 und Hayfords Erklärung soll uns Mut machen, nicht bei Esek stehen zu bleiben und nicht mit Sithna aufzuhören, sondern weiterzugehen und Rechobot zu erfahren: weiten Raum und Fruchtbarkeit, die Gott allen Überwindern schenkt.

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