„Leiden ist besser als Sündigen. Ein Tropfen Sünde birgt mehr Übel als ein Meer aus Leid. Es ist besser, für Christus zu brennen, als sich von ihm zu trennen.“ (Charles H. Spurgeon)

Freitag, 14. März 2025

Frucht

Warum wirfst du die schönen Kartoffeln weg, Opa?“ M.R. DeHaan berichtet von einem Bauern, der gerade dabei ist Kartoffeln zu pflanzen. Sein Enkel schaut ihm dabei zu und stellt dann diese Frage. Er empfand es als Verschwendung, die Kartoffeln zu vergraben. Der Bauer nutzt die Gelegenheit, dem Jungen zu erklären, dass wir nur dann ernten können, wenn wir den Samen weggeben.

Wenige Tage später stand der Junge wieder im Garten und schaute sich das Feld an. Er beschwert sich: „Opa, sie gehen nicht auf.“ Eine weitere Gelegenheit ergab sich zum Gespräch, diesmal zum Thema Geduld.

Brauchen wir nicht alle diese Tugend der Geduld; sowohl in unserem Alltag als auch im Dienst für Jesus? Wie schnell ermüden wir, wenn wir keine Frucht sehen. Wie oft geben wir zu früh auf, wenn sich nichts zu tun scheint.

In vielen Büchern von Werner Gitt lässt der Autor Menschen zu Wort kommen, die durch seinen Dienst angerührt wurden. Manches Zeugnis ist darunter, das den Autor selbst zum Staunen bringt. Manchmal erfährt er erst Jahre nach seinen Vorträgen davon, was sein Dienst bewirkt hat.

Gottes Wort verspricht in 1 Korinther 15:58:

Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!

DeHaan erzählt zum Schluss seines Artikels noch diese Geschichte:

Ein sterbender Soldat bat einen Kaplan, seiner ehemaligen Sonntagsschullehrerin zu schreiben: „Sag ihr, dass ich wegen dem, was sie mir in der Sonntagsschule beigebracht hat, Christ bin.“ Der Militärgeistliche schickte die Nachricht ab und erhielt folgende Antwort:

„Letzten Monat habe ich meinen Sonntagsschulunterricht aufgegeben, weil ich das Gefühl hatte, mein Unterricht sei fruchtlos gewesen. Und dann kam die Nachricht von meinem ehemaligen Schüler. Möge Gott mir meine Ungeduld und meinen Mangel an Glauben vergeben. Ich werde meinen Pastor bitten, mir wieder das Unterrichten zu erlauben, und ich verspreche, durch Gottes Gnade, nicht aufzuhören.“

Menschen, die Jesus dienen, tun das im Vertrauen, dass Jesus zu Seiner Zeit den ausgestreuten Samen aufgehen lässt und Frucht bewirkt. Und dabei geht es nicht nur um Dienste, in denen das Wort Gottes weitergegeben wird, sondern auch um Dienste, die das erst möglich machen:

  • Im Kindergottesdienst
  • Im Chor / Lobpreisteam
  • Im Kochdienst
  • Im Webdesign
  • Im Predigtdienst
  • Im Putzdienst
  • Im Bürodienst
  • und ... und ... und

Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (Kolosser 3:17)

Alles, was wir tun, kann eine Kartoffel sein, die wir in die Erde legen und die zu ihrer Zeit Frucht bringen wird. Lasst uns nicht müde werden, dem Herrn zu dienen und zu vertrauen, dass die Frucht Er zu Seiner Zeit kommen wird.

Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. (Galater 6:9)

Lasst uns dem Herrn treu dienen – im Vertrauen auf seine Macht und Kraft – und ihm die Ergebnisse überlassen.

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Donnerstag, 13. März 2025

Ich bin klein, mein Herz mach rein ...

 "… soll niemand drin wohnen als Jesus allein! Amen!"

Kürzlich hörte ich ein Bekehrungszeugnis, in dem die Person erklärte: "Das war das Gebet, durch das ich Christ wurde."

Ein Formgebet. Ein auswendig gelerntes Gebet. Ein Gebet, das zumindest in der Vergangenheit tausende von Kindern so oder ähnlich vor sich hin sagen, ohne die Bedeutung zu verstehen. Ein Gebet, das man gedankenlos herunterleiern könnte, wenn man es wollte. Auch ich habe dieses Gebet als Kind so oft gesprochen - allerdings genauso gedankenlos wie ich viele andere auswendig gelernte Gebete gesprochen habe.

Nachdem ich dann eine Entscheidung für Jesus getroffen hatte, lernte ich mehr und mehr, "frei" zu beten. So "frei", dass ich mich innerlich den Gebeten gegenüber verschloss, die "auswendig gelernt" waren - einschließlich dem Vater Unser. Ich war einfach "zu cool", was Vorgekautes nachzuplappern, zu kritisch, etwas, das Millionen von Menschen runterrasseln, als legitim zu akzeptieren, wenn es von Herzen kommt.

GOTT SEI DANK, DASS ER HERZEN VERÄNDERT!

Mittlerweile hat Gott mich eines Besseren belehrt. Sein Mustergebet MUSS zwar nicht wort-wörtlich nachgesprochen werden, wer das aber grundsätzlich verachtet, steht nicht mehr auf dem Boden der Schrift. Tatsache ist, dass wir ein ganzes Buch im Alten Testament finden, das durchaus als Gebetsbuch durchgehen könnte: Die Psalmen. Und welch ein Segen, diese Juwelen im Wort Gottes nicht nur zu lesen, sondern laut und von Herzen nachzubeten.

Ich schäme mich nicht zu bezeugen, dass der Herr mich gesegnet hat durch Gebete, in die Er andere geführt hat, die dann aufgeschrieben und veröffentlicht wurden. Ob es Gebete der Anbetung waren, der Hingabe, der geistlichen Kampfführung oder für Erweckung - solche Gebete von Herzen mitzubeten hat mich oft mit hinein genommen in die Gegenwart Gottes. Um ehrlich zu sein - das geschieht nicht häufig, aber immer wieder mal. Gottes Geist weht eben nicht nur WO er will, sondern auch WIE er will!

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man sich hasst;
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. (Franz v. Assis; 1181-1226)

Mittwoch, 12. März 2025

Perlen

Elisabeth Elliot war die Ehefrau des 1956 in Ecuador ermordeten Missionars, Jim Elliot. Die Ermordung ihres Mannes schlug zu jener Zeit hohe Wellen und ist bis heute Inhalt vieler Predigten.

Elisabeth Elliot führte die Missionsarbeit ihres ermordeten Mannes unter den Auca Indianern fort. Später widmete sie sich der Schriftstellerei (über 20 Bücher) und war eine begnadete Rednerin auf Konferenzen und anderen Veranstaltungen.

Aus ihrer Feder stammen die folgenden Zeilen:

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Wusstest du schon.... Eine Auster, die in keiner Weise verwundet wurde, bringt keine Perlen hervor? Eine Perle ist eine geheilte Wunde.

Perlen sind ein Produkt von Schmerzen, die Folge einer fremden oder unerwünschten Substanz, die in die Austern gelangt, wie z. B. ein Parasit oder ein Sandkorn. Das Innere einer Austernschale ist eine glänzende Substanz namens „nacre” (dt: Perlmutt)

Wenn ein Sandkorn eintritt, gehen die Nakerzellen an die Arbeit und bedecken das Sandkorn mit Schichten und immer mehr Schichten, um den wehrlosen Körper vor der Auster zu schützen. In der Folge entsteht eine schöne Perle! Je mehr Perlen, desto wertvoller...

Gott lässt Schmerz niemals ohne Zweck zu. Was ist, wenn dein größter Dienst für andere aus deinem größten Schmerz hervorgeht? Die harten Dinge, die wir jetzt durchmachen, sind wirklich nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die später in uns offenbart werden wird.

Elliots letzter Gedanke baut auf auf den Versen des Apostel Paulus, der schreibt (Römer 8:17-18):

Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden. Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.

Elisabeth Elliot schreibt nicht als Person, die das Leid der anderen von außen betrachtet. Sie selbst ist durch viel Leid gegangen. Auch andere bekannte Christen haben große Leiderfahrungen machen müssen und sind gerade dadurch zum Segen für Tausende geworden. Zu ihnen gehören Corrie ten Boom, Joni Eareckson Tada und viele andere. Perlen, die durch Leid entstanden.

Solche Erkenntnis beendet nicht unbedingt das Leid, durch das manch einer gerade durch muss. Aber es mag helfen, dem Herrn zu vertrauen, nach vorne zu sehen und in Jesu Plan neue Hoffnung zu finden.

Dienstag, 11. März 2025

Gottes weißes Haar

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Ein kleines Mädchen sitzt in der Küche und sieht seiner Mutter beim Abwaschen zu. Dabei bemerkt sie mehrere weiße Haarsträhnen bei ihrer Mutter, die im Kontrast zu ihrem braunen Haar stehen. Sie schaut ihre Mutter an und fragt neugierig:

„Warum sind manche deiner Haare weiß, Mama?“ worauf ihre Mutter antwortet: „Jedes Mal, wenn du etwas falsch machst und mich zum Weinen bringst oder unglücklich machst, wird eines meiner Haare weiß.“

Das kleine Mädchen denkt eine Weile über diese Erkenntnis nach und fragt dann erstaunt: „Mama, wie kommt es, dass Omas Haare alle weiß sind?“

Schrecklich die Antwort der Mutter, herrlich die erneute Frage der Tochter! Wenn unsere Sünden Gottes Haar grau oder weiß würden werden lassen, dann wäre Offenbarung 1:14 ein nachvollziehbarer Vers, denn da heißt es über Jesus:

Sein Haupt aber und seine Haare waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee; und seine Augen waren wie eine Feuerflamme,

Der Grund für die Beschreibung Jesu mit weißem Haar ist allerdings nicht, dass wir Ihm so viel Not gemacht haben, dass Er darum ergraute oder Seine Haare weiß wurden. Jesus hat unsere Sünden ans Kreuz getragen. Sie sind weg! Sie sind Geschichte! Die Schuld ist bezahlt!

Offenbarung 1:14 ist eingebettet in eine Beschreibung der Heiligkeit, Herrlichkeit und Erhabenheit Jesu. Nichts und Niemand ist Ihm gleich. Wenn die weißen Haare etwas symbolisieren, dann viel eher die Weisheit, die unendliche Allwissenheit und Erhabenheit Jesu.

Ich werde erinnert an einen meiner Lieblingsverse im Alten Testament: 5 Mose 33:27:

Eine Zuflucht ist dir der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme. Er hat den Feind vor dir her gejagt und zu dir gesagt: Vertilge!« (Schlachter & Elberfelder Übersetzung)

Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Er hat vor dir her deinen Feind vertrieben und geboten: Vertilge! (Luther 1984)

Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme. Er vertreibt eure Feinde vor euch und hat euch befohlen: ›Vernichtet sie!‹ (Neues Leben Bibel)

All diese Übersetzungen vermitteln: Gott ist von Ewigkeit her. Er war, als es noch keine Zeit gab. Der Bezug auf Sein Alter (was wir oft mit weißen Haaren verbinden) bringt zum Ausdruck: Er besitzt und bringt mit sich die Weisheit aller Ewigkeiten. Er ist der, der alle Antworten hat, der darum unsere Zuflucht ist und aller Ehre und Anbetung würdig ist.

Nein, unsere Sünden machen Gottes Haare nicht weiß. Vielleicht traurig? Aber nicht weiß vor Gram und Sorgen. Für unsere Sünden hat Er selbst bezahlt und lädt uns ein, sie bei Ihm abzugeben, dort zu lassen und dann mit Ihm weiter zu gehen.

Ich war im Geist am Tag des Herrn, und ich hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, 11 die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte!, und: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es den Gemeinden, die in Asia sind: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea! Der erhöhte Herr Jesus Christus. 12 Und ich wandte mich um und wollte nach der Stimme sehen, die mit mir redete; und als ich mich umwandte, da sah ich sieben goldene Leuchter, 13 und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der einem Sohn des Menschen glich, bekleidet mit einem Gewand, das bis zu den Füßen reichte, und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel. 14 Sein Haupt aber und seine Haare waren weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee; und seine Augen waren wie eine Feuerflamme, 15 und seine Füße wie schimmerndes Erz, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser. 16 Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor; und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft. 17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18a und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen!