"90% allen Leids auf der Welt ist Schuld des Menschen am Menschen.“ (Stephan Holthaus)

Freitag, 30. Mai 2025

Die Vision des Himmels*

Gestern ging es um die Frage, wie viel wir bereit sind, für Jesus (auf)-zu-geben, damit Sein Auftrag erfüllt wird und alle Welt von Ihm hört. Wir erkennen vielleicht, dass ein opferbereiter Dienst für Jesus dazu notwendig ist. Wir wünschen uns, das Werk zu Ende zu bringen, auch dort, wo es gefährlich ist. Wir staunen über die Opferbereitschaft früherer Missionare, die ihre irdischen Güter in Särgen mitnahmen, weil sie wussten, dass sie nicht in ihre Heimat zurückkehren würden. Ist unsere Vision vom Himmel stark genug, auch selbst solche Opfer aufrecht zu erhalten?

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Tatsache ist, dass die Meisten einen “nur-für-dieses-Leben“ Lebensstil adoptiert haben. Neue Missionare erwarten Zusagen für Versicherungen, Altersvorsorge, Privatunterricht ihrer Kinder und einen westlich orientierten Lebensstil bevor sie sich verpflichten. Vor 50 Jahren war es eine wochenlange Schiffsreise mit 2 oder 3 Fässern, heute verschifft man seine Güter in einem 10 Meter Container und fliegt in ein paar Stunden zum Ziel. Ein alter Wycliff Missionar drückte es einmal so aus: “Als ich vor 30 Jahren kam, kamen wir mit der Einstellung, alles für Jesus aufzugeben. Heute will man alles mitnehmen.“

Unsere materialistische Einstellung lässt uns nur selten an den Himmel denken. Wir halten eine „Diesseitsorientierung“ aufrecht, weil es uns so gut geht auf der Erde. Es ist zu befürchten, dass wir die himmlische Vision verloren haben, die bereit ist, für Jesus Wagnisse einzugehen; die Vision, die uns zum Opfern motiviert wegen des Lohns jenseits des Grabes.

Bernie May, ein früherer US Wycliff Direktor nennt 4 Gründe, warum Missionare aufgeben:
  1. Sie sind nicht bereit, Familie und Freunde zurückzulassen.
  2. Sie sind nicht bereit, einen Unterstützerkreis aufzubauen und mit geringem Einkommen zu leben.
  3. Sie sind besorgt um Gesundheit und Sicherheit – der eigenen und der ihrer Familien.
  4. Sie sind nicht bereit, den niedrigen Lebensstandard auf sich zu nehmen, der mit der Missionsarbeit kommt.
Das sind vielleicht berechtigte Bedenken, die aber mit einer Vision vom Himmel überwunden werden können. Die Vision vom Himmel befähigt, Entbehrungen um Jesu willen auf sich zu nehmen. Eine Vision des Himmels motiviert zu großen, mutigen Opfern. Warum sonst blieb Paulus – und mit ihm Millionen verfolgter Christen heute – standhaft in Drangsal? Paulus erklärt:

„Hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, 
die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, 
nicht aber mir allein, sondern auch allen, 
die seine Erscheinung lieb haben.“ (2 Timotheus 4:8)

Ohne eine solche Vision des Himmels bleiben wir an die Erde gebunden, und bewerten Gesundheit, Wohlstand und Bequemlichkeit höher als Gehorsam, Opfer und Leiden, damit die die noch unerreichte Welt die Frohe Botschaft zum ersten Mal erfährt.

„Niemand weiß wirklich, wofür er lebt,
bis er weiß, wofür er bereit ist zu sterben!“  (Martin Luther King)

* frei übersetzt u. gekürzt: „Losing Our Heavenly Vision“ – kompletter Artikel in Englisch: hier

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