Und Jakob rief seine Söhne zu sich und sprach: Kommt zusammen, damit ich euch verkünde, was euch in künftigen Tagen begegnen wird! 2 Versammelt euch und horcht auf, ihr Söhne Jakobs, hört auf Israel, euren Vater! (Hebräer 11: 21)
Gestern haben wir über Jakob nachgedacht. Er hatte die Verheißungen Gottes empfangen. Aber sein Leben war nicht immer einfach gewesen. Im Gegenteil, er sagt selbst zum Pharao in Ägypten (1 Mose 47:9):
Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
Teilweise war es sein eigenes Versagen, das ihm schwere Zeiten beschwerte. Andererseits hatte er göttliche Zusagen, musste es aber lernen, diesen Zusagen mehr zu vertrauen als den bedrohlichen Umständen. Er musste lernen, die Verheißungen Gottes, die ihm zur Verfügung standen, zu fassen und festzuhalten.
Im Buchroman über Jakob, der diese Andachten inspiriert hat, schaut Jakob über seine noch jungen Kinder und denkt darüber nach, dass Gottes Segen an Abraham auch auf diesen Kindern liegen wird. Auch diese Szene, die sich sehr wohl so abgespielt haben mag, wird in der Bibel nicht berichtet. Aber eine ähnliche.
Als der alte Patriarch auf dem Sterbebett liegt, lässt er alle seine Söhne rufen, um sie – einen nach dem anderen – zu segnen. Je nach Gottes Willen sind die Worte, die Jakob über seinen Söhnen ausspricht, erfreulich und ermutigend – oder auch das genaue Gegenteil. Gleich die ersten drei, Ruben, Simeon und Levi, hatten sich sicher etwas Erbaulicheres erhofft. Allerdings hatten sie durch ihr Leben auch nicht viel Aufrichtigkeit gezeigt.
Der gewaltigste Segen kam für Juda. Durch seine Blutlinie sollte der Messias kommen und über Israel und alle Menschen herrschen.
Wieder geht es um Verheißungen, um Prophezeiungen. Und wieder kann man im Lauf der Geschichte verfolgen, dass sich Gottes Verheißungen erfüllt haben. Jakob aber erlebte das nicht mehr. Warum sprach er diese Prophezeiungen dann überhaupt aus? Es war Gottes Wille! Es waren Gottes Offenbarungen über Aspekte der Zukunft Seines Volkes. Es waren bedeutungsvolle und inhaltsschwere Verheißungen; wie es alle Verheißungen Gottes sind. Auch, wenn Jakob deren Erfüllung nicht mehr miterlebte. Selbst die Söhne selbst erlebten nicht die volle Erfüllung dieser Worte Jakobs. Die Segnungen waren ja nicht (nur) für sie persönlich gedacht, sondern auch für ihre Nachkommen, die Stämme Israels.
Verheißungen Gottes! An solchen, die sich direkt an Jakob wandten, konnte er sich erfreuen und stärken. Sie galten ihm und wurden (schlussendlich) zu Glaubensstützen in seinem Leben.
Andere Verheißungen sprach er aus, kannte sie dementsprechend und glaubte sie mit Sicherheit auch, denn es waren ja Gottes Worte durch ihn.
Auch für uns gibt es Verheißungen, die uns heute, im Hier und Jetzt, ermutigen und erfreuen sollen. Sie sind uns Kraftquellen, Zusagen und Glaubensstärkungen. Sie sind Geschenke Gottes, an denen wir uns heute erfreuen dürfen.
Aber es gibt immer noch Verheißungen, deren Erfüllung in der Zukunft liegt. Das bedeutet keineswegs, dass sie uns nichts nützen und wir sie ignorieren können. Wir würden viel Segen verlieren.
- Jesu Wiederkunft und weltweite Herrschaft gehört in diese Kategorie.
- Unsere Zeit mit Jesus und unser Dienst für Ihn im Tausendjährigen Reich ebenfalls.
- Natürlich die glorreichen Zusagen des Himmels mit all seiner Herrlichkeit.
- Aber auch die Gegenwart und Hilfe Gottes in allen zukünftigen Nöten, die wir heute noch gar nicht kennen.
So, wie wir im Glauben alle Verheißungen annehmen dürfen, die der Herr uns für unser Hier und Heute gegeben hat, so dürfen wir Ihm vertrauen, dass Er alle anderen Verheißungen und Prophezeiungen erfüllen wird, die unsere Nachkommen oder generell die Menschen nach uns erfahren werden. Gottes Worte erfüllen sich immer, denn sie sind Ja und Amen in Jesus.
Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt — in ihm (Jesus) ist das Ja, und in ihm (Jesus) auch das Amen, Gott zum Lob durch uns! (2 Korinther 1:20)