Wenige Lieder haben die Jahrhunderte so durch- und überlebt wie das Lied "Die Gedanken sind frei". Die Kerngedanken des Liedes wurden bereist im Jahre 1229 aufgeschrieben.
Über die Jahrhunderte hat sich das Lied entwickelt, wurde im 19.
Jahrhundert u.a. von Studentengruppen zum Einfordern von Erneuerungen
genutzt, im 20. Jahrhundert für den politischen Widerstand und bis heute
von immer wieder neuen Interpreten und Musikrichtungen vertont. Und
recht hat Hoffmann von Fallersleben, dem wir die letzte offizielle
Version zu verdanken haben.
Das Lied macht deutlich, dass man die
Gedankenfreiheit weder wegsperren noch erschießen kann. Was ich im
Herzen festhalten möchte, das halte ich eben fest.
Ich werde
erinnert an die Aussage der drei Freunde Daniels. Unter Androhung des
Todes wird von ihnen erwartet, vor dem Standbild Nebukadnezars anbetend
niederzufallen. Die drei Freunde lehnen ab mit den Worten:
"Wenn
es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem
glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand
erretten, o König! Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o
König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild
nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast! (Daniel 3:17-18)
Von
dem, was sie als wahr und richtig erkannt hatten, ließen sie nicht ab,
auch nicht im Angesicht des Todes. Sie waren gefangen und bedroht, mit
Fesseln gebunden - aber ihre Gedanken - ihre Herzen - waren frei, freier
als das Herz und die Gedanken des Tyrannen, Nebukadnezar.
Heute
versucht man (immer noch) in subtiler oder offensichtlicher Weise, uns gefangenzunehmen, einzuschüchtern und mundtot zu machen. Rhetorik ist
nur ein Mittel. "Fundamentalisten" "Extremisten" oder "Terroristen"
werden wir genannt - und damit in eine Schublade gesteckt, die uns
fremder nicht sein könnte. Aber unsere Gedanken bleiben frei.
Kein
Tag vergeht, in dem nicht auf irgendeinem TV Kanal die herrlichsten
Bilder und Dokumentationen über die Erde, das Leben oder das Weltall
ausgestrahlt werden - nie ohne Erwähnung einer Entwicklungsspanne von
Millionen von Jahren. Wer die Bilder und viele gute Informationen
genießen möchte, muss sich die Suggestion der Evolutionstheorie gefallen
lassen, Erwachsene wie auch Kinder. Nicht selten sind in solche
Reportagen Spitzen gegen den biblischen Schöpfungsbericht eingebaut.
Missbrauch in den verschiedensten Variationen ist natürlich ein sehr schmackhaftes, gefundenes
Fressen. Dass Missbrauch weit über die Mauern verschiedener Kirchen hinausgeht,
ist jedem bekannt. Aber das muss man ja nicht an die große Glocke
hängen. Während normalerweise die Evangelikalen auf der
Abschussliste der Medien stehen, scheint man sich mittlerweile auch über eine
Angriffsplattform für die großen Kirchen zu freuen. Am lautesten
schreien und schimpfen dabei jene, die für die widerwärtige Situation
mitverantwortlich sind. Es sind solche, die den Schutz der Ehe aufheben,
den Schutz von Minderjährigen lockern, die Folgen der Unzucht wegmachen
und alle möglichen Formen der Unmoral legalisieren wollen. Sie fordern
nicht nur Freiheit ihrer Gedanken, sondern das Ausleben und unzensierte
Weitergeben derselben. Gleichzeitig schreien und beschuldigen sie am
lautesten, wenn es irgendetwas gibt, das den Klerus bloßstellen kann.
"Die
Gedanken sind frei!" Wie lange wir unsere Gedanken noch straffrei
äußern können im Anblick einer massiven, christenfeindlichen
Entwicklung, bleibt abzuwarten. Aber an dem festzuhalten, was wir als
wahr und richtig erkannt haben, davon kann und wird uns niemand
abhalten. Man mag die Gesetze zu unseren Ungunsten ändern, man mag uns
Strafen auferlegen, wenn wir tun und äußern, was richtig ist. Unseren
Glaubensgeschwistern in über 70 Ländern dieser Welt ergeht es bereits so.
Aber auch unsere Gedanken sind
frei. Christus hat uns befreit, und wen der Sohn Gottes frei macht, der
ist recht frei! Wir halten es mit den drei Freunden Daniels:
"Wenn
es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem
glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand
erretten, o König! Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o
König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild
nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast! (Daniel 3:17-18)